Wetterexperte Habermehl: "Das wäre eine extrem gefährliche Wetterlage" Meteored-Karten zeigen Sturzfluten
200 bis 300 Liter Regen pro Quadratmeter: Das ist wahrscheinlich eine Hausnummer. Diese Regensummen berechnet das heutige ECMWF und zwar für den Zeitraum zwischen Sonntag und Dienstag. Der Schwerpunkt der Niederschläge soll dabei im Westen Frankreichs liegen, rund um Städte wie Metz oder Nancy. Aber Ausläufer sollen nach aktuellem Stand auch Luxemburg und das Saarland treffen. Letztendlich würden die extremen Regenmassen allesamt in Flüsse stürzen, die zu großen Teilen früher oder später auch in Deutschland ankommen, wie beispielsweise die Mosel.
Das sind Regensummen wie bei der Ahrtal-Flut und das in einem ähnlich kleinen Zeitfenster. Das Ganze ist natürlich noch lange nicht sicher, zeigt aber die Brisanz der aktuellen Wetterlage. Die Berechnungen können sich natürlich noch abschwächen, aber leider auch noch verstärken oder - noch schlimmer - das gesamte Unwettergebiet könnte sich weiter nach Osten und somit nach Deutschland verschieben. Daher muss man diese Entwicklung in den kommenden Stunden und Tagen gut im Blick behalten. Wir haben in den vergangenen Tagen festgestellt, dass die Atmosphäre viel Wasser angesammelt hat. Bei Schauern und Gewittern mit Starkregen kam ordentlich etwas runter. Allein in der Eifel waren es binnen zwei Stunden rund 80 Liter Regen.
Wetterlage festgefahren: trockene Hitze im Osten, im Westen schwülwarme Gewitterluft
Schauer und Gewitter bilden sich in den nächsten Stunden im Westen immer wieder. Das wird auch in den nächsten Tagen so bleiben. Weiter nach Osten kommen die Gewittertiefs kaum voran. Da hängt ein Hoch fest, das Hitzehoch. Es bringt dem Osten trockenes Wetter, viel Sonnenschein und Hitze. Genau das könnte zu einem Problem werden.
Schauer mit Starkregen und heftige Regenfälle könnten ab Sonntag nach Ostfrankreich und teilweise nach Westdeutschland ziehen, dann aber einfach nicht weiter vorankommen und sich an Ort und Stelle über Stunden und Tage ausregnen. In der Folge kann es zu Hochwasser kommen.
Wetterlage ist angespannt, hohes Unwetterpotenzial
Die Wetterlage bleibt in den kommenden Tagen spannend und angespannt zugleich. Im Osten und auch im Norden wird es erstmal sehr heiß weitergehen. Im Rest des Landes ist es zwar auch warm, meist aber eher schwülwarm und gewittrig. Dabei fällt immer wieder Starkregen mit Überschwemmungsgefahr. Zwischen Sonntag und Dienstag könnte sich die Lage dann aber zuspitzen.
Nicht nur das europäische Wettermodell, auch das US-Wettermodell GFS von der NOAA zeigt bis Dienstag über vielen Regionen Westeuropas starken Regen und hohe Niederschlagssummen.