Die Polarluft rückt näher: Bibberwetter in der zweiten Winterhälfte?

Der meteorologosche Winter hat nächste Woche schon Halbzeit. Am 15. Januar 2021 ist der Winter schon zur Hälfte vorbei. Geht da noch was in Sachen Schnee und Kälte?

Kälte
Kälte zum Monatswechsel? Eher unwahrscheinlich.

Diese Winter ist vor allen Dingen eins: ein echter Mittelgebirgswinter. In den Mittelgebirgen hat es schon ordentlich geschneit. Im Flachland und in den tiefen Lagen dagegen kaum. Das merkt man daran, dass viele Menschen den Weg in die Mittelgebirge suchen, um Schnee zu erleben. Das ist derzeit aber nicht unproblematisch, denn sie verstopfen dabei die Straßen und Verkehrswege. Zudem wird beim Rodeln sehr oft auch der Abstand aus den Augen verloren. Viele scheinen auch komplett zu vergessen, dass wir uns mitten in der COVID-19-Pandemie und in einem Lockdown befinden.

Der Winter in mittleren und höheren Lagen setzt sich auch in den nächsten Tagen fort. Immer wieder schneit es oberhalb von 300 bis 400 m. Am Mittwoch gibt es im Nordosten und Norden auch wieder bis in tiefe Lagen Flocken. Doch was passiert danach? Kommt die große Kälte? Über Russland sammelt sich nach und nach ein dickes Kältepolster an. Die ersten Meteorologen haben bereits einen Polarwirbelsplit ausgerufen (wir haben gestern berichtet) und sehen einen eisig kalten Monatswechsel. Man muss dazu allerdings ganz klar sagen: Seriöse Wettermodelle bestätigen diese Aussagen nicht.

Gefangen im Tiefdrucksumpf

So wirklich kommt da kaum Bewegung in die Wetterlage. Wir sitzen mittendrin im Winter light. Die tiefen Lagen bekommen meist nur Schneeregen oder Regen ab. Selten kann es auch dort mal Schnee bis ganz runter geben, dabei kommt dann meist schnell wieder leichtes Tauwetter auf. Es fehlen einfach 2 bis 3 Grad kühlere Werte. Dann würde es auch im Flachland kaum noch mehr als 0 Grad haben und es würde bis ganz runter weiß werden. Dann müssten auch nicht mehr so viele Menschen bis rauf in die Mittelgebirge fahren, um Schnee zu sehen.

20. Januar 2021
Wir blicken vor bis auf den 20. Januar 2021. Es wird in der Höhe wieder recht mild. In 1500 m werden 0 Grad erreicht.

Schaut man sich die aktuellen Ensemble-Vorhersagen an, so sieht man, dass es nach Monatsmitte eher milder als kälter werden könnte. Das europäische Wettermodell ECMWF zeigt, dass es in den ersten beiden Januarwochen etwas kühler als üblich werden könnte. Doch die dritte und vierte Woche solle dagegen eher etwas zu mild ausfallen. Ein Polarluftvorstoß ist demnach recht unwahrscheinlich.

Polarluftvorstoß unwahrscheinlich

Schaut man sich die Ensembles vom US-Wettermodell GFS an, so sieht es auch ab 15. Januar eher nach einer leichten Erwärmung als Abkühlung aus. Fazit: Keines der führenden Wettermodelle sieht in der Tendenz viel Kälte zum Monatsende. Der Winter scheint auch im Januar insgesamt so weiterzumachen wie er angefangen hat. Schnee gibt es meist nur oben und unten bleibt es bei nasskaltem Schmuddelwetter.

Im Mittel dürfte es vom 1. Dezember 2020 bis zum 15. Januar 2021 etwa 1 bis 1,5 Grad zu warm gewesen sein. Ein kalter Winter war das bisher also noch nicht, höchstens gefühlt. Das liegt darans, dass der vergangene Winter so extrem mild gewesen war. Megakälte ist allerdings in den kommenden 2 bis 3 Wochen nicht nicht Sicht.