Knacken wir bald die 40-Grad-Marke in Deutschland? Wettermodelle außer Rand und Band!

Die Dürre hat weite Teile von Deutschland bereits voll im Griff, die Waldbrandgefahr erreicht die höchste Warnstufe 5. Nun rechnen die Wettermodelle sogar zunehmend mit Hitze. Das US-Wettermodell GFS hatte jüngst Ende Juni bis zu 44 °C für den Südwesten Deutschland berechnet. Kommt es wirklich so heftig?

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Das US-Wettermodell GFS hatte vor einigen Stunden für den Südwesten von Deutschland bis zu 44°C berechnet. Kommt das wirklich so?

Es ist wirklich verrückt, wie sich die Großwetterlage komplett gewandelt hat. Erst bekamen wir ein recht wechselhaftes und regional auch nasses Frühjahr. Die Höchstwerte blieben oft im Keller. Und vor etwas mehr als zwei Wochen hat sich wie eine Art Schalter umgelegt und wir sind ins genau andere Extrem geraten.


Aus sehr wechselhaft wurde aufgrund eines stabilen Hochs extrem trocken und stabil. Seit mehr als zwei Wochen gab es in den meisten Teilen von Deutschland keinen nennenswerten Regen mehr. Im Osten und Norden ist es teilweise noch schlimmer. Dort fiel seit Anfang Mai regional kein Tropfen Niederschlag.

Das Ergebnis ist die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 in weiten Teilen Deutschlands. Die Sommerwärme war dagegen bisher noch im Rahmen. Seit Donnerstag haben wir zwar Hitzetage am Stück, allerdings maximal mit Werten bis 31 oder 32 Grad. Heute und morgen können auch mal bis zu 33 Grad erreicht werden. Das ist aller noch kein Drama. Allerdings rechnet das US-Wettermodell GFS neuerdings in den kommenden 10 bis 14 Tagen immer wieder extrem hohe Temperaturprognosen. Diese muss man teilweise schon als utopisch bezeichnen.

44 °C in Südwestdeutschland?

Freitag auf Samstag gab es so eine verrückte Temperaturprognose. Da wurde ausgerechnet Ende Juni, dem Beginn des Siebenschläferzeitraums, extreme Hitze für ganz West- und Mitteleuropa berechnet. In den Karten tauchten auch in Deutschland Höchstwerte über 40 Grad auf. Im Südwesten, am Rhein, wurden demnach sogar bis zu 44 Grad berechnet. Das wären neue Allzeit-Hitzerekorde. Was ist denn da los? Könnte es wirklich so kommen oder sind das nur verrückte Ausreißer innerhalb der Berechnungen?

Zunächst kann man einmal beruhigen, schon mit den nachfolgenden Berechnungen, wurden so hohe Werte nicht mehr ausgegeben. Maximal 34 oder 35 Grad sind derzeit in den Prognosen zu finden. Allerdings wäre die Ausgangslage für extreme Hitze derzeit nicht schlecht, sondern eher sehr gut. Die Böden sind sehr trocken, das begünstigt das Auftreten von Hitzewellen. Feuchter Boden kann normal die Luft etwas kühlen. Das ist aktuell ganz und gar nicht der Fall. Sollte nun sehr warme Luft aus Südwesteuropa nach Deutschland strömen, dann kann es rasch auch sehr, sehr heiß werden. 40 Grad sind dann kein Problem mehr. Das haben wir in den vergangenen Jahren gesehen. Letztes Jahr wurden in Hamburg und London um die 40 Grad gemessen, beides jeweils neue Allzeitrekorde.

Dürre bleibt weiterhin in Deutschland

Der nächste Punkt, der uns zu schaffen macht, ist die große Dürre. Landwirte und Gärtner wissen, wovon wir sprechen. Es ist wieder einmal deutlich zu trocken. Da hilft auch kaum noch etwas der Frühjahresregen in einigen Regionen. Der ist längst aufgebraucht. Wir brauchen dringend eine längere wechselhafte und nasse Wetterphase, und zwar für ganz Deutschland.

Doch, schaut man auf die Wettermodelle der kommenden Woche, ist da nichts in Sicht. Bis Freitag kommen maximal im Osten ein paar Tropfen Regen runter. Das war es dann aber auch schon weitgehend gewesen. Die Lage bleibt besonders in Sachen Niederschlag sehr angespannt!