Wochenlange Wärme und Dürre in Deutschland? Die Großwetterlage stellt sich um!

Wochenlange war die Wetterlage in diesem Frühling in Deutschland von meist wechselhaftem, teils nassem und kühlen Wetter geprägt. Doch nun scheint sich die Großwetterlage markant umzustellen und scheinbar - fast schon wie erwartet - ins andere Extrem: ziemlich warm und sehr trocken!

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Umstellung der Großwetterlage: Bekokmmen wir es nun mit wochenlanger Trockenheit und Wärme zu tun?

Seit Jahren hat man den Eindruck, dass die Großwetterlage immer mehr Ausdauer zeigen. Ist eine Wetterlage erst einmal da, dann bleibt sie erhalten und das teilweise für mehrere Wochen. Das typisch deutsche und besonders wechselhafte Wetter gibt es so kaum noch.


Man erkennt zunehmend einen Drang zur Erhaltungsneigung. Der Jetstream war in diesem Jahr wieder einmal festgefahren. Dieses Mal befanden wir uns aber fast durchweg auf der kühlen Seite. Ein nasser März und April waren die Folge. Wirklich warm wollte es nicht werden. Dagegen gab es im Südwesten Europas wochenlang nur Wärme und Hitze. Zum Teil wurden neue Hitzerekorde aufgestellt.

Es war fast schon zu befürchten, dass sich die Großwetterlage irgendwann auf das genaue Gegenteil umzustellen scheint. Genau das scheint nun der Fall zu sein. Ein Blick auf die Wettertrends der kommenden 10 bis 14 Tage zeigt in den meisten Landesteilen so gut wie keinen Niederschlag mehr. Das andere Extrem scheint sich jetzt einzustellen. Dazu wird es zunehmend wärmer und sonniger. Ist das der Auftakt zu einem sehr trockenen und sehr warmen Sommer?

Bis Anfang Juni kaum noch Regen

Die Wetterkarten zeigen bis zum 9. Juni kaum noch nennenswerten Niederschlag in Deutschland. Die einzige Ausnahme ist der Süden. Dort kommt es in den Alpen hin und wieder zu einzelnen Schauern und Gewittern. Sonst tut sich recht wenig. Deutschland sitzt besonders im Osten und Norden auf dem Trockenen. Dort braucht es dringend Regen. Der Mai ist viel zu niederschlagsarm. Die Waldbrandgefahr hat bereits die höchste Warnstufe 5 erreicht. Außerdem strömen zunehmend warme Luftmassen nach Deutschland. Die kommenden 10 bis 14 Tagen würden demnach überdurchschnittlich warm ausfallen.

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Anfang Juni rechnet das ECMWF mit viel Wärme bzw. sogar mit Hitze. Die kühle Wetterlage scheint endgültig vorbei zu sein.

Die aktuellen Prognosen für den kommenden Sommer sind ja auch alles anderes als entspannt. Wir hatten sie gestern an dieser Stelle schon vorgestellt. In Deutschland soll der Sommer 2023 rund 1 bis 2 Grad wärmer als das neue Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 ausfallen. Das wäre letztlich ein Sommer der unter den TOP 5 der wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen landen würden, ein Rekordsommer!

Nasser Mittelmeerraum?

Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang ein Blick ins Mittelmeer. Dort rechnen das CFS-Modell nämlich mit einem sehr nassen Sommer. In weiten Teilen Spaniens, Frankreichs und Italien sollte der Sommer demnach deutlich mehr Niederschlag bringen als üblich. Fällt der Strandurlaub am Mittelmeer in diesem Sommer ins Wasser? Wenn es nach dem Klimamodell der US-Wetterbehörde NOAA geht, dann schon!

Mitteleuropa würde dagegen auf der warmen und trockenen Seite liegen. Genau diese Wetterlage scheint sich nun Ende Mai/ Anfang Juni bereits einzustellen. Das kann in diesem Sommer beim Wetter in Deutschland noch richtig spannend werden...