Ein Tief jagt das andere: Kommt jetzt endlich der große Schnee für die Alpen? Experte Markus Köss macht Hoffnung
Tiefs am laufenden Band werden die Alpen am Wochenende und zu Beginn der neuen Woche überqueren. Mit im Gepäck haben sie neben Regen, Eisregen und Sturm, auch jede Menge Schnee. Kommt nun zum Start in die Skisaison der große Wintereinbruch für die Alpen?
Auch wenn in den höheren Lagen der Alpen mittlerweile Schnee liegt, sind die Schneehöhen bisher noch eher gering. Unterhalb von 1000 Metern liegt kaum Schnee oder es gibt nur wenige Zentimeter der weißen Pracht. Aber auch in den Hochlagen liegen noch nicht die ganz großen Mengen, auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze(2962m), waren es am Donnerstag immerhin 62 Zentimeter.
Viele Skigebiete starten jetzt oder sind schon in die Wintersaison gestartet. Ohne Kunstschnee hätten viele Gebiete aber Probleme den Skibetrieb überhaupt schon aufzunehmen. Der November war in den Alpen viel zu trocken und die Schneehöhen vielerorts mau. Erst seit Dezemberbeginn sorgten leichte Schneefälle zumindest in den höheren Lagen für ein wenig Neuschnee und "Winterfeeling".
Ein Tief jagt das nächste - Schneefallgrenze schwankt stark
Über das Wochenende werden nun aber Tiefs am laufenden Band die Alpen überqueren und haben die volle Bandbreite an Wetter im Gepäck. Dabei werden die Niederschläge nicht in allen Höhenlagen durchweg als Schnee fallen, vielmehr wird die Schneefallgrenze stark schwanken und ein wahres Auf und Ab erleben.
Zudem wird es teils stürmisch und auch Eisregen in einigen Tallagen ist ein Thema. Insgesamt also raue Bedingen für Wintersportler am 2. Adventswochenende in den Alpen. Zumindest für die mittleren und höheren Lagen ist aber endlich viel Neuschnee in Sicht!
Am Freitag überquert eine Warmfront den Alpenraum. Wie der Name schon verrät, wird damit erstmal deutlich mildere Luft herangeführt. Da am Boden sich die Kaltluft gebietsweise zäh halten kann und die Nacht zu Freitag vielerorts frostig war, kann es neben Regen und Schnee auch zu gefährlichem Eisregen kommen.
Die Schneefallgrenze steigt mit der wärmeren Luft an und so wird es vorübergehend nur oberhalb von 1000-1500 Meter für Neuschnee reichen, besonders im Westen steigt die Schneefallgrenze teilweise auf 2000 Meter! Dazu wird es besonders auf den Bergen stürmisch. Zum Nachmittag sinkt die Schneefallgrenze wieder auf etwa 1000m. In Tallagen bis zu 8 Grad mild, in 2000m zu Mittag um 0 Grad.
Der Samstag wird mit einem neuen Tief ebenfalls sehr unbeständig mit zeitweiligem Regen, erst oberhalb 1000-1500m Schneefall. In der zweiten Tageshälfte wird der Niederschlag auf der Alpennordseite kräftiger und die Schneefallgrenze sinkt zum Teil auf 700 Meter Höhe. Zuvor nochmals Höchstwerte von 5 bis 10 Grad in den Tallagen, zum Abend kühlt es allgemein ab.
Schnee bis in die Tallagen
Am Sonntag erreicht dann polare Kaltluft aus Norden die Alpen und im Zusammenspiel mit einem Italientief gibt es dann auch den tieferen Lagen Neuschnee. Damit wird es verbreitet winterlich mit zeitweiligen Schneefällen. Insbesondere auf der Alpensüdseite, wie in Süd- oder Osttirol, kann es auch kräftig und anhaltend schneien. Die Temperaturen liegen um 0 Grad in Tallagen und um minus 7 Grad auf 2000 Metern.
Zu Beginn der neuen Woche bleibt es winterlich kalt und besonders am Montag gibt es in den Alpen noch zeitweilige Schneefälle bei Temperaturen knapp über 0 Grad in den Tälern und Dauerfrost auf den Bergen. Damit sollten die mittleren und höheren Lagen der Alpen endlich den ersehnten größeren Schnee über das Wochenende bekommen: 20-50 Zentimeter werden es verbreitet oberhalb von 800 Metern, im Hochgebirge auch mehr!