Es ist noch nicht vorbei! Wetterexperte Habermehl warnt vor neuen schweren Unwettern am Sonntagnachmittag! Wo genau?

Die Unwetterlage dauert an. Zum Nachmittag gelten vom Deutschen Wetterdienst erneut Vorwarnungen zur Unwetterwarnung vor schweren Gewittern. Lokal drohen erneut Unwetter. In diesen Regionen kann es daher heute Nachmittag wieder gefährlich werden.


Land unter in Deutschland. Im Süden ist es zu einem katastrophalen Hochwasser gekommen, wie wir und viele andere Kollegen seit Tagen bereits vorgewarnt haben. In der Summe fielen im Süden bis zu 190 Liter Regen pro Quadratmeter. Das war in Sigmarszell in Baden-Württemberg zum Beispiel der Fall gewesen. Damit haben sich alle Wetterprognosen weitgehend bestätigt. Leider kam es nun auch zum ersten Todesfall. Ein Feuerwehrmann starb in den Fluten bei dem Versuch, anderen Menschen zu helfen. Insgesamt hat die Dauerregenwetterlage nachgelassen und vielfach aufgehört. Doch es droht neues Ungemach.

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Heute Nachmittag drohen wieder Schauer und Gewitter. In Bayern und Baden-Württemberg kann es erneut Unwetter geben.

Am Nachmittag können sich in Bayern und Baden-Württemberg erneut schwere Schauer und Gewitter bilden. Es kommt zu Starkregen mit Überschwemmungsgefahr.

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Am heutigen Sonntagnachmittag gelten erneut Vorwarnungen vor Unwettern im Süden von Deutschland. Passt bitte gut auf Euch auf!


Der Deutsche Wetterdienst hat bereits entsprechende Vorwarnungen ausgegeben. Ein schwacher Trost: Diese Unwetter werden keinen großflächigen Regen in den beiden Bundesländern bringen. Jedoch kann es regional kurzzeitig zu neuen Wassermassen kommen.

Nächste Woche endlich Entspannung!

Ein Blick in die nächste Wetterwoche hinein macht Hoffnung. Hochdruckeinfluss macht sich in Deutschland bemerkbar. Die ganz großen Schauer, Gewitter oder gar Unwetter lassen immer mehr nach und verschwinden sogar aus vielen Regionen ganz. Zudem wird die Wetterlage insgesamt etwas stabiler und wärmer. Die Höchstwerte nähern sich besonders in der zweiten Wochenhälfte hier und da auch mal der 25-Grad-Marke. Das ist die Sommermarke. Allerdings gab es auch im Mai schon eine Vielzahl von Sommertagen. Besonders der Norden und Osten dürfen sich da nicht beklagen. Die hatten einen extrem frühsommerlichen und recht warmen Mai.

Der Rest des Landes hätte nun auch mal etwas trockeneres und wärmeres Wetter verdient und das könnte es auch bekommen. Auch im Süden lässt der Regen ab morgen immer mehr nach. Insgesamt ist allerdings aktuell noch keine dauerhafte Schönwetterphase in Sicht. Es könnten sich im weiteren Verlauf wieder einzelne Schauer und Gewitter bilden.

Zukünftig mehr Starkregen und Hochwasser?

Immer wieder wurde Deutschen in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren von Starkregen getroffen. Ist das ein Trend? Ja, ist es. Der Klimawandel ist auch bei uns voll angekommen. Die sich immer weiter erwärmende Atmosphäre kann deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als vorher. Daher drohen auch immer öfters Starkregenereignisse. Die Einschläge kommen öfters und immer heftiger. Besonders schlimm war die Ahrtalflut.

Leider gibt es auch immer wieder in unserer Branche schwarze Schafe, die das herunterspielen. Da werden dann als "Gegenargument" irgendwelche Hochwasser von vor 500 Jahren herausgekramt und die altbekannte Aussage getätigt: "Das war schon immer so". Klar kam es Hochwasser schon immer. Allerdings geht es um die Häufigkeit und die hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Abstände von einem "Jahrhunderthochwasser" zum nächsten werden immer kürzer. Das ist kein Jahrhundert mehr dazwischen. Auch vor der aktuellen Flut war hier und da zu hören, da sei nichts Dramatisches zu erwarten, ein normales Hochwasser. Nun haben wir Jahrhundertegel in Bayern und Baden-Württemberg und auch noch ein erstes Todesopfer. Da kann man nur sagen: Besser mal den Ball flach halten!