Neuer Dauerregen-Alarm auf den Meteored-Wetterkarten: In diesen Regionen kann es am Wochenende bis zu 100 Liter regnen!

Die Wetterlage entspannt sich in den Flutgebieten. Das ist eine gute Nachricht. Leider gibt es allerdings auch direkt eine weniger gute Nachricht. Ab Freitag setzt im Süden schon wieder Dauerregen ein. Je nach Wettermodell können dann 50 bis 100 Liter Regen vom Himmel kommen.

Als wir etliche Tage vor der Jahrhundertflut gewarnt hatten, wurde es von nicht wenigen Menschen - sogar dem ein oder anderen "Wetterexperten"- heruntergespielt, die Gefahr wurde verharmlost. Es sei doch nur ein Hochwasser, wie es immer wieder mal auftreten würde, zu befürchten. Von Panikmache war die Rede. Nun haben wir mindestens fünf Todesopfer zu beklagen und einen Schaden in noch unbekannter Millionenhöhe. Es war richtig und wichtig, die Menschen frühzeitig vor den extremen Fluten zu warnen. Das hat vielleicht noch Schlimmeres verhindert. Die Behörden waren rechtzeitig informiert und haben im Vergleich zur Ahrtalflut sich frühzeitig auf die Flut vorbereitet.

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Das sieht aber nicht sonderlich gut aus. Das neuste ECMWF-Modell rechnet im Süden von Deutschland binnen 10 Tagen mit 50 bis 120 Liter Regen.

Von der Regenmenge her war diese Jahrhundertflut durchaus mit der Ahrtalflut zu vergleichen. Der einzige Unterschied: Dieses Mal gab es kein schmales Tal und zahlreiche Brücken, die zu einer Katastrophe geführt haben wie im Ahrtal. Das Problem im Ahrtal war das schmale Tal im Zusammenspiel mit den vielen Brücken, an denen sich Treibgut und Unrat gesammelt hatte. Das hat schlagartig zu vielen Aufstauungen gesorgt und damit wurde die Flut zu einer großen Katastrophe. Zum Glück gab es im Süden diese "Probleme" nicht. Trotzdem kam es auch hier zu Rekordpegeln und einer Jahrhundertflut.

Hoch Willi sorgt kurzzeitig für Entspannung

Die Pegel an den größeren Flüssen wie Donau und Rhein steigen auch heute noch weiter an. In Passau wird der Hochwasserscheitel in den kommenden Stunden erwartet. Er dürfte knapp über 9 Metern liegen. Auch der Rhein erwartet nun rund um Worms und Mainz seinen Scheitelpunkt. Dort gibt es aber kaum Überschwemmungen, denn die Rheindeiche sind ausreichend hoch.

Nach und nach wird das Wasser abfließen. Gestern gab es im Süden von Bayern noch ein paar schwere Unwetter. Dabei kam es zu Sturzfluten, beispielsweise rund um Rosenheim. Eine Wetterstation hat dabei sogar bis zu 130 Liter Regen gemessen. Jetzt beruhigt sich aber die Wetterlage erstmal etwas. Heute scheint auch im Süden die Sonne und es werden sogar bis zu 25 Grad erreicht. Doch bereits zum Freitag könnte das ruhige Wetter im Süden schon wieder drastisch kippen.

Neuer Dauerregen ab dem Wochenende: Wieder ist der Süden betroffen!

Zum Wochenende deuten sich neue Regenfälle an und leider auch Dauerregen. Je nach Wettermodell werden um 30 bis 50, in Spitze am Alpenrand sogar bis zu 100 Liter Regen erwartet. Das meist kommt dabei südlich der Donau und am Alpenrand vom Himmel. Es wäre nicht so großflächig wie der Stark- und Dauerregen der vergangenen Tage, allerdings könnte es besonders die alpennahen Flüsse und Bäche nochmal deutlich ansteigen lassen. Die kommen früher oder später mit den Wassermassen wieder in der Donau an. Das europäische Wettermodell ECMWF, unser Hausmodell, rechnet binnen 10 Tagen am Alpenrand sogar mit über 100 Liter Regen.

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Diese Grafik zeigt die Regensummen des ECMWF bis zumn frühen Montagmorgen. Je näher der Alpenrand, umso mehr Niederschlag wird berechnet. Zum Teil mehr als 60 Liter bis Montagmorgen.

Das ist keine schöne Entwicklung. Zudem kann sich der Regenschwerpunkt auch noch verschieben, vielleicht sogar weiter nach Norden und dann wären rasch weite Teile des aktuellen Flutgebietes schon wieder betroffen! Wir halten Euch natürlich wie immer auf dem Laufenden!