Knacken wir im Sommer wieder die 40-Grad-Marke? Hitzesommer oder Totalausfall?
März nass, April nass, der Mai wahrscheinlich auch zu nass. Was kommt da nur im Sommer auf Deutschland zu? Die Klimamodelle rechnen weiterhin mit einem recht warmen Sommer. Fällt wieder die 40-Grad-Marke? Wird es am Ende doch eher ein kühler Sommer werden? Fragen über Fragen!
So langsam wird es eng für den Frühling in Deutschland. Ein stabiles Hoch hat sich bisher zu keinem Zeitpunkt etablieren können. Es ist die ganze Zeit wechselhaft. Kein Wunder also, dass der März und der April deutlich zu nass ausgefallen sind. Nun droht auch noch der Mai ins Wasser zu fallen. Die kommenden 10 bis 14 Tage bringen immer wieder Regen und teilweise starke Gewitter. Damit droht auch der dritte Frühlingsmonat ins Wasser zu fallen. Das haben die anfänglichen Frühlingsprognosen ganz anders vorhergesagt. Der Frühling hätte eher leicht zu trocken und sehr warm ausfallen sollen. Jetzt kam aber alles ganz anders.
Da stellt sich natürlich die Frage, wieso die Prognose so daneben lag und ob das bei der Sommerprognose auch passieren kann. Zunächst muss immer wieder betont werden, dass es sich bei Monatsprognosen oder Jahreszeitprognosen eigentlich nicht wirklich um Prognosen oder Vorhersagen handelt. Das sind maximal klimatologische Trends. Diese Trends können nicht das Wetter an bestimmten Tagen in ferner Zukunft voraussagen. Es kann damit lediglich eine Abschätzung getroffen werden. Kann eine Jahreszeit oder ein Monat zu warm oder zu kalt oder eben zu nass oder zu trocken ausfallen? Niemand sollte nach solchen Prognosen seinen Urlaub planen.
Klimatrends sind nur grobe Abschätzungen
Die Datengrundlage ist bei Klimatrends eine ganz andere als bei der klassischen täglichen Wettervorhersage. Damit will man ja auch ort- und zeitgenaue Prognosen ausgeben. Bei den Klimatrends ist das nicht möglich und auch nicht gewünscht. Monats- und Jahreszeitentrends geben aufgrund der großräumigen Wetterlage, Meeresströmungen und auf Grundlage anderer Wetterparameter lediglich grobe Abschätzungen darüber, wie es weitergehen könnte.
Daher ist die Trefferquote nicht bzw. noch nicht besonders hoch. Seit Jahren sind Monats- und Jahreszeitenprognosen in der experimentellen Phase, d.h. sie werden ständig verbessert. Die Ergebnisse sind bei weitem noch nicht zufriedenstellend!
Sommer sehr warm und trocken
Trotz des nassen und zeitweise kühlen Frühlings bleiben die aktuellen Klimatrends dabei: der Sommer soll deutlich wärmer und trockener als im langjährigen Klimamittel ausfallen. Außerdem sollen die Monate Juni bis August deutlich zu trocken ausfallen. Die Prognosen des US-Wettermodells CFS deuten auf einen sehr warmen und trockenen Sommer hin, es geht Richtung Hitzesommer. Bei den Berechnungen des Sommertrends spielt das Wetter im Frühling fast keine Rolle. Die Karten werden neu gemischt.
Auch das europäische Wettermodell setzt auf einen eher niederschlagsarmen Sommer. Zeitweise soll es zudem deutlich zu warm sein. Wie groß die Hitze ausfallen wird, kann derzeit nicht vorausgesagt werden. Das wäre eine Genauigkeit, die Klimamodelle einfach nicht haben. Ob wir also die 40-Grad-Marke knacken werden, kann aktuell seriös nicht beantwortet werden. Wie der berechnete Wärmeüberschuss im Sommer zustande kommt, bleibt bei diesen Trends offen. Es kann mehrere kleine Hitzewellen geben oder auch nur eine extrem lange Hitzewelle. Ob dabei 35 oder gar 40 Grad erreicht werden, kann man heute nicht sagen! Jedenfalls sind alle Wettermodelle immer noch der Meinung, dass der Sommer 2023 extrem zu warm werden könnte!