Schwerer Sturm über Westeuropa bringt Sonntag bis zu 20 Grad!
Was für ein extremes Orkantief! Westlich von Europa bildet sich derzeit ein umfangreiches Orkantief mit dem Namen Victoria aus und das wird immer stärker. Es entsteht durch eine sogenannte Bombogenese. Was ist das und welchen Einfluss hat der Sturm auf Deutschland?
Der Luftdruck im Inneren vom Orkantief Victoria fällt zeitweise um mehr als 24 Hektopascal und das binnen 24 Stunden. Wenn dieser wert erreicht oder überschritten wird, dann sprechen wir Meteorologen von einer sogenannten Bombogenese oder schnellen bzw. rapiden Zyklogenese. Das ist dann wirklich ein sehr heftiges Tief, welches sich sehr schnell verstärkt. Die heftigsten Böen von Victoria betragen aktuell schon 200 bis 220 km/h. Allerdings muss man sagen, dass das Orkantief meist über dem offenen Wasser wütet und daher sich natürlich gut ausleben kann, da es nicht ausgebremst wird wie das über Landfläche der Fall wäre.
Das Orkantief hat einen Durchmesser von mehreren tausend Kilometer. Es reicht von weit über Island bis zu uns nach Westeuropa. Die schwersten Böen gibt es dabei nordwestlich von uns. Und: das Orkantief wird uns auch hier in Deutschland erreichen, aber auch wirklich nur am Rand. Orkanböen wird es nur auf der Nordsee und in den höheren Lagen vom Harz geben. Sonst sind es im Norden meist Sturmböen bis schwere Sturmböen. Auch im Westen Deutschlands sind Böen bis zu 70 oder 80 km/h möglich. Das ist dann auch deutlich niedriger als Orkantief Sabine gewesen ist.
Im Vorfeld des Sturms extrem warm - bis 20 Grad!
Wie immer schiebt so ein Sturm- bzw. Orkantief eine Warmfront vor sich her, gefolgt von einer Kaltfront. Genau diese Warmfront schleuder direkt aus Südwesteuropa sehr milde Luftmassen bis zu uns nach Mitteleuropa. Da werden am Sonntag in Deutschland fast überall zweistellige Höchstwerte gemessen und das selbst in den höheren Lagen.
Im Südwesten sind sogar Höchstwerte um 18 bis 20 Grad möglich. Dabei befinden wir uns schon in rekordverdächtigen Höhen für die aktuelle Jahreszeit. Allerdings liegt der absolute Rekord für den Monat Februar schon lange zurück, und zwar im Jahr 1900. Damals wurden in Jena 22,3 Grad in einem Februar gemessen. Das ist bis heute der absolute Rekordwert. Diesen werden wir wohl auch an diesem Wochenende nicht knacken.
Nächste Woche wieder nass-kalt, aber kein Winterwetter
Nach dem sehr warmen Sonntag bleibt es auch am Montag anfangs nochmal sehr warm. Da sind Höchstwerte bis zu 17 oder 18 Grad drin. Die höchsten Temperaturen gibt es wieder im Südwesten. Im Rest des Landes wird es aus Nordwesten langsam wieder kälter. Immer wieder fällt dabei Regen, später sinkt die Schneefallgrenze bis auf 600 bis 700 m. So nass-kalt geht es dann auch am Dienstag und Mittwoch weiter. Immer wieder sind Regenschauer, in den Hochlagen auch mal Schneeregen mit dabei.
Wirklich kalt wird es aber auch im Verlauf der kommenden Wetterwoche nicht werden und auch bis zum Monatsende ist weiterhin in Sachen Winterwetter nichts zu erwarten. Es ist und bleibt für die Jahreszeit viel zu warm. Das ist wirklich ein Winter ohne Winterwetter. Insgesamt dürft es damit der drittwärmste oder sogar zweitwärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden.