Schneechaos auch im Rheinland? Meteorologe Markus Köss warnt: "Große Probleme auf der Straße und bei der Bahn"

Schnee im Rheinland ist eher eine Rarität, doch genau hier droht am Donnerstag ein wahres Schneechaos bis ganz unten. Verantwortlich dafür ist eine Luftmassengrenze quer über Deutschland, die zu großen Wetterunterschieden führen wird. Auf der Straße und der Schiene drohen massive Probleme. Welche Regionen sind besonders betroffen?

Schneechaos
Selbst in den tiefen Lagen des Rheinlands drohen massive Probleme durch den Schneefall auf der Straße und der Schiene

Eine markante Luftmassengrenze quer über Deutschland wird am Donnerstag für riesige Wetterunterschiede sorgen. Während es auf der Nordseite zu intensiven Schneefällen bis ins Flachland kommen kann, wird es südlich davon fast schon vorfrühlingshaft mild.

Schnee im Rheinland vs. 14 Grad am Oberrhein

Im Schwarzwald und den Alpen steigt die Schneefallgrenze im Zuge der markanten Warmfront vorübergehend sogar bis auf 2000 Meter Höhe. Am Oberrhein werden am Donnerstag Werte bis zu 14 Grad plus (!) erwartet, während es im Rheinland bei Temperaturen um 0 Grad zu Schneefällen kommt.

Schon in der Nacht zu Donnerstag zieht ein erstes Schneefallgebiet über die Mitte Deutschlands. Davon betroffen ist auch das Rheinland, sowie die Eifel und das Bergische Land. Dabei sind durchaus schon Neuschneemengen von 4 bis 10 Zentimetern möglich, in den Staulagen des Bergischen Landes auch mehr!

Am Rhein nur Schneeregen?

Ganz unten am Rhein, wie in Köln, Bonn oder Düsseldorf, könnte der Niederschlag auch als Schneeregen oder sogar Regen fallen. Hier hängt es von wenigen Zehntel Grad ab, ob der Niederschlag als Schnee oder Regen fällt. Auch die Niederschlagsintensität spielt hier eine Rolle, je stärker der Niederschlag, desto eher fällt er als Schnee (Niederschlagsabkühlung). Die Tiefstwerte liegen nämlich am Rhein um den Gefrierpunkt bzw. knapp darüber.

Oberhalb von 200 Metern dürfte der Donnerstag im Rheinland aber auf alle Fälle winterlich mit Neuschnee beginnen und zu massiven Verkehrsproblemen im Berufsverkehr führen. Spannend ist dabei die exakte Lage der Luftmassengrenze, die darüber entscheiden wird, wo Schnee oder doch nur Regen fällt. Diese Grenze verläuft am Vormittag wahrscheinlich genau durch das Rheinland und stellt uns Meteorologen vor großen Herausforderungen, denn nur kleinste räumliche Veränderungen entscheiden über "Schneechaos" oder nur "Schmuddelwetter".

Im südlichen Rheinland könnte es daher etwa südlich von Aachen über Köln bis ins Siegerland vorübergehend sogar bis in höhere Lagen regnen, während es nördlich dieser Linie bis ganz runter kräftig schneien kann. Dabei sind auch große Verkehrsbehinderungen auf der Straße und bei der Bahn möglich. Der Schnee ist vielerorts sehr nass und schwer und kann somit auch zu Schneebruch führen.

Schneebruch und Verkehrschaos

Besonders vom Verkehrschaos betroffen dürften klassischerweise die etwas höheren Lagen des Bergischen Landes bis zum Sauerland sein. Zu nennen wären hier die Autobahnen A1 rund um Remscheid und Wuppertal und die Sauerlandlinie A 45 rund um Lüdenscheid. Ohne Winterausrüstung sollte hier niemand unterwegs sein. Gerade an den Steigungen dürften auch wieder hängengebliebene LKW 's für Probleme sorgen und auch bei Bahn und Bus dürfte es zu massiven Einschränkungen kommen.

Am Donnerstag Nachmittag wird die Front wieder rückläufig, jetzt als Kaltfront und auch im südlichen Rheinland fallen die Niederschläge wieder in Form von einzelnen Schneeschauern bis ganz runter. Die Höchstwerte liegen um den Gefrierpunkt, direkt am Rhein auch bis +3°C.

Während es also ganz unten am Rhein schwer wird mit einer dicken Schneedecke, dürften in den etwas höheren Lagen von Eifel und Bergischen Land oberhalb von etwa 200 Meter insgesamt durchaus 10-20 Zentimeter Schnee, örtlich auch mehr, zusammenkommen. Damit ist ein Verkehrschaos im sonst so schneearmen Rheinland vorprogrammiert!