Kommt jetzt doch der Schnee in die Alpen? Meteorologe Markus Köss ist überrascht: "Plötzlich ist alles anders"
So schnell kann es gehen: Vor kurzem noch sah es für die Alpen nach Hochdruckwetter mit Sonnenschein "open end" aus. Weit und breit war keine Änderung in den Wetterkarten zu erkennen. Jetzt aber sind die Modelle ordentlich gekippt und zeigen in der nächsten Woche sogar einen Wintereinbruch mit Schnee.
Vor einigen Tagen habe ich noch einen ausführlichen Artikel über das andauernde Hochdruckwetter in den Alpen geschrieben und das auch kein Ende dieser Wetterlage in Sicht sei. Während in den Niederungen Deutschlands oft Nebel und Hochnebel vorherrscht, gibt es auf den Bergen Sonne pur von früh bis spät.
Doch nicht nur das: In der Höhe ist die Luft ausgesprochen mild und führte zu Rekordtemperaturen für den November. Statt ersten Schneefällen gibt es derzeit perfektes Wanderwetter und schneefreie Berge bis auf 3000 Meter Höhe.
Weiter viel Sonne in den Bergen
An dieser grundlegenden Wetterlage mit dem blockierenden Hochdruckgebiet über Mitteleuropa wird sich erstmal auch nicht viel ändern. Das bedeutet für die Niederungen in Deutschland oft neblig-trübes und verhältnismäßig kühles Wetter. Zeit- und gebietsweise kann sich hier aber auch mal die Sonne vorübergehend zeigen.
Ganz anders die Lage in den höheren Mittelgebirgen und insbesondere den Alpen. Hier bleibt es bis über das Wochenende hinaus bei viel Sonnenschein und mit bis zu 16 Grad sehr mild. Nachts kann es unter klarem Himmel zumindest in den Tallagen für leichten Frost reichen.
Schnee ist somit bis zur nächsten Woche kein Thema und so gibt es tagsüber weiterhin perfektes Wanderwetter in den Bergen. Denn auch in der Höhe bleibt es ungewöhnlich mild für die Jahreszeit: Die Temperaturen liegen selbst auf 2000 Meter bei bis zu 10 Grad plus. Am Wochenende kühlt es zwar leicht ab, es werden aber immer noch um die 5 Grad in 2000 Meter Höhe erreicht.
Deutlich kälter in der neuen Woche
Aber dann tut sich was in der Wetterküche: Ein neues kräftiges Hochdruckgebiet baut sich über dem Atlantik auf und die Wettermodelle sehen es nun weiter westlich, als vor wenigen Tagen noch berechnet. Dadurch würde Mitteleuropa an der Ostflanke dieses Omega-Hochs über den Britischen Inseln liegen und Höhentiefs könnten von Nordosten über Deutschland bis zu den Alpen ziehen.
Zu dieser Lösung tendieren nun fast alle gängigen Wettermodelle und sind damit in den letzten Tagen zunehmend in diese Richtung gekippt. Konkret bedeutet dies, dass zu Beginn der nächsten Woche die Inversion (unten kalt, oben warm) abgebaut und es somit insbesondere in den Bergen deutlich kälter werden wird.
Unter Tiefdruckeinfluss ist dann in der nächsten Woche in deutlich kälterer Luft verbreiteter Niederschlag möglich, der ab etwa 700-800 Meter auch als Schnee fallen dürfte. Der Meteored-Trend für Garmisch-Partenkichen zeigt den Niederschlag ab Montagabend/Dienstag an den Alpen, oberhalb 1000 Meter wären dann durchaus 10-20 cm Neuschnee möglich.
Was wann genau passieren wird, ist allerdings noch mit größeren Unsicherheiten behaftet, denn dafür ist der Zeitraum in der nächsten Woche noch zu weit entfernt. Es sieht aber nach langer Zeit des Dauerhochdruckwetters danach aus, als sollte in der nächsten Woche der Winter in den Bergen tatsächlich mal anklopfen.