Schmuddel-Sommer in Sicht? Wo steckt der WMO-Hitzesommer?
Der Juni ist bisher nass und kühl gestartet. Das denken zumindest einige. Ist das wirklich so? Und wo steckt dieser Hitzesommer, den die WMO für die Nordhalbkugel angekündigt hatte? Wir gehen auf Spurensuche!
Die WMO ist die Weltorganisation für Meteorologie mit Sitz in Genf. Eine seriöse Einrichtung. Nach der markanten Hitzewelle Ende Mai in Indien und Pakistan war von dort zu hören, dass der Nordhalbkugel ein Hitzesommer bevorstehen würde. Es soll sogar das wärmste Wetterjahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Doch nun ist der Juni gestartet und er scheint ziemlich nass und kühl zu sein, doch ist das wirklich so?
Schauen wir uns die ersten 7 Tage des Junis an, so ist der Monat aktuell tatsächlich um 0,6 Grad kühler als im Klimamittel. Bisher sind im Flächenmittel 24 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Damit liegt der Niederschlag genau im langjährigen Durchschnitt. Der Monat ist bisher also nicht zu trocken und auch nicht zu nass. Damit hat sich auch nichts an dem großen Niederschlagsdefizit geändert. Der Frühling brachte nur 50 Prozent des langjährigen Regendurchschnitts.
Große Schwüle, statt großer Hitze
Der Wetterdienst NOAA hat unterdesse bei seiner Juniprognose ordentlich zurück gerudert. Nun ist in einigen Regionen Europas mit einem etwas zu nassen Juni zu rechnen. Auch in Deutschland könnte der Juni im Süden zu nass ausfallen. Im Rest des Landes eher normal. Zu trocken gibt es nun an keiner Stelle mehr. Der europäische Wetterdienst bleibt dagegen bei einem zu nassen Juni, dort stammt die Berechnung aber auch noch vom 1. Juni 2020. Die WMO hatte nach der indischen Hitze vor einem Rekordsommer in Europa gewarnt. Klimatologisch gehört der Juni komplett zum Sommer 2020. Bisher hat sich aber noch keine große Hitze eingestellt. Das könnte sich ab dem Wochenende für einige Teile Deutschlands ändern.
Dann geht es rasch rauf auf Werte von 30 Grad und mehr, aber auch die lokalen Niederschläge würden uns treu bleiben. Immer wieder kommt es wohl ab dem Wochenende zu starken Gewittern. Die Luftmassen sind schwül. Aber: eine längere Hitzewelle ist in den kommenden 7 bis 10 Tagen nicht in Sicht. Nach den Berechnungen des US-Wetterdienstes NOAA und des europäischen Wetterdienstes war aber auch nie ein echter Hitzesommer zu erwarten. Das waren lediglich die WMO die mit dieser Aussage weit vorgeprescht ist. Die nächsten 10 Tage bringen eher tropisches Wetter. Schwül-warme Luftmassen bringen täglich kräftige Gewitter. Das könnte eine sehr spannende Wetterlage werden. Viel schwüle Luft, statt der großen Mega-Hitze!
Juni insgesamt normal bis leicht zu nass
Derzeit deutet nichts darauf hin, dass der Sommer 2020 in Deutschland ein extremer Hitzesommer werden könnte. Der Juni scheint durchschnittliche Kost zu bringen, wahrscheinlich zeitweise auch sehr unwetterlastig. Mehrere Tage mit Höchstwerten über 30 Grad am Stück sind dabei allerdings erstmal nicht in Sicht. Die Hitze kann sich nicht so richtig festsetzen. Kein Wunder, denn es ist oftmals auch eher schwül-warm und gewittrig. In der feuchten Luft steigen die Temperaturen auch nicht wirklich stark in die Höhe, da es oftmals zur Wolkenbildung kommt. Dies verhindert ein großes Aufheizen.
Bis Monatsende sind tendenziell weitere schwül-warme Wetterphasen in Sicht. Einen nachhaltigen Kälteeinbruch gibt es nach aktuellem Stand nicht. Insgesamt steht ab dem Wochenende eine längere schwül-warme Wetterphase an. Immer wieder bilden sich dabei heftige Schauer und Gewitter. Auch der Juli und der August macht keine Anzeichen besonders heiß zu werden.