Russische Kältepeitsche an Weihnachten? Es bleibt spannend.
Das wird vor Weihnachten ja nochmal richtig spannend in der Wetterküche. Das russische Kältehoch könnte sich bewegen oder auch nicht. Genau das ist aber der entscheidende Punkt: Wird Weihnachten eher mild oder frostig kalt ausfallen?
Die Wetterlage ist heute recht spannend. Die Wolken von Tief Yvonne schieben sich über die Alpen und bringen auch Süddeutschland zeitweise Schnee. Besonders auf der Alpensüdseite geht es aber wieder richtig zur Sache. Dort sind erneut 1 bis 1,5 Meter Neuschnee drin und das fällt auf die bereits vorhandenen 2 bis 2,5 Meter obendrauf. Das bedeutet, dass die Lawinengefahr deutlich ansteigen wird. Einige Ortschaften werden wieder von der Außenwelt abgeschnitten sein.
Ganz so dramatisch wird es in Süddeutschland nicht werden. Dort schneit es etwas, ganz unten ist es auch Schneeregen oder Schnee, zum Abend erreichen die Niederschläge auch Franken und Thüringen. In der Nacht sind bis zu 5 cm Neuschnee möglich, in Lagen ab 500 m auch bis zu 10 cm. Doch die weiße Pracht wird nicht lange liegen bleiben, denn es wird ab Montag deutlich milder. Die Westwetterlage flammt leicht auf. Bleibt sie bis Weihnachten?
Ab Montag Westwetterlage
Die Höchstwerte liegen bis Sonntag meist um 2 bis 7 Grad, ab Montag sind dann im Westen bis zu 12 oder gar 13 Grad drin. Das sieht dann eher nach einem Frühlingserwachen aus. Doch die Sonne macht sich rar und wirklich viel Regen fällt auch nicht, dabei wäre Niederschlag dringend nötig. Die Westwetterlage kann sich auch nicht so richtig durchsetzen, die Tiefs schaffen den Durchmarsch nach Deutschland einfach nicht. Der meiste Niederschlag fällt im Westen und der Osten ist weitgehend trocken. Der bekommt nur die milden Luftmassen ab.
Das russischen Kältehoch Xavier zeigt sich unterdessen ein wenig zurück, bleibt aber in Stellung. Über Sibirien ist es eisig kalt. Dort haben wir in diesen Tagen immer wieder bis zu minus 52 Grad gemessen. Noch im Juni gab es hier Rekordwerte bis zu plus 37 Grad. Was für große Temperaturdifferenzen! Das Kältehoch könnte sich dann in der Weihnachtswoche wieder weiter nach Westen bewegen. Erreicht es auch Mitteleuropa?
Spannung an Weihnachten: mild oder eisig kalt?
Je nachdem was das Hoch genau macht, könnte uns die sibirische Kaltluft bzw. deren Ausläufer davon erreichen. Wettermodelle wie das GFS simulieren heute für den 1. Weihnachtstag Dauerfrost im Osten Deutschlands. Im Westen wäre es nur noch leicht über 0 Grad. Das ist eine spannende Wetterlage. Schaut man sich aber das Mittel aller Berechnungen an, so hat es die Kaltluft deutlich schwerer. Die Spannung bleibt.
Aber: So oder so wäre die Chance auf weiße Weihnachten gering. Bleibt die milde Westluft gibt es nur Regen und kein Schnee. Kommt die russische Kälte, dann ist es trockene Kälte und auch das würde keinen Schnee bringen. Die kontinentalen Kaltluftmassen sind in der Regel extrem trocken!