Rekordwinter in Deutschland: Was bedeutet das genau?
Der Oktober dreht in der neuen Woche voll auf. Bis zu 25 °C sind in Deutschland sogar möglich. Es könnte ein sehr warmer Herbst werden. Die Winterprognosen schlagen in die gleiche Kerbe. Laut dem Wetterdienst NOAA könnte uns sogar ein Rekordwinter bevorstehen, aber was bedeutet das genau?
Das vergangene Wochenende war sehr nass und brachte in Deutschland stellenweise viel Regen. Regional kamen über 50 bis 70 Liter Regen vom Himmel. Am Alpenrand waren es sogar fast 100 Liter Niederschlag. Doch damit ist nun Schluss. Seit heute Morgen setzt sich zunehmend die Sonne durch. Letzte Schauer ziehen langsam ab und machen mehr und mehr der Sonne Platz. Wir bekommen in den nächsten Stunden ein neues kräftiges Hoch und das bleibt es mindestens eine Wetterwoche erhalten. Ob es vielleicht noch länger bleiben wird, ist allerdings noch unsicher und kann man aktuell noch nicht vorhersagen.
Bis weit in die zweite Oktoberhälfte hinein soll der Monat recht warm weitergehen. Ein Wintereinbruch ist weit und breit nicht in Sicht, auch nicht in den höheren Lagen. Am kommenden Mittwoch werden in Deutschland sogar bis zu 24 oder 25 °C erwartet. Das sind sommerliche Werte. In rund 1500 m Höhe sind die Temperaturen für die aktuelle Jahreszeit fast 10 Grad zu warm. Die Wetterlage hat sich somit komplett umgestellt und das könnte auch erstmal so bleiben. Auch der November scheint mehr Wärme als üblich bringen zu wollen. Ein früher Wintereinbruch erscheint laut den langfristigen Wettermodellen sehr unwahrscheinlich.
US-Wetterdienst NOAA rechnen den Winter immer wärmer
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 soll der kommende Winter 2022/23 in Deutschland bis zu 2 Grad wärmer ausfallen. Zunächst hatte NOAA den Winter vorübergehend mal etwas frischer berechnet, setzt nun aber wieder voll auf Mildwinter. Aber was bedeuten 2 Grad Abweichungen im Vergleich zum Mittel der vergangenen 30 Jahre? Das zeigt uns die nachfolgende Grafik. Dort sehen wir die Abweichungen aller Winter seit 1881 bis heute im Vergleich zum Mittel 1991 bis 2020. Gucken wir dort jetzt nach im Bereich der Winter mit einer Abweichung von 2 Grad nach oben, dann landen wir tatsächlich in den Top 5 der wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Damit wird aktuell also ein rekordwarmer Winter berechnet. Wieder mal schade für alle Winterfans, aber angesichts der explodierenden Energiepreise dürfte es in diesem Fall die meisten Menschen freuen. Je kälter der Winter ausfällt, umso teurer wird die ganze Sache für jeden einzelnen von uns und auch für die Gesamtwirtschaft. Daher darf der Winter in diesem Jahr auch gerne mal deutlich zu mild ausfallen.
Erste Eiswinterprognosen machen die Runde
Allerdings möchten wir an dieser Stelle erwähnen, dass auch schon wieder völlig andere Winterprognosen die Runde machen. Eine nimmt den Vulkanausbruch auf Tonga zum Anlass, um vor einem deutlich zu kalten Winter zu warmen. Wiederum andere Prognosen kramen mal wieder den Polarwirbel raus und sehen in dessen Verhalten Anzeichen für einen kalten Winter. Wir müssen uns nur an den vergangenen Herbst erinnern. Da wurden hier und da ebenfalls wahnwitzige Winterprognosen ausgesprochen, die völlig in die Hose gegangen sind. Und es waren immer nur kalte und schneereiche Winterprognosen. Da hätte der Winter einen Höhepunkt im Januar haben sollen, einen Tiefpunkt um Weihnachten. Da wurden Genauigkeiten erfunden und vorgegaukelt, die es in der Meteorologie überhaupt nicht gibt.
Das ist auch nicht verwunderlich, denn Kaltwinterprognosen klicken eben besser. Natürlich ist auch die NOAA-Prognose mit Vorsicht zu genießen. Allerdings basiert diese zumindest noch auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und wurden von echten studierten Meteorologen erstellt. Während bei manch anderer Prognose Baugefühl und persönliches Wunschwetter die Hauptrolle spielen!