Polarluftvorstoß und erster Schnee Anfang November: Was ist dran an den wilden Spekulationen um einen Wintereinbruch?

Es geht schon wieder los. Die üblichen Verdächtigen oder um nicht zu sagen, Scharlatane der Branche kündigen wieder mal im Wochentakt einen Wintereinbruch für Deutschland an. Nun sollte es Anfang November so weit sein. Seit Tagen sind die wildesten Schlagzeilen zu lesen bzw. zu sehen. Was ist da wirklich dran?


Mensch, was für ein Spätsommerwetter und das in der zweiten Oktoberhälfte. Die Höchstwerte haben am gestrigen Montag (21. Oktober) fast die 25-Grad-Marke erreicht und damit das Kriterium für einen Sommertag. Der Herbst läuft sich so richtig warm, dabei hatte so manch einer den Oktober in Sachen Wärme schon längst abgeschrieben. Längst hören wir hier und da von den üblichen Scharlatanen der Branche: Bald kommt der erste große Wintereinbruch nach Deutschland. Seit Wochen wird wild über Schnee bis in tiefe Lagen spekuliert und das schon im November.

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Die Karte zeigt die Temperaturanomalien am kommenden Freitag in Deutschland. Es ist eindeutig zu warm für die aktuelle Jahreszeit.

Man kann über diesen Blödsinn immer wieder nur den Kopf schütteln. Kein seriöses Wettermodell rechnet im November mit einem Wintereinbruch. Gestern gab es zum ersten Mal in einem einzigen Wettermodell für ein paar Stunden kältere Luft zum Monatswechsel. Da hätte es bis auf 600 m herab Schneeflocken geben können. Doch wie zu erwarten sind diese Berechnungen schnell wieder verschwunden und dauert das milde Wetter bis in den November hin an.

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Derzeit geistern wieder schreckliche Wetterberichte durch die Medienwelten: Angeblich soll es Anfang November in Deutschland zu einem heftigen Wintereinbruch kommen. Was ist dran?

Enttäuschung für Winterfreunde - mal wieder

Es ist jedes Jahr der gleiche Quatsch. Sobald wir uns dem Winter nähern, werden die wildesten Schneeprognosen ausgeben. Das klickt eben gut und man kann sich damit unheimlich wichtig machen. Fakt ist aber: Statt eines ersten Wintereinbruchs bleibt die Großwetterlage wie erwartet stabil. Wir haben auf der einen Seite ein Hoch über Osteuropa, auf der anderen Seite Tiefausläufer, die immer wieder den Westen von Deutschland streifen. In der Summe ergibt das mildes Oktoberwetter. Daher konnte es gestern auch so unglaublich warm werden.

Jedes Jahr verkünden selbsternannte Experten früh im November Schnee und Eis, was für Klicks sorgt. Doch meist bleibt es bei leeren Vorhersagen, und auch dieses Jahr ist das nicht anders. Häufig wird dabei auch der Klimawandel angezweifelt oder geleugnet, obwohl die Wissenschaft klare Fakten liefert. Viel Lärm um nichts.

Die vergangene Nacht brachte sogar in Trier einen neuen Jahrhundertrekord. Dort war es die wärmste Oktobernacht seit Messbeginn im Jahr 1907. So sehen die Fakten aus. Weit und breit ist heute in den Wettermodellen bis Anfang November keine Kälte und kein Schnee in Sicht. Wenn ihr so etwas lest, dann ist das wieder einmal nur Unsinn.

Milde Temperaturen und wenig Regen

Heute und in den nächsten Tagen bleibt uns in Deutschland das warme Wetter erhalten. Die Tageswerte liegen größtenteils um 15 bis knapp 20 Grad. Am Freitag kann es auch noch etwas wärmer sein.

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Auch am letzten Oktobertag, Reformationstag oder Halloween, ist nicht von einem Temperatursturz oder gar Wintereinbruch zu erkennen.

Aus Südwesteuropa strömen immer wieder die warmen Luftmassen nach Deutschland. Solange die Grundstruktur der aktuellen Wetterlage bestehen bleibt, wird sich daran auch nichts ändern. Die aktuellen Prognosen reichen derzeit je nach Wettermodell bis zum 6. November. In diesem Zeitraum ist kein Wintereinbruch zu finden. Es geht mild weiter. Teilweise mit Sonnenschein, teils aber auch mit Hochnebel. Es ändern sich an der aktuellen Wetterlage recht wenig.