Experte warnt: "Arktische Kälte und Sahara-Hitze treffen aufeinander – das ist ein Wetterphänomen der Extreme"
Orkan Sigrid sorgt für ein seltenes Wetterchaos: Arktische Kaltluft trifft auf Wüstenhitze. Experten warnen vor dem Bomben-Zyklon mit zerstörerischem Potenzial.
Orkan (vermutlicher Name) Sigrid bringt die Wetterwelt zum Staunen – und sorgt gleichzeitig für große Besorgnis. Dieses außergewöhnliche Phänomen zieht sowohl eisige Luftmassen aus der Arktis als auch glühend heiße Wüstenluft aus Nordafrika an. Normalerweise wird eine solche Konstellation durch mehrere Wettersysteme getrennt, doch Sigrid hebt diese Regel auf und bringt die Gegensätze direkt zusammen. Die Konsequenzen? Ein Sturm, der durch die sogenannte Bombogenese explosionsartig an Kraft gewinnt und schwere Schäden anrichten könnte.
Was ist ein Bomben-Zyklon?
Das Herzstück von Orkan Sigrid ist die Bombogenese, ein Begriff, der für die abrupte Verstärkung eines Sturms steht. Dabei sinkt der Luftdruck innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal – im Fall von Sigrid könnten es sogar bis zu 32 Hektopascal werden. Dies führt zu einem explosiven Wachstum des Wirbelsturms. Solche Bomben-Zyklone sind zwar selten, treten aber gelegentlich im Herbst und Winter auf, wenn extreme Temperaturunterschiede zusammentreffen. Genau das ist bei Sigrid der Fall: Während eisige Luft von Island heranzieht, wird gleichzeitig warme Luft aus der Sahara nach Norden gesogen.
Extremtemperaturen treffen aufeinander
Diese Temperaturunterschiede sind extrem: In etwa 1500 Metern Höhe stoßen Luftmassen mit Temperaturen von -13 bis -28 Grad aus der Arktis auf Wüstenluft mit +17 Grad. Der Unterschied von mehr als 30 Grad Celsius wirkt wie ein „Treibstoff“ für den Sturm, der dadurch an Stärke gewinnt. Dieses Aufeinandertreffen von Kalt- und Warmluft ist extrem selten und erhöht die Intensität des Sturms zusätzlich.
Besonders betroffen werden ab Samstagmorgen die Britischen Inseln sein. In Irland und Schottland erwarten Meteorologen Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h. Massive Schäden, Stromausfälle und Sturmfluten sind fast unvermeidbar. In höheren Lagen, etwa den schottischen Highlands, könnte der Orkan auch heftigen Schneefall mit sich bringen, der bis in den Norden Englands reicht.
Gefahr für Flugverkehr und Infrastruktur
Die Auswirkungen von Orkan Sigrid könnten weitreichend sein. Experten warnen bereits vor starken Einschränkungen im internationalen Flugverkehr. Die enormen Windgeschwindigkeiten und heftigen Turbulenzen machen sichere Flüge in und aus den betroffenen Gebieten nahezu unmöglich. Auch auf dem Landweg drohen massive Verkehrsprobleme durch umgestürzte Bäume und glatte Straßen.
Und Deutschland? Hier bleibt der Schneesturm aus, doch der Orkan könnte dennoch spürbar sein. Während Sigrid im Nordwesten Europas wütet, bringt er nach Mitteleuropa warme Luft. Im Südwesten könnten die Temperaturen auf bis zu 17 Grad steigen – ein auffälliger Kontrast zu den kalten Nächten der letzten Tage. Trotzdem bleibt die Gefahr nicht gebannt: Sollte sich der Sturm weiter Richtung Nordsee bewegen, könnte er auch hierzulande für stürmisches Wetter sorgen.
Wie weiter? Prognosen bleiben unsicher
Die außergewöhnliche Dynamik von Orkan Sigrid macht genaue Vorhersagen schwierig. Meteorologen weisen darauf hin, dass Sigrids Einfluss das Wetter in Europa für mehrere Tage unvorhersehbar machen könnte. Besonders die Kombination aus arktischer Kaltluft und heißer Saharaluft ist eine seltene Konstellation, die für Turbulenzen sorgt. Während die britischen Inseln mit der Hauptlast rechnen müssen, könnte auch Deutschland in den kommenden Tagen indirekt betroffen sein.
Klar ist: Dieser Bomben-Zyklon wird Spuren hinterlassen – sowohl in der Natur als auch in der Wissenschaft. Denn selten zuvor hat ein Wetterphänomen so viele extreme Gegensätze vereint.