Nebel-Lotterie am 1. Adventswochenende in Bayern. Experte Markus Köss: "Eisiges Dauergrau oder Sonnenschein und mild?"

Nach der Kaltfront vom Donnerstag dominiert am 1. Adeventswochenende Hochdruck das Wetter in Bayern. Damit beginnt wieder die typische Sonne-Nebel-Lotterie im Herbst und Winter: Dauerfrost und trübes Nebelgrau versus Sonnenschein und milden Temperaturen. Wo wird im Freistaat der Nebel dominieren, wo die Sonne scheinen?

Sonne-Nebel-Lotterie
Trübes Nebelgrau und strahlender Sonnenschein liegen am Wochenende in Bayern dicht beieinander (Foto Markus Köss, Herbst 2024)

Eine Kaltfront brachte am Donnerstag zumindest den höheren Lagen des Bayerischen Walds und der Alpen ein wenig Neuschnee, im Allgäu auch mal mehr als 10 Zentimeter. Ansonsten ist Schnee und große Kälte noch Mangelware in Bayern.

Die Nacht zum Freitag war dann hinter der Front in der eingeflossenen kälteren Luftmasse häufiger wieder frostig im Freistaat. Die kältesten Temperaturen gab es bei klarem Himmel an und in den Alpen. So meldete Oberstdorf eine Tiefsttemperatur von -7 Grad und Mittenwald ein Tiefstwert von -5,5 Grad. In den Niederungen Bayerns blieben die Nachttemperaturen dagegen häufig knapp über dem Gefrierpunkt.

Die einen grau, die anderen blau

Zum ersten Adventswochenende dominiert dann ein Hochdruckgebiet das Wetter in ganz Bayern. Wie schon in zahlreichen Artikeln erläutert, bedeutet Hochdruck im Herbst und Winter aber nicht immer und überall eitel Sonnenschein. Dementsprechend werden am Wochenende die Unterschiede auf engem Raum wieder immens sein.

Die Nächte sind am Wochenende verbreitet frostig. Tagsüber werden die Temperaturen entscheidend davon abhängen, ob man sich im trüben Dauergrau bzw. im Nebel befindet oder ob die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel scheinen wird. Wer sich da alleine auf seine Wetter-App verlässt, kann schwer enttäuscht werden oder auch positiv überrascht.

Denn die Wettermodelle haben so ihre Schwierigkeiten mit der Frage, wo es grau bleibt und wo die Sonne scheinen wird. Wenige Kilometer können dabei schon entscheidend sein und das hat auch massive Auswirkungen auf die Temperatur. Im Nebelgrau kann es selbst tagsüber unter 0 Grad bleiben (Dauerfrost), während es, insbesondere in den höheren Lagen, mit viel Sonnenschein bis zu 10 Grad plus werden können.

Inversion
Wer am Wochenende garantiert Sonne haben will, muss hoch in die Berge (Foto Markus Köss, Vorarlberg im November 2024)

Die Frage nach der exakten Sonne-Nebel-Verteilung gleicht wirklich einer Lotterie und lässt sich nicht exakt im Voraus bestimmen. Grundsätzlich gilt aber, dass die Niederungen Bayerns, und hier insbesondere die Gebiete rund um die Donau und am Bodensee, die größte Wahrscheinlichkeit für trübes und kaltes Dauergrau haben, während es in den Alpen und auf den Bergen mit Sicherheit den meisten Sonnenschein und die höchsten Temperaturen geben wird.

Auf den Bergen viel Sonne und eine perfekte Fernsicht

So gibt es am Samstag nach Nebelauflösung vielfach sonniges Wetter in Bayern. Dort wo sich der Nebel oder Hochnebel gar nicht auflösen wird, wie vielleicht an der Donau, bleibt es kalt bei maximal 0 Grad. Es stellt sich wieder eine Inversion ein, sprich auf den Bergen des Bayerischen Walds und der Alpen scheint die Sonne von früh bis spät bei einer perfekten Fernsicht und angenehmen Temperaturen bis zu 10 Grad auf 1000 Metern Höhe.

Die Nacht zum Sonntag wird verbreitet frostig, in Alpentälern auch bis zu -10 Grad. Am Sonntag tagsüber bleibt es bei der bekannten Sonne-Nebel-Lotterie im Freistaat. In den Niederungen meist beständiger Nebel und Hochnebel und kalt, in den Mittelgebirgen und Alpen dagegen viel Sonnenschein und mild, am höheren Alpenrand auch bis zu 10 Grad warm. Wer den 1. Advent bei viel Sonnenschein genießen will, muss also ab in die Berge!