Arktische Kältepeitsche: Bekommt Deutschland einen eisigen Märzwinter?
Mittwoch und Donnerstag gibt es nach eisigen Nächten wieder viel Sonnenschein. Dann werden die Wolken zahlreicher. Nächste Woche sind bis zu 15 °C möglich und die Wärme scheint eine ganze Weile zu bleiben. Ist der Winter in Deutschland schon fertig oder kommt da noch etwas im März?
Märzwinter oder doch eher Märzsommer? Die Sache schauen wir uns heute an. Aktuell gibt es zumindest nachts und am frühen Morgen ein Gefühl von Winterwetter. Die Nachtwerte rutschen deutlich unter 0 Grad, stellenweise gab es heute Morgen in Sachsen und Bayern bis zu minus 15 Grad. Tagsüber entschädigt dann die Sonne und die bringt Tageshöchstwerte von bis zu 7 Grad. Lange bleibt das sonnige Wetter allerdings nichts mehr. Ab Freitag ziehen mehr und mehr Wolken auf. Regen fällt meist, aber nur selten. Weil das Hoch Elisabeth weiterzieht, ist der Platz frei für ein neues Hoch. Das bringt dann deutlich mildere Luftmassen nach Deutschland.
Die Höchstwerte steigen ab Sonntag allmählich an. Montag, Dienstag und Mittwoch sind dann sogar 10 bis 15 Grad möglich. Das ist für Mitte Februar deutlich zu warm und hat mit Winterwetter rein gar nichts zu tun. Solche Temperaturen sind eher typisch für Ende März oder Anfang April. Damit wandelt der Februar auf sehr milden Spuren. Schaut man sich die Entwicklung Richtung Monatsende an, so wird sich an dieser Wetterlage nicht viel ändern. Die milden Luftmassen bleiben wetterbestimmend.
Warmer Fastnachtstage - wenig Regen
Auch die närrischen Tage werden größtenteils mild ausfallen. Nächsten Donnerstag ist bereits Altweiberdonnerstag oder Schwerdonnerstag. An diesem Tag werden um oder über 10 Grad erwartet. Die dicken Kostüme kann man also getrost daheim lassen. Hier und da könnte es allerdings mal einen kurzen Schauer geben. Tendenziell geht es beim Wetter auch am Freitag, Samstag und Sonntag recht trocken weiter. Die Wolken schieben sich jedoch immer wieder vor die Sonne. Etwas Regen deutet sich aus heutiger Sicht für den Rosenmontag an. Doch bis dahin ist noch viel Zeit und die Sache kann sich noch ändern.
Aber was macht denn nun der Winter? Der ist bis auf Weiteres abgeschlagen. Selbst in Russland ist kaum Kälte zu finden. Erst in Sibirien, was ja auch zu Russland gehört, ist es deutlich kälter. Weder von Osten oder aus Norden sind in den nächsten 10 bis 14 Tage Kaltluftvorstöße zu erwarten. Man kann sogar recht sicher sagen, dass es im Februar kein Winterwetter mit Schnee und Dauerfrost bis in tiefe Lagen geben wird. Der hohe Luftdruck scheint bis Monatsende erhalten zu bleiben. Da passiert beim Wetter nicht mehr viel.
Märzwinter: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?
Wir erleben es immer wieder: Im März kann es nochmal kalt werden. Sogar Schnee ist dann nicht ausgeschlossen. Ob es auch in diesem März einzelne kalte Tage oder gar Schneeschauer geben wird, weiß heute noch niemand. Allerdings kann man sich einen Gesamttrend für den März 2023 anschauen. Der sieht bei den führenden Wettermodellen wenig winterlich aus. Das US-Wettermodell NOAA rechnet im Schnitt mit einem 2 Grad zu milden Monat. Das europäische Wettermodell ECMWF sieht einen 1 bis 1,5 Grad zu warmen März.
Das schließt natürlich beides nicht aus, dass es nicht doch noch ein paar kalte Tage geben könnte. Allerdings in der Gesamtbetrachtung dürfte es ein warmer März werden. Ein Märzwinter erscheint nach den aktuellen seriösen Wettermodellen sehr unwahrscheinlich. Natürlich wird es schon bald wieder die üblichen Verdächtigen geben, die arktische Kälte und einen gestörten Polarwirbel hervorkramen und wieder über einen kalten März spekulieren. Davon sollte sich aber niemand beeindrucken lassen.