Märzwinter: Die sibirische Kältepeitsche schlägt zu!
Was für ein Wetterchen! Draußen lacht heute Nachmittag die Sonne. Besonders schön ist es im Süden von Deutschland. Doch nun kommt der Spätwinter zu uns. Es wird kalt mit tagelangen Nachtfrösten.
Eigentlich dachte man fast, dass es in diesem Jahr gar keinen Winter gibt. Doch nun schlägt er doch noch zu und das genau unmittelbar nach dem kalendarischen Frühlingsbeginn. In dieser Woche messen wir derzeit Werte bis zu 22 Grad. In der kommenden Woche müssen wir lokal mit Tiefstwerten bis zu minus 10 Grad rechnen. Das sind extreme Unterschiede und das auf einen sehr kurzen Zeitraum. Jetzt kommt genau das zu uns, was uns im Winter fern blieb: die sibirische Kältepeitsche. Eine Wortwahl die derzeit schon wieder in den Medien zu lesen ist.
Das meint, dass aus Osteuropa sehr kalte Luftmassen nach Deutschland strömen. In rund 1500 m sind die Temperaturen ab dem Wochenende bei bis minus 12 Grad zu finden. Diese Wetterlage würde uns im Januar einige Tage Dauerfrost bringen. Nun haben wir aber schon März und daher wird es bei uns unten am Erdboden nicht ganz so kalt werden.
Tagelanger Nachtfrost
Im vergangenen Winter gab es nicht mal oft Nachtfrost. Das wird nun erstmal nachgeholt und das über mehrere Tage hinweg. Besonders kalt rechnen es derzeit das europäische Wettermodell ECMF und das deutsche Wettermodell ICON. Da ist ab Sonntagmorgen mit Frost bis minus 6 Grad zu rechnen, in den Alpentälern sogar mit Werten bis zu minus 12 Grad. Das ist wirklich ein heftiger Wetterwechsel.
So kalte Nächte waren sogar im Winter eine Ausnahme. Das scheint nun alles nachgeholt zu werden und das gleich einige Tage am Stück. Die Kälte ist also keine Eintagsfliege. Das Hoch Jürgen legt sich über Skandinavien und pumpt an seiner Südseite die eisige Ostluft nach Deutschland. Am Tag werden teilweise bis zu 10 Grad erreicht. Doch aufgrund des Ostwind empfinden wir das meist kälter. In der gesamten nächsten Woche ist keine Erwärmung in Sicht.
Kälteschock für die Natur und Landwirtschaft
Die Wetterlage ab Sonntag wird zum absoluten Blüten-Killer. Die Pflanzen sind schon sehrt weit in ihrer Blütephase. Kein Wunder, wir hatten ja bereits im Februar Höchstwerte bis an die 20-Grad-Marke. Die Natur ist fast 7 bis 8 Wochen vor ihrer Zeit und nun kommt dieser Kältehammer. Dazu dann auch noch der kalte Ostwind. Das ist wirklich eine üble Wetterentwicklung die so lange Zeit nicht zu erwarten war.
Auch in der Landwirtschaft ist mit Frostschäden zu rechnen. Die Entwicklung der Pflanzenwelt ist auch hier schon recht gut fortgeschritten. Selbst der Spargel steht schon im Wachstum aufgrund der warmen Wetterlage. Doch der wird sich erstmal gedulden müssen. Bei diesen kalten Temperaturen ist das Wachstum weitgehend eingestellt. Eine spürbare Erwärmung ist erst zum nächsten Wochenende in Sicht.