Nicht schon wieder! Drohen nach dem katastrophalem Hochwasser am Wochenende erneut heftige Regenfälle an den Alpen?
Die gute Nachricht: Die Wetterlage hat sich nach dem katastrophalen Hochwasser im Süden Deutschlands erstmal beruhigt. Doch schon zum nächsten Wochenende könnte es im Zuge einer Luftmassengrenze an den Alpen erneut zu kräftigen Regenfällen kommen! Wird es erneut zu einer gefährlichen Hochwasserlage kommen?
Endlich hat es auch in den Hochwassergebieten im Süden Deutschlands aufgehört zu regnen. Damit sollten die Pegel langsam sinken und es kann mit dem Aufräumarbeiten begonnen werden. Zuvor verschärfte sich die Lage aber nochmals, da es am Montag Richtung Alpen erneut zu heftigen Regenfällen kam.
Nach dem Hochwasser vorübergehende Beruhigung
Am gesamten bayerischen Alpenrand gab von Montagmorgen bis Dienstagmorgen etwa südöstlich einer Linie von Kempten bis München durch Staueffekte nochmals 30-70 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden, zusätzlich zu den schon davor gefallenen enormen Regenmengen.
In einigen Regionen direkt an den Alpen vom Allgäu bis ins Berchtesgadener Land gab es in diesem Zeitraum teilweise nochmals über 100 Liter pro Quadratmeter (mm). Der Spitzenreiter war der Ort Brannenburg im Landkreis Rosenheim mit 135 mm Regen.
Jetzt aber beruhigt sich das Wetter endlich auch im Süden Deutschlands. Am Mittwoch ist es an den Alpen meist freundlich bei bis zu 25 Grad Richtung Berchtesgaden. Vereinzelte Gewitter direkt an oder in den Alpen sind zwar möglich, haben aber keinen Unwettercharakter.
Dieser Zwischenhocheinfluss ist aber nur von kurzer Dauer. Ab Donnerstag bauen sich über Mitteleuropa erneut große Gegensätze beim Wetter auf. Ein kräftiges Tief über dem Nordwesten Europas führt kühle Luftmassen in die Nordhälfte Deutschlands.
Bildung einer Luftmassengrenze
Im Gegenzug wird durch ein Tief vor der Iberischen Halbinsel vom Mittelmeerraum schwül-warme Sommerluft über die Alpen nach Norden transportiert. Genau über Deutschland bildet sich dabei eine Luftmassengrenze zwischen der kühlen Luft im Norden und der warmen im Süden des Landes.
Die Luftmasse an den Alpen ist dadurch labil und es kann am Donnerstag und Freitag häufiger zu Schauern und Gewittern, teilweise auch mit Starkregen kommen. Das kann auch mal örtlich für ein Unwetter reichen, eine größere Hochwasserlage bedeutet dies allerdings zum Glück nicht. Die Temperaturen bleiben sommerlich warm mit um die 25°C im Tal.
Am Wochenende wird dann spannend, wie sich die Wetterlage entwickeln wird. Mit einem kräftigen Tief über Nordeuropa strömt dann kühle Polarluft nach Deutschland und drückt die Luftmassengrenze an die Alpen. Hier würde dann die zugehörige Kaltfront an den Alpen gestaut und es könnte sich wieder eine brenzlige Wetterlage einstellen.
Wetter- und Warnlage beachten
Am Alpenrand wären dann am Wochenende auch wieder größere Regenfälle mit Gewittern und Starkregen möglich. Dabei sind nach jetzigen Stand verbreitet durchaus nochmal 30-50 mm Regen drin, örtlich und regional sicherlich auch deutlich mehr. Trotzdem wären dies aber deutlich geringere Mengen als am vergangenen Wochenende.
Trotzdem sollte die Lage im Blick gehalten werden, denn weiteren großen Regen kann die Region nach der massiven Hochwasserlage nicht gebrauchen. Zurzeit sieht es jedoch nicht nach einer ähnlich dramatischen Lage wie zuletzt aus. Für Details ist es auch noch zu früh, dafür sollte die weitere Entwicklung hier auf Meteored und die Warnlage vom Deutschen Wetterdienst (DWD) aufmerksam verfolgt werden.