Kaum Schnee in den Alpen und Sonne "open end" - Ist die Wandersaison damit eröffnet oder droht der große Absturz?

Jeden Tag das gleiche Bild in den Alpen: Strahlender Sonnenschein von früh bis spät auch zum meteorologischen Frühlingsbeginn. Dabei war auch der Winter schon extrem trocken und schneearm. War es das jetzt mit Eis und Schnee oder droht noch mal der große Absturz?

Alpen
Fast schneefrei präsentierten sich die Alpen rund um Garmisch-Partenkirchen am ersten Märzwochenende (Foto Markus Köss, 03.03.25)

Ideales Wanderwetter bei tagsüber schon fast frühlingshaften Temperaturen statt noch Ski und Rodel gut. Genau so präsentieren sich die Alpen in diesen ersten Märztagen des gerade begonnenen meteorologischen Frühlings. Dieser umfasst die Monate März, April und Mai, während der kalendarische Frühlingsbeginn erst am 20. März beginnt.

Erste warme Tage sind auch in den Alpen im März durchaus nicht ungewöhnlich, aber in diesem Jahr liegt zudem extrem wenig Schnee für die Jahreszeit. In mittleren Lagen um die 1000 Meter Höhe liegt Ende Februar eigentlich die höchste Schneedecke des gesamten Winters.

Wenig Schnee auch im Hochgebirge

Nicht aber so in diesem Jahr, denn der vergangene Winter war auch in den Alpen extrem trocken und von Hochdruckgebieten geprägt. In Österreich war es beispielsweise der trockenste Winter seit 28 Jahren und einer der zehn trockensten Winter in der Messgeschichte.

Obwohl der Winter in den Alpen diesmal von den Temperaturen nicht so extrem mild verlief, fehlten einfach die nötigen Niederschläge. Dies hatte Folge, dass auch in den Hochlagen viel zu wenig Schnee liegt. Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze (2962m), liegen normalerweise Anfang März zwei bis drei Meter der weißen Pracht. Am Morgen des 4. März 2025 werden jedoch nur 110 Zentimeter gemessen und damit ein absoluter Minusrekord seit Beginn der Aufzeichnungen.

Unterhalb von 1000-1500 Metern liegt mittlerweile kaum noch Schnee. Dramatisch auch die Lage auch im eigentlich schneesicheren Leutasch (1140m) auf der Seefelder Hochebene in Tirol. Normalerweise lägen dort jetzt um die 70 Zentimeter Schnee, in diesem Jahr ist zum ersten Mal in den letzten 35 Jahren Anfang März fast kein Schnee mehr vorhanden.

Dabei fing es vor Weihnachten so gut an, als eine markante Staulage bis zu einem Meter Neuschnee brachte und schneereiche Weihnachtsferien wie lange nicht mehr die Folge waren. Doch das war es dann auch, viel zu selten gab es danach noch einmal etwas Neuschnee und der häufige Föhn half der Schneeschmelze zusätzlich.

In den Hochlagen ist dank Kunstschnee weiterhin Skifahren gut möglich, doch bei den frühlingshaften und sonnigen Aussichten kann man in tieferen Lagen durchaus schon die ein oder andere Wandertour unternehmen. Der Autor dieses Artikels hatte genau dieses Vergnügen am vergangenen Rosenmontag rund um Garmisch-Partenkirchen.

Bis zu 20 Grad möglich

Wie geht es nun weiter? Die komplette Woche und auch das kommende Wochenende versprechen durchweg meist sonniges und zunehmend warmes Vorfrühlingswetter. Tagsüber werden dabei in Tallagen Temperaturen von 13 bis 18 Grad erreicht, mit Föhnunterstützung sind in den Nordalpen auch bis zu 20 Grad möglich. Selbst in 2000 Meter Höhe hat es zu Mittag um die 5 Grad plus.

Die Nächte bleiben aber in den Tälern leicht frostig, über Schnee auch noch unter -5 Grad. Die großen Temperaturunterschiede zwischen Nacht und Tag sind typisch bei Hochdruckwetterlagen im Frühjahr. So heißt es also weiterhin perfektes Wanderwetter bis in die mittleren Höhenlagen und schönstes Skiwetter in den Hochlagen der Alpen.

In der nächsten Woche scheint sich die Wetterlage dann jedoch deutlich umzustellen. Details sind da aber noch sehr unsicher, doch deuten sich insbesondere für die Alpensüdseite größere Niederschlagsmengen an, die dann den Bergen einiges an Neuschnee bringen könnten. Ob auch die Alpennordseite von dem wechselhafterem Wetter dann von Niederschlägen profitiert, bleibt abzuwarten. Trotzdem soll an dieser Stelle nochmal ausdrücklich betont werden, dass Kaltlufteinbrüche, auch mit viel Neuschnee, in den Alpen noch bis in den Mai (in den Hochlagen auch noch später!) immer noch möglich sind.