Kälteschock im November: Ist das der Vorbote für einen Horror-Winter? Ein Experte kennt die Antwort

Der erste Schnee fällt überraschend früh bis in die Niederungen. Aber sorgt ein kalter November tatsächlich für einen eisigen Winter – oder bleibt alles beim milden Trend?


November und schon Schnee in tieferen Lagen? Das weckt bei vielen die Hoffnung auf einen knackigen Winter mit Frost und Eis. Doch bevor man sich allzu sehr in Winterträume verliert, lohnt ein Blick auf die Fakten. Frühe Schneefälle sind oft nur kurze Wettereinlagen, die kaum Einfluss auf den Verlauf des restlichen Winters haben. Es kann verlockend sein, die Schneeflocken als Zeichen eines eisigen Winters zu deuten, doch die Wetterhistorie zeigt: Ein Kälteeinbruch im November sagt nichts darüber aus, ob uns ein strenger Winter bevorsteht oder ob es in den kommenden Monaten eher mild weitergeht.

Wettermodelle: Alles deutet auf milde Zeiten hin

Die langfristigen Prognosen der führenden Wettermodelle GFS und ECMWF dämpfen die Erwartungen auf einen kalten Winter. Beide Modelle rechnen mit Temperaturen, die 1 bis 2 Grad über dem Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 liegen könnten. Das klingt eher nach Regen als nach Schneegestöber. Sollte sich dieser milde Trend bestätigen, hätten wir es sogar mit einem rekordwarmen Winter zu tun – ein weiteres Kapitel im Buch der zunehmenden Erderwärmung. Der Grund für diese milden Aussichten? Vor allem die warmen Winde aus dem Westen, die es der kalten Polarluft schwer machen, sich durchzusetzen.

Die Entwicklung passt ins Bild der letzten Jahre: Winter werden zunehmend milder, besonders in tieferen Lagen. Nur in den Hochlagen der Berge könnte es vereinzelt zu nennenswertem Schneefall kommen, während es im Flachland eher nasse und graue Tage geben dürfte. Für Winterfans, die sich nach Schnee sehnen, ist das keine gute Nachricht, aber die Statistik gibt den Modellen recht. Milde Winter sind inzwischen fast zur Norm geworden.

Früher Schnee: Ein Vorbote oder nur ein Mythos?

Die Idee, dass ein kalter Start in den Winter einen besonders frostigen Verlauf verhindern könnte, hält sich hartnäckig. Aber ist da etwas dran? Experten betonen, dass Wettergeschehen durch viele Faktoren beeinflusst wird und sich simple Regeln wie „früher Schnee, milder Winter“ kaum verlässlich anwenden lassen. Die Witterung im Januar oder Februar hängt vielmehr von großräumigen Strömungen ab als von einem kurzen Kälteeinbruch im November. Der frühe Schnee kann also genauso gut einer Laune der Natur entspringen und sich schon bald in Regen und Matsch auflösen.

Vergiss nicht: Mit dem ersten Schnee ist es Zeit für Winterreifen! Sommerreifen haben auf glatten Straßen nichts zu suchen. Passe auch deine Fahrweise an – vorsichtig und vorausschauend fahren, um sicher durch den Winter zu kommen!

Der November-Schnee mag schön anzusehen sein, aber ein Garant für einen frostigen Winter ist er nicht. Während die Wettermodelle mehrheitlich auf milde Bedingungen setzen, bleibt das Wettergeschehen unberechenbar. Vielleicht gibt es eine Rückkehr der Kälte, vielleicht bleiben uns Schnee und Eis weitgehend erspart. Eins ist sicher: Der Winter hat das letzte Wort – und überraschen kann er uns immer noch.