Das Wetter im Rheinland und Ruhrgebiet an diesem Wochenende: So viel Regen zeigen die METEORED-Wetterkarten!
Dem Westen Deutschlands steht ein weiteres durchwachsenes Wochenende bevor. Und das zum Start der Fussball-Europameisterschaft! Wo und wann könnte es heute Abend trotzdem trocken und freundlich bleiben? Und wie ist der Ausblick zum Wochenende und darüber hinaus?
Petrus macht es für uns im Rheinland und in Westfalen aktuell nicht leicht. Nachdem in den letzten Wochen bereits Tiefdruckgebiete über Nordwesteuropa und Skandinavien für einen mauen, nassen und bisher nur mäßigwarmen Sommerstart gesorgt haben, kündigt sich mit Zyklone VALESCA zum Wochenende bereits der nächste Tiefdruckwirbel an.
Den Höhepunkt in seiner Entwicklung soll die Zyklone in der Nacht von Freitag auf Sonnabend erreichen, wenn sie mit einem Luftdruck von knapp unter 990 hPa vor der Küste Schottlands aufzieht. Über den Britischen Inseln soll sich das Tief auch übers Wochenende hinaus halten.
Erste Ausläufer von VALESCA in Form der Warmfrontokklusion haben den Westen Deutschlands bereits in der zurückliegenden Nacht mit dichten Wolkenfeldern und leichtem Regen erreicht. Die Niederschläge sollten bis zum Mittag über Nordrhein-Westfalen hinweg gezogen sein. Nachfolgend sind noch einzelne Regenschauer möglich.
Gut: Zum Auftaktspiel der Fussballeuropameisterschaft (Deutschland gegen Schottland 21:00 Uhr in München) sollte es in vielen Ecken des Landes schon trocken sein. Denn erst in der folgenden Nacht zum Samstag passiert uns die Kaltfront mit weiteren Regenfällen und Regenschauer. Dabei sind locker um die 5 l/m² Niederschlag drin, über Sauerland und Schiefergebirge punktuell auch 10-20 l/m².
Am Wochenende verbleiben wir zwischen Bielefeld, Münster, Duisburg und Bonn unter Tiefdruckeinfluss und im Zustrom nur mäßigwarmer Meeresluft, dabei ist es weiter wechselhaft mit einzelnen Schauern.
Freitag, Samstag, Sonntag wenig Sonne, viele Schauer, wo bleibt es trocken?
Heute, am Freitag, ist es stark bewölkt und bis zum Mittag fällt hier und da etwas Regen. Im Laufe des Nachmittags ziehen bei auflockernder Bewölkung einzelne Schauer vorüber. Die Höchstwerte erreichen bei einem mäßigen Südwest-Westwind 19-21°C, in den Hochlagen von Sauerland und Eifel 15 Grad.
Am Abend zum Fussballspiel Deutschland-Schottland dürfte es gebietsweise schon trocken sein, am ehsten sind Schauer in Richtung Niederrhein, Westmünsterland und Ostwestfalen zu erwarten. Die Temperaturen sinken von 16-20 Grad um 20 Uhr auf 13-14 Grad gegen Mitternacht.
Ort | Temp. 20 Uhr | Temp. 23 Uhr | Regen- Wahrscheinlichkeit | Regenmenge 20-23 Uhr |
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Bielefeld | 18°C | 16°C | 5 % | 0,1 l/m² |
Dortmund | 18°C | 16°C | 5 % | < 0,1 l/m² |
Düsseldorf | 19°C | 16°C | 10 % | 0,6 l/qm |
Köln | 20°C | 18°C | 10 % | 0,5 l/qm |
Möńchengladbach | 20°C | 17°C | 10 % | 0,4 l/m² |
Münster | 18°C | 16°C | 5% | <0,1 l/m² |
Temperaturen, Niederschlagswahrscheinlichkeiten und mögliche Regenmenge laut europäischem Wettermodell für ausgewählte Orte in NRW zum EM-Auftaktspiel. Stand Do.13.06. - 22:30 Uhr |
Am Samstag ist es vor allem vormittags stark bewölkt mit schauerartigem Regen, nachmittags bleibt es bei zunehmenden Sonnenanteilen häufig trocken, allerdings mit maximal 17-20 Grad recht kühl für Mitte Juni.
Am Sonntag erwartet die Region erneut wechselhaftes Schauerwetter, mit zeitweilig dichteren Wolken und weiterhin sehr verhaltenen Temperaturen von höchstens 18-22°C.
Achtung, der Wind weht am Wochenende meist mäßig, in Böen auch frisch aus Südwest, in Berglagen muss mit starken-stürmischen Böen (50-75 km/h) gerechnet werden. Die Sonne dürfte es an den nächsten 3 Tagen schwer haben, aktuell werden nicht mehr als 3-6 Sonnenstunden pro Tag prognostiziert.
Wie wechselhaft wird die neue Woche?
Die neue Woche verspricht weiterhin abwechslungsreich vom Wetter zu bleiben. Der Westen Deutschlands, respektive Nordrhein-Westfalen, befindet sich dann sprichwörtlich zwischen den Stühlen. Über Nordwesteuropa befindet sich weiter ein hochreichendes Tief, über Südwesteuropa wölbt sich dagegen ein Hochdruckkeil auf, dazwischen verläuft die wetteraktivste Zone genau über uns hinweg.
Wie auf einer Tiefdruckautobahn ziehen dabei immer wieder kleinräumige Tiefs mit ihren Fronten von der Iberischen Halbinsel über Frankreich und Deutschland weiter nordostwärts. Die genaue zeitliche Abfolge ist Stand Freitag 08 Uhr nur schwer abschätzbar.
Fest steht: Die südwestliche Strömung dürfte an den folgenden Tagen für den Zustrom warmer Luftmassen aus dem Mittelmeerraum bis nach Deutschland sorgen, allerdings (und darauf deuten die aktuellen Prognosen) an Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen vorbei!
Konkret bedeutet dies von Montag bis mindestens Donnerstag sehr wechselhaftes Wetter, mit vielen Wolken, wenig Sonne und wiederholten Regenschauern. Montag und Dienstag besteht erhöhtes Gewitterrisiko. Die Höchstwerte dürften sich bei 20-22°C halten.
Da ist Dienstag richtig viel Energie in der Atmosphäre! Trifft es auch das Rheinland?
Achtung, für den kommenden Dienstag kündigen sich (Stand Do. 18 Uhr) kräftige Gewitterschauer für die Süd- und Südwesthälfte Deutschlands an! Genauer soll sich die Hauptaktivität der Konvektion eher südlich und südöstlich unseres Landes abspielen, also in einem Gebiet von Luxemburg, über Rheinland-Pfalz, Hessen bis Baden-Württemberg und Bayern.
Aber: Der Dienstag liegt (meteorologisch gesehen) noch weite 5 Tage in der Zukunft und eine marginal andere Lage oder zeitliche Abfolge der Tiefs könnte auch eine Verschiebung der aktivsten Gewitter z.B. in Richtung Nordrhein-Westfalen bedeuten.
Warum? Da ist richtig viel Energie in der Atmosphäre, die man auch messen kann. Die Meteorologen benutzen dazu die Größe "CAPE", die die potenziell verfügbare Energie eines Luftpakets in J/kg angibt. Laut europäischem Wettermodell des ECMWF sollen am Dienstagnachmittag über der Pfalz, Unterfranken, aber auch dem Schwarzwald und in der Region Bodensee-Oberschwaben Werte zwischen 800 und 1200 J/kg, zum Abend sogar über 2000 J/kg Richtung Oberschwaben und Allgäu erreicht werden. Das würde starke bis sehr starke Gewitter, verbunden mit Sturmböen, Hagel und Starkregen nach sich ziehen. Dagegen werden über Nordrhein-Westfalen Werte von nur 100-200 J/kg prognostiziert, was allenfalls schwache Gewitter nach sich ziehen würde.
Übrigens das Deutsche Modell Wettermodell (ICON) bestätigt diese Werte, setzt die lokalen Schwerpunkte aber leicht anders. Das amerikanischem Wettermodell (GFS) deutet sogar höhere Werte von über 2000 J/kg schon am Nachmittag entlang des Oberrhein, über der Bodenseeregion, dem Odenwald und Spessart und der Schwäbische Alb an.
Sind wir gespannt, was bis dato beim Wetter, aber auch bei der Europameisterschaft passiert. Der Zufall spielt nämlich nicht nur beim Fußball, sondern auch bei Vorgängen in der Atmosphäre eine nicht ganz unwichtige Rolle.