Jahrhundertwinter durch La Niña: Fehlstart!

La Niña und der Jahrhundertwinter. Dieses Gerücht dreht weitere Kreise. Doch schauen wir uns die Entwicklung Annfang November an. Was passiert? Gibt es einen frühen Wintereinbruch oder setzt sich warme Luft durch? Was bedeutet diese Entwicklung für den Winter?

Jahrhundertwinter
In den deutschen Medien geisterte immer öfters die Meldung umher, der kommende Winter könnte früh starten und viel Schnee und Frost bringen.

Aktuell ist es in Deutschland sehr warm. Am Mittwoch und Donnerstag wurden verbreitet mehr als 20 Grad gemessen. Gestern gab es in Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz sogar mehr als 23 Grad und damit waren wir sehr nah an einem Sommertag. Die Luftmasse ist für die aktuelle Jahreszeit weiterhin extrem zu warm und sie wird es bis zum Wochenende auch noch bleiben. Erst ab Montag wird es etwas kühler. Doch diese Abkühlung ist nicht von Dauer.

Die Chancen auf einen frühen Wintereinbruch stehen auch in diesem jahr eher schlecht. Eine typische Westwetterlage bringt immer wieder milde Luftmassen.

Kommende Woche bekommt Europa Besuch von einem ehemaligen Hurrikan. Das ist der Hurrikan Epsilon. Der liegt heute noch bei den Bermudas und er zieht weiter nach Europa, wird dort zu einem heftigen Orkan. Damit droht in Westeuropa Sturm und auf der Vorderseite wird sehr warme Luft aus Spanien bis nach Deutschland geschaufelt. Daher kommt es in der kommenden Woche nach Mittwoch wieder zu einer erneuten Erwärmung. Auf der anderen Seite haben wir die These eines Jahrhundertwinters aufgrund dem Wetterphänomen La Niña. Demnach stehe uns ein früher erster Wintereinbruch bevor, ein kalter November und auch ein kühler Dezember.

Meilenweit von einen Kaltstart in den November entfernt

Heute werden im Süden noch einmal 20 Grad erreicht. Morgen wird es bei vielen Wolken etwas kühler sein, aber 13 bis 18 Grad sind am Samstag drin. Allerdings gibt es immer wieder Wolken und stellenweise noch etwas Regen, aber auch ein wenig Regen. Zum Sonntag lockern die Wolken auf und die Wärme kommt wieder. Es werden 15 bis 22 Grad erwartet. Da können wir im Osten, Süden und Südwesten den goldenen Oktober genießen. Im Westen des Landes kommen dagegen früh Wolken und etwas Regen. Am Montag und Dienstag dominieren die Wolken, immer wieder fällt etwas Regen und die Luft erwärmt sich auf 8 bis 15 Grad. Ab Mittwoch wird es dann wieder wärmer.

Die Höchstwerte klettern zum Mittwoch und Donnerstag auf 12 bis 18 Grad. Zeitweise scheint die Sonne, lokal ziehen aber auch dicke Wolken und einzelne Schauer durch. Freitag, Samstag und Sonntag bleibt es warm und die Höchstwerte steigen an Allerheiligen (nächsten Sonntag) sogar weiter Richtung 20-Grad-Marke. Es kommt zu einem massiven Vorstoß warmer Luftmassen aus dem Mittelmeerraum.

Novembertrend: Kein Jahrhundertwinter in Sicht, keine Kälte!

Die längerfristigen Prognosen zeigen in den ersten 15 Novemberkarten kein nennenswerte Abkühlung. Die Höchstwerte liegen meist um 10 bis 15 Grad. Immer wieder gibt es aus Südwesten warme Luftmassen die nach Mitteleuropa strömen. Die kühlen Luftmassen aus nördlichen Richtungen haben kaum Chancen und werden immer wieder abgedrängt. Vielleicht reicht es ja mal für ein paar Flocken in den Hochlagen der Mittelgebirge, das ist aber aus heutiger Sicht unwahrscheinlich.

Der propagierte Jahrhundertwinter scheint einen Fehlstart hinzulegen und es ist fraglich wo nach Mitte November die Wärme herkommen soll. Auch für den Dezember sieht es immer wärmer aus. Nun beträgt die berechnete Abweichung schon 2 Grad über dem Klimamittel. Die Zeichen stehen auf Warmstart in den Winter 2020/21.