Viel Schnee und strenger Frost: Bekommt Deutschland mal wieder einen Jahrhundertwinter? Die erste Winterprognose!

Der Sommer endet meteorologisch gesehen am kommenden Donnerstag. Dann beginnt wieder die Zeit der zahlreichen Winterprognosen. Dann wird es wieder äußerst spannend werden. Wie in jedem Jahr wird es auch wieder einige strenge und schneereiche Wintervorhersagen geben. Doch was ist dran?

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Droht Deutschland schon wieder ein Jahrhunderwinter mit viel Eis und Schnee? Wir sagen Euch, was hinter den ganzen Schlagezeilen steckt.

Kaum lässt der Herbst seine bunten Blätter fallen, beginnt auch das alljährliche Spektakel der Winterprognosen. Einige selbsternannte Experten glauben scheinbar, in den kristallklaren Kugeln ihrer Vorhersagen die frostigen Geheimnisse der kommenden Monate zu erkennen.


Doch warum wiederholen sich diese Prognosen Jahr um Jahr? Und was steckt eigentlich hinter diesen vermeintlichen Wetterzauberern?

Jährliche Jahrhundertwinter-Prognosen: Mehr Schlagzeilen als Wissenschaft

Die Überschriften sind verlockend – "Rekordkälte droht!" oder "Schneechaos im Anmarsch!" – und sie locken die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wie ein Magnet. Doch leider bleibt der Großteil dieser Vorhersagen oft genauso flüchtig wie Schneeflocken in der Sonne. Denn am Ende eines jeden Winters zeigt sich meist das Gleiche: Milde Temperaturen, grüne Landschaften und wenig Spur von den prophezeiten Extremen.

Vorliebe für besondere Dramatik und Wunschdenken

Der Grund für diese wiederkehrende Farce liegt nicht nur in der menschlichen Vorliebe für dramatische Geschichten, sondern auch in der komplexen Natur des Wetters selbst. Die Erdatmosphäre ist ein kompliziertes Geflecht aus variablen Faktoren, die eine genaue Langzeitprognose nahezu unmöglich machen. Und hier kommt die globale Erwärmung ins Spiel: Mit jeder steigenden Durchschnittstemperatur schwindet die Wahrscheinlichkeit von außergewöhnlich kalten Wintern. Der Trend zeigt klar in Richtung milderer Temperaturen, und die Chancen für einen eisigen Kaltwinter werden immer geringer.

Aber halt – das heißt nicht, dass wir für alle Zeiten vor strengen Wintern sicher sind. Die Natur ist unberechenbar, und auch wenn die Wahrscheinlichkeit abnimmt, bleibt die Möglichkeit bestehen. Und genau hier setzen die selbsternannten Experten an: Sie werfen mit ihren düsteren Prognosen rhetorische Nebelkerzen, die in einem unglücklichen Winterfall als vermeintliche Prophezeiung in Erinnerung bleiben könnten. "Wir haben es ja immer gesagt!" könnten sie triumphierend verkünden, wenn die Temperaturen tatsächlich unerwartet in den Keller stürzen.

Fachliche Ausbildung fehlt meistens

Doch wer sind diese Experten eigentlich? Die Antwort mag überraschen. Oftmals sind es Menschen ohne formale Ausbildung in Meteorologie, ohne Diplome, Bachelor- oder Masterabschlüsse. Das Fachgebiet, über das sie sich äußern, haben sie meist nicht ausführlich studiert oder erlernt. Es sind jene, die das Wissen nicht aus erster Hand besitzen, die am lautesten trommeln und die höchsten Wellen schlagen. Ihre Prognosen basieren nicht auf wissenschaftlichen Methoden oder umfassendem Fachwissen, sondern auf Vermutungen, Spekulationen und einem Hang zur Aufmerksamkeit.

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Seriöse und wissenschaftliche Winterprognose 2023/24 der NOAA: Der Winter soll sehr mild ausfallen. Trotzdem sind auch diese Trends mit Vorsicht zu genießen.

Es ist also ratsam, die alljährlichen Jahrhundertwinter-Prognosen mit einer Prise Skepsis zu betrachten. Hinter den Schlagzeilen stecken oft weniger wissenschaftliche Erkenntnisse als vielmehr das Streben nach Aufmerksamkeit. Die Welt des Wetters bleibt unvorhersehbar – und das ist wohl auch der Grund, warum wir jedes Jahr aufs Neue gebannt auf die ersten Schneeflocken warten, um zu sehen, ob die Prophezeiungen dieses Mal vielleicht doch ins Schwarze getroffen haben.

Wissenschaftlich seriöse Prognosen der Wetterdienste

Inmitten der winterlichen Vorfreude werden die Prognosen für die kommenden Monate laut. Doch bevor wir uns von schrillen Behauptungen einiger Pseudo-Experten mitreißen lassen, sollten wir auf diejenigen hören, die auf wissenschaftliche Fakten setzen. Die wahren Vorhersagekünstler sind die Meteorologen in den Wetterdiensten. Ihre Expertise basiert auf fundiertem Wissen und geschulten Einsichten. Ihre Prognosen werden durch ausgereifte Modelle gestützt, die zwar nicht perfekt sind, aber einen klaren Unterschied zu den haltlosen Aussagen anderer "Experten" darstellen. Die wissenschaftlichen Modelle können Trends erkennen, aber sie können nicht präzise vorhersagen, wie das Wetter an einem bestimmten Tag sein wird. Dennoch deuten sie darauf hin, dass der kommende Winter wahrscheinlich milder ausfallen wird als der Durchschnitt von 1991 bis 2020.

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Die Prognose des europäischen Wettermodells ECMWF rechnet mit einem wärmeren Januar als üblich. Von einer Eiszeit ist nichts zu sehen.


Ein weiterer Mildwinter steht bevor, und in einigen Regionen könnte es etwas feuchter werden. Was jedoch nicht auf dem Radar der Prognostiker erscheint, sind Anzeichen für einen Kaltwinter. Die Modelle neigen eher zu wärmeren Bedingungen, und die Aussicht auf einen traditionellen Kälteeinbruch ist gering. Bevor wir uns von reißerischen Schlagzeilen mitreißen lassen, sollten wir auf die fundierten Daten und Analysen vertrauen. Seriöse Prognosen basieren auf solider wissenschaftlicher Basis, während sensationelle Vorhersagen oft bloße Spekulation sind. Das hat mit seriöser Meteorologie reich gar nichts zu tun. Lassen Sie uns den Experten Gehör schenken, die auf verlässliche Erkenntnisse bauen – denn auch wenn sie nicht das perfekte Winterbild malen können, wissen sie doch am besten, wie man sich auf die kalte Jahreszeit vorbereitet.