Hurrikan Kirk nimmt Kurs auf Deutschland. Unsere Wetterkarten zeigen nächste Woche eine brisante Sturmentwicklung
Das könnte in den nächsten Tagen richtig spannend werden. Ein Hurrikan macht sich erneut auf den Weg nach Europa und dieses Mal könnte er sogar Deutschland treffen, als schweres Orkantief. Welche Regionen wären besonders betroffen? Wetterexperte Johannes Habermehl kennt die Antwort.
Das lange Wochenende rund um den Tag der Deutschen Einheit ist zumindest in Deutschland vielfach entspannt. Viel passiert beim Wetter nicht und das ist auch gut so. Besonders im Nordwesten, an der Nordsee, und teilweise auch an der Ostsee scheint schon heute oft die Sonne vom Himmel herab. Schauer sind dort kein Thema mehr, dafür sorgt das Hoch Urban. Auch im Westen von Deutschland ist es heute meist trocken. Ein paar Regentropfen sind nur ganz vereinzelt unterwegs. Im Osten ist es dagegen auch mal etwas nasser.
In den nächsten Tagen bleibt das ruhige Wetter erhalten. Während im Westen und besonders im Norden immer wieder die Sonne zum Vorschein kommt und damit teilweise goldenes Oktoberwetter herrscht, fällt im Osten und Süden teilweise Regen. Doch ein paar tausend Kilometer entfernt von Europa braut sich gerade ein brisantes Wetterereignis zusammen, welches auch Deutschland recht zeitnah beschäftigen könnte.
Hurrikan Kirk hat sich in der Nähe des Äquators gebildet
In der Nähe des Äquators, mitten auf dem Atlantik, hat sich aktuell ein starker Hurrikan gebildet. Dieser Hurrikan zieht nun weiter in Richtung Nordamerika, doch die Prognosen gehen derzeit davon aus, dass er schon bald seine Richtung ändern wird und dann genau Richtung West- und Mitteleuropa zieht.
In Westeuropa wird er am Mittwoch oder Donnerstag ankommen und dann als schweres Orkantief viel Sturm bringen. Die aktuellen Prognosen deuten auf einen schweren Sturm rund um den Ärmelkanal, aber auch im Westen und Norden von Deutschland hin. Bei uns werden Spitzenböen um 100 bis 120 km/h angegeben. Das ist allerdings nur eine Momentaufnahme und noch keine exakte und treffsichere Vorhersage.
Rund um den Ärmelkanal wären sogar Orkanböen bis zu 160 oder 170 km/h möglich. Das wäre dort ein schwerer Orkan. Doch der Ex-Hurrikan brächte nicht nur viel Wind, sondern auch sehr warme Luftmassen. Die Temperaturen steigen daher nächste Woche verbreitet auf 20 Grad und darüber.
Zukünftig mehr Ex-Hurrikans in Europa oder gar ein Hurrikan?
In den letzten Jahren hört man immer öfter von Hurrikanen, die auch Europa erreichen. Eigentlich entstehen diese Stürme weit entfernt in tropischen Gebieten, weil sie warmes Meerwasser brauchen, um sich zu entwickeln. Doch durch den Klimawandel erwärmen sich die Meere, auch der Atlantik, und das ermöglicht es Hurrikanen, weiter nach Norden und Osten zu ziehen – manchmal bis nach Europa.
Zwar kommen die Stürme meist nicht in ihrer vollen Kraft bei uns an, weil das Wasser bei uns kühler ist, aber ihre Überreste können noch immer heftige Winde und Regen mitbringen. So wie Hurrikan "Ophelia", der 2017 als starker Sturm Irland erreichte. Solche Ereignisse könnten in Zukunft häufiger werden. In Deutschland muss man sich aber keine Sorgen machen, dass ein Hurrikan in voller Stärke das Land trifft.
Dazu sind die Bedingungen hier einfach nicht geeignet. Trotzdem könnten wir in Zukunft mehr starke Stürme erleben, die von ehemaligen Hurrikanen stammen. Der Klimawandel spielt dabei eine wichtige Rolle, denn wärmere Meere bedeuten mehr Energie für die Stürme. Auch wenn ein direkter Hurrikan unwahrscheinlich bleibt, sollten wir uns auf extremere Wetterlagen in den kommenden Jahren einstellen.