Blockierende Hochdruckwetterlage über Deutschland: bis Mai schön?

Wir haben es aktuell mit einem blockierenden Hoch zu tun. Das liegt von Island bis nach Skandinavien. Da passiert beim Wetter in Deutschland wenig bis gar nichts. Nur am Wochenende sind einzelne Gewitter möglich. Die Trockenheit nimmt trotzdem weiter zu.

Frühjahrsdürre
Die Trockenheit breitet sich rasant aus. Flächendeckender Landregen ist nicht in Sicht.

In Sachen Landregen sieht es seit Tagen düster aus. Seit rund 10 Tagen gab es in Deutschland keine nennenswerten Niederschläge mehr. Gestern fiel etwas Regen im Südosten Bayerns und heute gibt es durch ein Höhentief etwas Nass im Osten des Landes. Rund um Berlin und Brandenburg fallen derzeit ein paar Regentropfen. Das ist meist der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Mehr als zwei oder drei Liter Niederschlag pro Quadratmeter kommen dabei kaum vom Himmel. Und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Warum ist das so?

Wir haben es mit einer blockierenden Hochdruckwetterlage zu tun. Normalerweise erwartet man bei Island ein Tief, derzeit haben wir dort aber hohen Luftdruck und der reicht bis nach Nordeuropa. Diese Konstellation hält derzeit alle Regentiefs vom Atlantik von Mitteleuropa fern. Die ziehen dann eben anders, und zwar über das Mittelmeer. Daher ist es dort eher ungemütlich. Schauer und Gewitter mit Sturmböen und das von Spanien über die Balearen bis nach Italien. Pech für alle Urlauber.

Wetterlage seit Tagen klar: Der April wird zu trocken enden

Die Wettermodelle haben noch ein wenig ihre Probleme mit der Wetterlage, aber seit Tagen deutet sich eindeutig ein Trend zur weiteren Trockenheit an. Das kann man in den Ensembleprognosen ganz klar erkennen. Die Niederschläge der verschiedenen Berechnungsläufe werden von Mal zu Mal weniger. Da ist kaum noch etwas zu erwarten. Die nächste Chance gibt es für den Westen, Südwesten und Süden am kommenden Sonntag. Dann sind einige Schauer und Gewitter möglich. Die beglücken aber natürlich wieder nur lokal die einzelnen Regionen, eng begrenzt. Flächendeckender Landregen ist nicht in Sicht.

Nach dem wechselhaften Sonntag wird es zum Montag schon wieder freundlicher. Es gibt nur noch selten Schauer und so geht es dann auch bis Monatsende weiter. Der April brachte in den ersten 10 Tagen viel Niederschlag und hat so sein Soll schon zu 75 Prozent erfüllt und da stehen wir nun und bleiben wir auch weitgehend. Der Niederschlag, der am Sonntag fällt, wird diesen Wert kaum nennenswert in die Höhe treiben.

Maitrend: Wonnemonat Mai zu warm und zu trocken

Die Aussichten sind für Landwirt und Hobbygärtner nicht die besten. Es soll insgesamt im Mai eher wenig Niederschlag geben, dafür könnte der Monat wärmer als üblich ausfallen. So zumindest der aktuelle Trend. Das ist wie immer noch keine Wettervorhersage, sondern nur eine klimatologische Abschätzung. Niemand sollte sein Leben danach planen.

Wir schleppen seit März ein großes Regendefizit in vielen Teilen Deutschland, aber auch in unseren Nachbarländern (siehe Bericht oben), mit uns herum. Der Frühling 2022 ist jetzt zur Hälfte vorbei. Das Niederschlagssoll ist aber erst zu 30 Prozent erfüllt. Es gibt etliche Wetterstationen in Deutschland, da ist der Regensoll für das Frühjahr gerade erst zu 6 bis 14 Prozent erfüllt. Daran erkennt man sehr gut, wie trocken dieses Frühjahr bisher ist. Sollte der Landregen weiterhin ausbleiben, dann steht uns erneut ein sehr trockener Frühling ins Haus, vielleicht sogar ein Dürre-Frühling! Die Lage ist und bleibt angespannt.