Hitzesommer und Dürre in Deutschland: Die Lage spitzt sich zu!

Ist das aktuelle Wetter normal? Wo steckt der Regen und wie geht es in den kommenden Tagen bis Anfang August weiter? Wir schauen uns die weitere Entwicklung des Hitzesommers 2022 in Deutschland an.

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Die Flusspegel sinken an den deutschen Flüssen immer weiter ab. Die Trockenheit findet kein Ende.

Fast täglich muss man von einigen Menschen lesen und hören: Die Sommer waren doch schon immer so heiß. Nein, waren sie nicht. Wir messen Rekordtemperaturen. Rekord bedeutet, dass es diese Werte eben noch nicht vorher gab. Man muss sich immer wieder fragen, was einige Zeitgenossen an dieser klaren wissenschaftlichen Aussage nicht verstehen. Die Messreihe geht zurück bis 1881. Wir hatten vergangene Woche 40 Grad in Hamburg. Dieser Wert wurde dort seit 1881 noch nie gemessen, also gab es ihn früher nicht "schon immer".

Der Juni 2022 ist im Vergleich zum Klimamittel 1961 bis 1990 3 Grad wärmer gewesen. Der Juli 2022 ist aktuell 2 Grad wärmer als das Klimamittel. Das ist nie wie früher, es ist nun mal überdurchschnittlich. Heute erreichen die Höchstwerte in Deutschland wieder 35 Grad und mehr, in der Spitze sind in Berlin und Brandenburg sogar bis zu 38 Grad möglich. Dazu ist die Luft sehr feucht und entsprechend schwül. Die große Gewitterlage fällt dabei wieder aus. Zwar zieht eine Kaltfront durch, doch die bringt am Nachmittag nur lokal einzelne Schauer und Gewitter.

Flusspegel sinken, Grundwasserspiegel sinkt, kein Regen

Der Juni 2022 hat sein Regensoll deutschlandweit zu 65 Prozent erfüllt, der Juli erst zu 35 Prozent. Gerade im aktuellen Monat wird in der Fläche kaum noch etwas erwartet. Kommenden Sonntag endet ja auch schon der Monat. Die Flusspegel sind seit Wochen am Fallen und der Grundwasserspiegel sinkt munter weiter. Die Natur und die Landwirtschaft wartet dringend auf Regen. Aber auch viele Hobbygärtner hoffen sehnsüchtig auf Regen. Täglich muss bewässert werden. Da ist allerdings einfach nichts in Sicht. Bis in die erste Augustdekade hinein sieht es meist trocken aus.

Regional sind mal einzelne Schauer und Gewitter möglich, doch die bringen kaum die erwünschten Mengen. Oft fällt dabei auch Starkregen, der auf den Erdboden aufschlägt und dann direkt abfließt. Der Boden ist durch die lange Trockenheit hart wie Beton und kann starken Regen gar nicht aufnehmen. Die Berechnungen laufen derzeit bis zum 9. August 2022. In der Fläche ist für Deutschland kaum Rehen in Sicht.

Der Sommer geht sehr warm bis heiß weiter

Auch bei den Temperaturen ändert sich erstmal wenig. Heute werden mehr als 35 Grad erwartet, danach wird es etwas angenehmer. Im Rest der Woche messen wir um 25 bis 32 Grad, an den Küsten der Nord- und Ostsee ist es kühler, dort sind es um 22 bis 24 Grad. In vielen Bundesländern haben schon die Sommerferien begonnen, besser könnte das Wetter kaum sein. Fast täglich freien sich Badeseen und Freibäder über einen Besucherandrang. Nach der langen Coronazeit mit Schließungen ist das auch nicht verwunderlich.

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Während es in den meisten Regionen Deutschlands kaum Regen gibt, bekommen die Alpen in dieser Woche ordentlich Niederschlag.

Die Langfristrends rechnen mit einem insgesamt zu trocken August. Außerdem soll es sommerlich warm bis heiß weitergehen. Der Hitzesommer geht damit in die nächste Runde!