Droht Deutschland jetzt doch ein Hitzesommer?

Die spanische Hitzeglocke erreicht langsam Frankreich und könnte spätestens am Wochenende auch in Deutschland ankommen. Ist das der Auftakt zum Hitzesommer 2022?

Für Spanien und Portugal ist es aktuell eine sehr heiße Phase. Die iberische Halbinsel hatte schon im Mai große Hitze zu verzeichnen. Das war ungewöhnlich und ist es auch jetzt wieder. Die Rekordwerte für Juni liegen in Spanien bei 43 bis 44 Grad und wir rechnen in diesen Tagen immer wieder mit Werten um 40 bis 45 Grad. Es ist also für die Jahreszeit in Spanien und Portugal extrem zu heiß. Leider vergessen das viele Menschen. Immer wieder muss man in den vergangenen Tagen Sätze lesen wie: "Die haben Sommer, da ist es immer so warm..." Das stimmt so bedauerlicherweise nicht. Spitzenwerte bis zu 45 Grad sind im Juni, aber auch im Juli und August in Spanien eher die Ausnahme.

Es ist aktuell extrem zu warm. Diese warmen Luftmassen schwappen in den kommenden Tagen auch Richtung Frankreich und treiben dort im Süden und in der Mitte des Landes das Quecksilber auf bis zu 41 Grad. Für einen französischen Juni sind das ebenfalls rekordverdächtige Werte. Ein Teil dieser Hitze zieht dann am Freitag, Samstag und Sonntag weiter nach Deutschland. Details sind zwar noch unsicher, aber in der Spitze sollten 35 bis 38 Grad durchaus möglich sein. Wir müssen bedenken: Laut Kalender haben wir noch Frühling!

Juni könnte deutlich zu warm ausfallen

Nach einem zu warmen und deutlich zu trockenen Frühling 2022, könnte nun auch der erste Sommermonat Juni 2022 sehr warm ausfallen. Stand heute ist der Monat bereits 2,2 Grad wärmer als das Klimamittel der Jahres 1961 bis 1990. Zudem droht eine große Trockenheit. Die aktuellen Wettermodelle rechnen bis Monatsende in Deutschland kaum noch nennenswerten Niederschlag. Der Deutsche Wetterdienst sieht im Osten schon eine ähnlich trockene Wetterlage wie im Jahr 2018. Mit der anhaltenden Trockenheit könnte sich die Lage daher rasch noch einmal zuspitzen. Die obersten Bodenschichten sind ziemlich ausgetrocknet.

Man bräuchte dringend Landregen, doch der ist weit und breit nicht in Sicht. Aktuell können wir noch nicht mal sicher sagen, ob die Hitze nicht doch über das Wochenende hinaus anhalten könnte. In den Wettermodellen ist das ein hin und her. Die Mehrheit der Berechnungen sieht heute Morgen allerdings eine Abkühlung zum Montag hin. Das Ganze würde allerdings mit schweren Gewittern einhergehen. Derzeit sieht es nicht nach dauerhafter Hitze aus.

Wettermodelle sehen (noch) keine Extremhitze

Schaut man sich die langfristigen Wettermodelle für Juli und August an, so ist viel Hitze eher unwahrscheinlich. Es werden nur leichte Abweichungen nach oben berechnet. Ein extremer Hitzesommer ist zumindest für Deutschland nach aktuellem Stand eher unwahrscheinlich, aber eben nicht unmöglich.

Jetzt steht Deutschland aber zunächst mal die wärmste und sonnigste Wetterphase des Jahres 2022 an. Die könnte dann mit einem großen Knall enden. Neben Platzregen, Hagel und Sturmböen, wären zum Sonntag sogar Tornados möglich. Das kann heftig werden...