Hitze in Deutschland diese Woche! Wetterexperte Markus Köss erklärt: "Die Nordsee bleibt mal wieder außen vor!"

Die Schlagzeilen in vielen Medien sahen das große stabile Omega-Hoch mit Hitze und viel Sonnenschein in dieser Woche in Deutschland. Tatsächlich wird es in großen Teilen des Landes nochmal sehr heiß mit Temperaturen über der 30 Grad Marke. Die Nordseeküste bekommt davon aber nur wenig ab.

Modelle rudern zurück

Letzte Woche sah es in den Modellen noch nach dem großen Durchbruch in Sachen stabilem Sommerwetter in Deutschland aus. Nach dem amerikanischen Wettermodell GFS (Global Forecast System) sollte es in dieser Woche eine langanhaltende Hitzewelle in ganz Deutschland von der Nordsee bis zu den Alpen geben.

Das europäische Wettermodell ECMWF (deutsch: Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage) war auch letzte Woche schon zurückhaltender und sah im Laufe dieser Woche einen Trog mit einer Kaltfront Richtung Nordwestdeutschland ziehen.

Nach den aktuellen Karten ist nun auch das GFS-Wettermodell zurück gerudert und hat die langanhaltende Hitzewelle deutlich verkürzt. Insbesondere der Nordwesten des Landes würde damit schon am Donnerstag von einer Kaltfront erfasst, die die Temperaturen rasch wieder dämpfen würde.

Damit setzt sich das Muster des "Achterbahnsommers" weiter fort. Kurze heiße und sonnige Phasen wechseln immer wieder mit kühleren und unbeständigen Phasen ab. Der Nordwesten und damit insbesondere auch die Nordsee liegen immer in Trognähe und bekommen dadurch als erstes mit der Abkühlung zu tun bzw. werden von den ganz warmen Luftmassen gar nicht richtig oder nur kurzzeitig erfasst.

Genau danach sieht es dann auch in dieser Woche aus: Während es nach Süden und Osten zumindest bis zum Ende der Woche zu heißem Hochsommerwetter kommt und die Temperaturen bis an die 35 Grad Marke kratzen können, bleibt die Region von Sylt über Sankt Peter-Ording bis nach Emden außen vor.

Keine große Hitze, aber viel Sonne

Wer jedoch keine große Hitze mag, wird an der Nordsee durchaus auf seine Kosten kommen, denn das Wetter ist insgesamt oft sehr freundlich. Was eingefleischte Nordseeliebhaber auch nicht abschrecken dürfte, ist der zeitweise doch spürbare Wind an der See.

Am Dienstag ist es bei einem schwachen bis mäßigen Wind überwiegend heiter bei Temperaturen von 20 Grad auf Helgoland bis 24 Grad in Nordfriesland. Der Mittwoch wird ebenfalls sehr sonnig und mit 23 Grad auf Helgoland und 27 Grad an den Küsten sommerlich warm. Der schwache bis mäßige Wind kommt aus Ost.

Am Donnerstag rückt dann schon die angesprochene Kaltfront immer näher, zuvor herrscht aber in schwül-warmer Luft oft noch heiteres Wetter vor, die Neigung zu einzelnen Schauern und Gewittern nimmt im Tagesverlauf aber zu. Vor der Front nochmals sommerlich warm bei 23 bis 26 Grad. Der Wind frischt im Tagesverlauf auf und dreht auf West.

Kaum noch 20 Grad nach der Kaltfront

Ab Freitag liegen die Temperaturen dann hinter der Kaltfront eher im kühlen bis mäßig warmen Bereich bei Höchstwerten, die kaum noch die 20 Grad Marke erreichen. Das Wetter ist aber weiter nicht unfreundlich mit regelmäßigem Sonnenschein und nur geringer Schauerneigung. Für Details ist es natürlich noch zu früh.

Damit bleibt zwar die ganz große Hitzewelle im hohen Norden aus, doch wird es an der Nordsee alles andere als unfreundlich. Und so werden Liebhaber der "gemäßigten Wärme" sicher auf den Inseln und an der Küste voll auf ihre Kosten kommen!