Hitze-Blase über Deutschland? Das Rheinland bekommt davon wenig mit! Dafür heftige Unwetter und Tornadogefahr!

Seit Tagen wird in den Medien von einer bevorstehenden (kurzen) Hitzewelle in Deutschland gesprochen. Doch der große Nordwesten und auch das Rheinland bleiben da wohl außen vor! Dafür drohen hier entlang einer Luftmassengrenze schwere Unwetter und sogar Tornados sind möglich!

Tornado
Die Ausbildung einzelner Tornados ist im Rheinland am Dienstag möglich

Schon seit Tagen wird die erste größere Hitzewelle für Deutschland angekündigt mit Temperaturen jenseits der 30, teilweise sogar bis an die 35 Grad Celsius. Nach der vergangenen Schafskälte mit unterdurchschnittlichen Temperaturen gerieten einige schon ins Schwärmen, dass jetzt endlich Freibadwetter und laue Grillabende bevorstehen würden.

In der Tat stellt sich die Wetterlage in dieser Woche um. Nach einem noch meist ruhigem und kühlen vergangenen Wochenende werden nun auf der Vorderseite eines steuernden Tiefs vor der Küste Portugals sehr warme und heiße Luftmassen vom Mittelmeer bis nach Deutschland transportiert.

Hitze nur in Süddeutschland

Durch das Überströmen des Mittelmeers wird die Luftmasse allerdings sehr feucht und damit schwül und labil geschichtet. Die Taupunkte liegen am Dienstag im Süden und Osten Deutschlands teilweise bei 20 Grad. Ab einem Taupunkt von 16 Grad empfinden die meisten Menschen die Luft als unangenehm schwül.

Erstmal zum Thema Hitze: Der Süden Deutschlands wird die "Hitze-Blase" zu spüren bekommen. Hier gibt es ab Dienstag Temperaturen um 30 Grad, insbesondere zum Ende der Woche nach Südosten hin auch bis zu 33 Grad, bevor im Laufe des Freitags wahrscheinlich auch dort eine markante Kaltfront durchziehen wird.

Die Luft ist, wie oben erwähnt, jedoch sehr schwül und für viele daher eher unangenehm. Zudem zeigt der Meteored-Trend für München, dass die Schauer- und Gewittergefahr zum Ende der Woche wieder zunimmt.

Von der ganzen "Hitze-Blase" wird der große Nordwesten Deutschlands nur sehr wenig mitbekommen. Der Trend für das Rheinland am Beispiel von Köln zeigt erstens, dass hier gar keine Hitze (ein "heißer Tag" gilt laut Defintion bei >= 30,0°C) ankommt und zweitens, dass das Wetter in dieser Woche alles andere als beständig sonnig und trocken wird.

Denn zur selben Zeit, wo die heißen Luftmassen aus dem Mittelmeerraum in den Süden Deutschlands strömen, fließt auf der Rückseite von einem Tief über den Britischen Inseln kühle Meeresluft in den Nordwesten des Landes ein. Die Folge ist die Bildung einer Luftmassengrenze quer über Deutschland, die sich nach jetzigem Stand vom südlichen Nordrhein-Westfalen bis nach Südbrandenburg erstreckt.

Schwergewitterlage mit möglichen Tornados

Damit liegt auch das Rheinland von Düsseldorf über Köln bis nach Koblenz in dem Streifen, in dem es am Dienstag zu schweren Gewittern und Unwettern kommen kann. Da in dieser Zone sowohl eine stark ausgeprägte Windgeschwindigkeits- als auch Richtungsänderung ("Scherung") mit der Höhe vorhanden ist, können sich stellenweise Superzellen ausbilden. Dabei handelt es sich um langlebige, gut organisierte Gewitter, die häufig ein hohes Gefahrenpotential aufweisen.

Dazu droht in den Superzellen auch großer Hagel von 3 bis 5 Zentimetern, Starkregen und auch Orkanböen über 120 Kilometer pro Stunde sind möglich! Durch die große Windscherung sind selbst Tornados möglich! Die Wetterlage ist also durchaus brisant!

Wie bei solchen Wetterlagen üblich, werden nicht alle Regionen im Rheinland betroffen sein, die Unwetter treten nur örtlich auf. Wen es wo genau treffen wird, lässt sich nur kurzfristig vorhersagen! Bitte beachtet daher unbedingt die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienst auf der Webseite oder in der Warn-Wetterapp!

Ab Mittwoch bleibt das wechselhafte und nur mäßig warme Wetter im Rheinland bestehen. Es kann bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad immer wieder Schauer und Gewitter geben, eine Schwergewitterlage wie am Dienstag ist nach aktuellem Stand jedoch nicht mehr zu befürchten. Von der "großen Hitze" bekommt das Rheinland also gar nichts wirklich ab!