Herbstliche Tristesse oder Frühwinter - wie geht der November weiter?
Ein Tiefausläufer überquert am Sonntag Deutschland. An der Nordsee gab es sogar eine leichte Sturmflut. Doch nächste Woche dominiert wieder Hochdruck. Eine Modell zeigt zur Monatsmitte jedoch eine überraschende Berechnung!
In Norddeutschland präsentierte sich der heutige Sonntag von seiner herbstlichen Seite: Stürmische Böen, kräftige Schauer und an der Nordsee sogar eine Sturmflut. Der Beginn einer wilden Westwetterlage? Mitnichten. In der nächsten Woche macht sich das Hoch Silvi wieder über Deutschland breit und hat Ausdauer mitgebracht.
Viele Modelle berechnen die gesamte Woche über ruhiges Herbstwetter. Im November bedeutet Hochdruck natürlich nicht immer sonniges Wetter. Nebel- und Hochnebelfelder halten sich oft bis in den Nachmittag hinein und manchmal bleibt es auch ganztägig trüb. Klassisches Novemberwetter eben. Zur Monatsmitte wird es aber spannend. Es deutet sich eine Umstellung an.
Kalte zweite Monatshälfte?
Bis zum nächsten Wochenende sind sich die Modelle in etwa einig. Doch dann könnte der Hochdruck aus Mitteleuropa weichen. Eine interessante Entwicklung, wie es weiter gehen könnte, zeigt das amerikanische Modell. Hier würde ein Tief über uns hinweg zum Mittelmeer ziehen und dahinter könnte kalte Luft aus Osteuropa angezapft werden und nach Deutschland gelangen. Selbst Schnee bis ins Flachland wäre dann nicht ausgeschlossen.
Allerdings ist die Unsicherheit dieser Entwicklung groß und es handelt sich bislang nur um ein mögliches Szenario. Andere Modelle stützen diese Entwicklung noch nicht. Das europäische Modell zeigt zum Beispiel trockenes und mildes Wetter bis zur letzten Karte. Bei dieser Lösung wären abseits der Nebelgebiete sogar wieder 10 bis 15 Grad möglich.
Klimatologisch völlig normal
Man sieht also wie groß die Bandbreite ist. Daraus einen Trend abzulesen ist kaum möglich. Eine kältere zweite Monatshälfte scheint jedoch nicht von der Hand zu weisen. Bislang ist der Monat etwas zu mild gestartet. Beim Vergleich mit den Monatsmittelwerten ist jedoch besonders in den Frühlings- und Herbstmonaten Vorsicht geboten. Die Tagesmittelwerte liegen für Anfang November nämlich höher als Ende November. Das heißt, vergleicht man das Temperaturmittel der ersten Woche mit dem gesamten Novembermittel, erhält man zu hohe und irreführende Abweichungen.
Am aktuellen Beispiel des Novembers sieht man es gut: Vergleicht man die erste Woche mit den relevanten Daten für Anfang November, erhält man eine Abweichung von ca. +1 Grad für Deutschland. Bezogen auf den gesamten November sind es aber knapp +3 Grad! So erhält man natürlich schneller eine Schlagzeile, wie mild es aktuell ist. Das ist klimatologisch aber nicht richtig und man lässt dabei den natürlichen Monatsverlauf der Temperaturen außer acht. Dass die zweite Monatshälfte im November kälter als die erste ausfällt, ist klimatologisch gesehen also völlig normal.
Es liegt jedenfalls Spannung in der Luft. Wir beobachten natürlich die neuesten Berechnungen der Modelle und berichten, ob sich ein winterlicher Trend festigt!