Europa wird von zwei tropischen Wirbelstürmen getroffen. Wetterexperte Habermehl: "Diese Regionen sind betroffen"

Turbulente Zeiten stehen in Europa an. Gleich zwei tropische Wirbelstürme machen sich auf den Weg zu uns. Dabei kommt es zu Sturm- und Orkanböen. Doch wen werden diese Stürme treffen?


Der Herbst ist da und mit ihm die Zeit der Stürme. Hin und wieder gelingt es dabei auch ehemaligen tropischen Wirbelstürmen bis zu uns nach Europa vorzustoßen. Genau das deutet sich für die kommenden Tage an. Einer könnte direkt auf die Britischen Inseln treffen, der andere auf die Iberische Halbsinsel, mit schwerwiegenden Folgen. Neben starkem Regen kommt es dabei auch zu starkem Wind und Sturm, wie die nachfolgende Grafik zeigt. Auf dem Atlantik kommt es zu gefährlichen, meterhohen Wellen.

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Mit Spitzenböen von über 150 km/h erreicht der ehemalige tropische Wirbelsturm Issac am kommenden Dienstag die Küste von Spanien und Portugal.

Auch auf Deutschland hat diese Entwicklung Auswirkungen. Bei uns kann sich freundliches Wetter nur kurz halten. Ein Zwischenhoch sorgt am Sonntag zeitweise für Sonnenschein, doch schon ab Montag erreichen uns die Ausläufer eines der beiden Sturmfelder und dann ist das wechselhafte Wetter schnell wieder da.

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Am Sonntagabend erreicht der erste EX-Wirbelsturm die Britischen Inseln. Dahinter folgt der zweite Wirbelsturm. Er wird am Dienstag die Iberische Halbsinsel treffen.


Doch nicht nur der Wind spielt in den kommenden Tagen eine Rolle, auch die Luftmassen werden einmal komplett ausgetauscht.

Kalte Polarluft flutet weite Teile Europas

Aktuell sind die Luftmassen in Europa in rund 1500 m überdurchschnittlich hoch. Doch das ist nicht mehr lange so. Bis zum Wochenende wird sich das ändern. Dann strömen aus Nordeuropa deutlich kältere Luftmassen zu uns, wie die aktuelle Animation am Anfang dieses Artikels zeigt. Die kalten Luftmassen werden sich dann auch am Boden durchsetzen und daher sind am Samstag und Sonntag in Deutschland kaum mehr als 10 bis 17 Grad zu erwarten und nachts wird es noch ein ganzes Stück kälter sein.

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Am Sonntagmorgen liegen die Frühtemperaturen zum Teil deutlich unter den für die Jahreszeit üblichen Werten. Das zeigt die aktuelle Karte mit den Temperaturanomalien.

Am heutigen Donnerstagmorgen haben wir im Südwesten von Deutschland bis zu 16 oder gar 17 Grad gemessen. Am Sonntagmorgen liegen die Frühwerte dort nur noch bei 4 oder 5 Grad. Dabei nimmt die Gefahr von Bodenfrost deutlich zu. Vor allen Dingen zwischen Main und Alpen ist Frost am Erdboden möglich. An den Alpen sinkt sogar die Schneefallgrenze vorübergehend deutlich ab. Am Samstagmorgen sind nasse Flocken bis auf unter 1000 m möglich. In den Alpen selbst sollte man nicht ohne Winterbereifung unterwegs sein.

Ex-Wirbelstürme befeuern wechselhaften Oktoberstart

Durch das Auftreffen der beiden ehemaligen Wirbelstürme bleibt das Wetter in den meisten Regionen von Europa erstmal sehr durchwachsen. Der Oktober startet mit vielen Wolken und zeitweiligem Regen. Insgesamt scheint die erste Oktoberwoche erstmal kein stabiles Wetter zu bringen.

Das bedeutet, dass wir auf den goldenen Oktober in Deutschland noch etwas warten müssen. Immerhin steigen die Tages- und Nachtwerte wieder etwas an, sodass Bodenfrost erstmal kaum noch ein Thema sein wird.