Eiskalter Polarwirbel schlägt in den USA zu – Droht Europa ein ähnlicher Winterhammer?
In den USA und Kanada sorgt ein Arctic Outbreak für Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. In einigen Regionen werden Werte von -30 bis -40 Grad Celsius gemessen, begleitet von heftigen Schneestürmen und starken Winden. Diese Kombination macht die Situation lebensgefährlich, insbesondere für Menschen, die der Kälte ungeschützt ausgesetzt sind. Solche extremen Wetterlagen entstehen, wenn der Polarwirbel, der normalerweise die Kälte über der Arktis hält, instabil wird und kalte Luftmassen nach Süden entweichen. Dieses Phänomen ist nicht ungewöhnlich, aber die aktuelle Intensität ist außergewöhnlich und birgt erhebliche Risiken.
Wind und Schnee machen die Lage kritisch
Neben den eisigen Temperaturen verschärft der Wind die ohnehin gefährliche Situation. Sturmböen sorgen dafür, dass die gefühlten Temperaturen noch weiter absinken – oft um mehr als 10 Grad. In Städten wie Washington, D.C., wo am Montag die Amtseinführung des US-Präsidenten stattfindet, liegen die Temperaturen bei -10 Grad. Durch den eisigen Wind fühlen sie sich jedoch an wie -20 Grad. Die Feierlichkeiten wurden daher größtenteils in Innenräume verlegt, um die Teilnehmer vor den widrigen Bedingungen zu schützen. In freier Natur könnten Erfrierungen innerhalb weniger Minuten auftreten.
Polarwirbel: Die Kältequelle
Der Polarwirbel ist ein riesiges Tiefdruckgebiet mit extrem kalter Luft, das normalerweise in der Arktis verbleibt. Wenn er jedoch gestört wird, können Teile dieser Kaltluft in Richtung Süden abdriften und Kältewellen wie die aktuelle in Nordamerika auslösen. Diese Wetterlage entsteht meist durch Veränderungen in der oberen Atmosphäre, die den Polarwirbel destabilisieren. Obwohl Arctic Outbreaks in Nordamerika regelmäßig vorkommen, sind sie in ihrer Heftigkeit und Dauer unterschiedlich ausgeprägt.
Kommt die Kälte nach Europa?
Häufig wird behauptet, dass das Wetter in den USA zwei Wochen später auch Europa erreicht. Doch das trifft nur auf bestimmte Wettersysteme wie Stürme oder Hurrikane zu, die über den Atlantik ziehen. Kältewellen wie der aktuelle Arctic Outbreak folgen jedoch anderen Mustern und werden oft vom Jetstream blockiert. Europa bleibt vorerst von solchen Extremen verschont, doch langfristige Prognosen zeigen, dass der Polarwirbel unberechenbar ist. Plötzliche Kälteausbrüche sind daher nicht völlig ausgeschlossen.
Europa bleibt mild – vorerst
Derzeit dominiert in Europa ruhiges Hochdruckwetter mit moderaten Temperaturen. Schnee und Eis sind nur in höheren Lagen ein Thema. Dennoch bleibt der Polarwirbel ein Faktor, der das Wetter plötzlich umschlagen lassen könnte. Für Winterfreunde gibt es jedoch wenig Hoffnung auf einen Kälteeinbruch in den kommenden Wochen. Stattdessen bleibt es in den meisten Regionen weiterhin eher mild und wechselhaft.