Wetterexperte Habermehl: "Das ist gefährlich" Die Meteored-Karten zeigen eine heiße Lage: Dauerschwüle bis Mitte August

Boah, ist das schwül. Draußen hat die Luftfeuchte deutlich zugenommen. In der Mitte und im Süden von Deutschland ist es heute am schlimmsten und das könnte auch eine ganze Weile so bleiben. Vielleicht sogar bis Mitte August. Wetterexperte Johannes Habermehl warnt: "Das könnte gefährlich werden" Warum?

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Können schwüle Luftmassen für den menschlichen Körper tödlich sein?


Die aktuelle Luftmasse kommt überwiegend aus Südwesteneuropa. Sie bringt warme bis heiße Luft, aber auch feuchte Luftmassen nach Deutschland. Auf ihrer Zugbahn liegt das Mittelmeer. Da kann die Luftmassen ordentlich viel Feuchtigkeit auftanken und zu uns bringen. Da wird aus dem schönen Wohlfühlsommer rasch ein klebriges Etwas und das kann nicht nur nervig sein, wenn man nachts erholsam schlafen möchte, sondern auch lebensgefährlich. Wir erklären Euch, warum das so ist.

Was ist eigentlich schwül?

Unter "schwül" versteht man eine Kombination aus hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen. Dieses Wetterphänomen erschwert es dem Körper, sich durch Schwitzen abzukühlen, da der Schweiß nicht effizient verdunsten kann. Die gefühlte Temperatur ist daher höher als die tatsächliche, was den Körper zusätzlich belastet.

Der menschliche Körper reguliert seine Temperatur durch das Verdunsten von Schweiß. Bei hoher Luftfeuchtigkeit wird diese natürliche Kühlungsfunktion beeinträchtigt, was zu einer Überhitzung führen kann. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Personen und Kinder, deren thermoregulatorische Mechanismen weniger effizient arbeiten.

Risikogruppen und gesundheitliche Auswirkungen

Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Atemwegserkrankungen sind besonders anfällig für die Folgen von schwülem Wetter. Die Kombination aus Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit erhöht das Risiko für Hitzestress und Hitzschlag, was potenziell lebensbedrohlich sein kann. "Bei anhaltend hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit steigt die Gefahr von Dehydrierung und Elektrolytstörungen", warnt ein Kardiologe und Experte für Hitzefolgen.

Schwangere Frauen sollten ebenfalls besonders vorsichtig sein, da extreme Hitze das Risiko für Geburtskomplikationen erhöhen kann. "Hohe Temperaturen und Schwüle können den Blutdruck der Mutter erhöhen und zu vorzeitigen Wehen führen", erklärt eine Gynäkologin.

Die stille Gefahr: Verschlechterung der Luftqualität

Schwüle Wetterlagen können auch die Luftqualität negativ beeinflussen. In solchen Phasen steigt die Konzentration von bodennahem Ozon, einem Schadstoff, der insbesondere für Asthmatiker und Personen mit chronischen Lungenerkrankungen gefährlich ist. Ozon kann Atemnot, Husten und eine Verschlechterung der Lungenfunktion verursachen.

Kinder, deren Atemwege noch in der Entwicklung sind, sind besonders gefährdet. "Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder während der heißesten Tageszeiten drinnen bleiben und anstrengende Aktivitäten vermeiden", rät Kinderarzt Dr. Müller.

Vorsicht vor Dehydrierung und Hitzekollaps

Die Gefahr einer Dehydrierung ist bei schwülem Wetter besonders hoch, da der Körper mehr Wasser verliert, ohne dass es sofort bemerkbar ist. Anzeichen einer Dehydrierung sind unter anderem trockener Mund, Kopfschmerzen und Schwindel. Wenn der Wasser- und Elektrolythaushalt nicht rechtzeitig ausgeglichen wird, kann es zu einem Hitzekollaps oder sogar zu einem Hitzschlag kommen. Letzterer ist ein medizinischer Notfall, der durch eine Körpertemperatur über 40 Grad Celsius gekennzeichnet ist.

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Bei Verdacht auf Hitzschlag ist sofortige medizinische Hilfe notwendig. Betroffene sollten an einen kühlen Ort gebracht, mit feuchten Tüchern gekühlt und mit kühlen Getränken versorgt werden.

Kann man an schwüler Luft sterben?

Die direkte Todesursache ist in der Regel nicht die schwüle Luft selbst, sondern die gesundheitlichen Folgen, die durch die Kombination aus Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit ausgelöst werden. Im Extremfall können Hitzschlag, Herzinfarkt oder Atemprobleme lebensbedrohlich werden. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Menschen mit chronischen Krankheiten und sehr junge Kinder.

Laut einer Studie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind während längerer Hitzeperioden die Todesfallzahlen in Deutschland signifikant höher. Diese "Übersterblichkeit" wird oft auf Hitzestress zurückgeführt, der durch eine längere Exposition gegenüber hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit verschärft wird.

Präventive Maßnahmen und Tipps

Um sich vor den gesundheitlichen Risiken während schwüler Wetterperioden zu schützen, sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Tragen Sie leichte, atmungsaktive Kleidung und trinken Sie viel Wasser, um den Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten. Vermeiden Sie es, sich in den heißesten Stunden des Tages im Freien aufzuhalten, und suchen Sie wenn möglich klimatisierte Räume auf.

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Auch das Wissen um die ersten Anzeichen eines Hitzekollapses oder Hitzschlags kann lebensrettend sein. Dazu gehören starke Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Krämpfe und eine heiße, trockene Haut. Bei solchen Symptomen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Schwüle Wetterlagen sind nicht nur unangenehm, sondern können ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und einem aufmerksamen Umgang mit den eigenen körperlichen Signalen lassen sich jedoch viele der negativen Folgen vermeiden. Bleiben Sie sicher und achten Sie auf sich und Ihre Mitmenschen!