Wetterexperte Johannes Habermehl ist verblüfft - "Der große Winter-Fehlalarm: Hochdruck bremst Kältewelle aus"

Der Winter bleibt fern: Anstelle des befürchteten Kälteeinbruchs erwartet Deutschland weiterhin mildes Wetter und Hochdruck – auch im November.

Statt eisiger Temperaturen und Schnee bietet der Herbst Deutschland weiter mildes Wetter. Die lang angekündigte Kältewelle des ECMWF – des Europäischen Wetterzentrums – die das erste Novemberwochenende im eisigen Griff zeigen sollte, fällt wie von daswetter.com aus. Stattdessen wird Deutschland von einer ungewöhnlich stabilen Hochdrucklage bestimmt, die wohl bis Mitte November kein einziges Winterzeichen zulässt. Ob diese „Hochdruckmauer“ auch im weiteren November bestehen bleibt, bleibt spannend. Aber eines ist sicher: Vom Winter fehlt derzeit jede Spur.

Das bedeutet heute konkret: Im Norden bleibt es meist grau und regnerisch, während sich im Süden oft hartnäckige Nebelschleier halten, die sich nur zeitweise auflösen. In den Hochlagen, etwa im Schwarzwald und in den Alpen, können wir uns über einige Sonnenstrahlen freuen, doch Temperaturen von bis zu 17 Grad zeigen, wie weit entfernt die Kälte noch ist. Nur im Dauernebel wird es mit rund 10 Grad etwas kühler – von einem Wintereinbruch ist das jedoch weit entfernt.

Warten auf Kälte: Der Hochdruck blockiert

Der anhaltende Hochdruck hält jede Kälte aus Deutschland fern. Tatsächlich sorgt er dafür, dass es in weiten Teilen des Landes tagsüber 13 bis 17 Grad warm bleibt, und in manchen Regionen im Süden kann das Thermometer sogar auf 19 Grad steigen. Für die Nächte bleibt es ebenfalls mild: Während im Norden Temperaturen zwischen 10 und 13 Grad herrschen, sinkt das Thermometer im Süden auf Werte von etwa 5 bis 10 Grad. Das klingt nicht nur ungewöhnlich für den November – es ist auch eine Herausforderung für Kältefans, die geduldig auf den ersten Frost warten.

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Ein Wintereinbruch in Deutschland? Nö! Die Winterdienstfahrzeuge können auch in den nächsten Tagen im Depot bleiben. Die ECMWF-Prognose lag krachend daneben.

Die Aussichten für die kommenden Tage bleiben ähnlich: In der Nordhälfte wird es oft bewölkt, mit ein paar Regentropfen und nur wenig Sonne. Im Süden gibt es vor allem in den Niederungen dichten Hochnebel, der sich tagsüber teils lichtet und die Sonne durchlässt – aber auch das nur sporadisch. Der November bleibt also mild und ruhig, ein „typisches“ Novemberwetter scheint in weiter Ferne.

Kaltfront? Fehlanzeige – Hochnebel und milde Tage

In den kommenden Nächten bleibt die Lage unverändert: Im Norden und Westen steigen die Temperaturen auf milde 8 bis 13 Grad, und nur vereinzelt sinken sie bis auf 4 Grad. Der Süden muss sich auf viele Nebelgebiete einstellen, die sich kaum auflösen und die Sicht einschränken können. Einzig in den Kammlagen des Berglandes und in höheren Alpenregionen ist ab und an klarer Himmel möglich.

Besonders ungewöhnlich ist, wie stabil diese Hochdrucklage ist – laut Meteorologen bleibt sie mindestens bis Mitte November bestehen. Das führt nicht nur zu wenig Abwechslung, sondern auch dazu, dass es „kein Wetter“ mehr gibt: keine Wetterwechsel, keine Kälte und fast keine Sonne für viele Regionen. Die typische Novembertristesse ist damit auf ihrem Höhepunkt und lässt Winterhoffnungen verblassen.

Fazit: Der Winter hat noch keine Lust- und auch in den höheren Lagen

Mit dem ausbleibenden Wintereinbruch und dem anhaltenden Hochdruck bleibt Deutschland also weiter frostfrei. Stattdessen gibt es über weite Strecken mildes Wetter und immer wieder Hochnebel. Auch die kommenden Wochen zeigen kaum Chancen auf Winterkälte – der November 2024 bleibt bisher einer der ruhigsten und mildesten der letzten Jahre.