Das kannste Dir nicht ausdenken - Experte ist von aktuellen Prognosen total überrascht: "Das gibt´s selten"

Was passiert nach der Kaltfront? Die Wettermodelle liefern irre Gegensätze: Spätwinter oder Frühlingsexplosion – was erwartet Deutschland wirklich?

Am kommenden Wochenende zieht eine Kaltfront über Deutschland hinweg – allerdings deutlich harmloser, als man es bei diesem Begriff vermuten könnte. Zwar dominieren vielerorts Wolken am Himmel, doch der große Regen bleibt aus. Meist fällt nur wenig oder gar kein Niederschlag. Eine Ausnahme bildet der äußerste Süden Bayerns, besonders an der Grenze zu Österreich. Dort könnten kräftige Regenfälle von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter niedergehen. In der Fläche bleibt das Wetter jedoch trocken und eher unspektakulär. Doch das ist nur die Ruhe vor dem Sturm – denn danach wird’s spannend.

Prognose-Irrsinn: Modelle komplett uneinig

Kaum ist die Kaltfront durchgezogen, stehen Meteorologen vor einem seltenen Phänomen: Zwei der führenden Wettermodelle – das amerikanische GFS und das europäische ECMWF – liefern für das erste Aprilwochenende diametral entgegengesetzte Vorhersagen. Eine derartige Differenz habe er selten erlebt. Während das ECMWF-Modell eisige Kaltluftmassen mit Tagestemperaturen um die 10 Grad und Schneeregen in mittleren Lagen prognostiziert, sieht das GFS-Modell frühsommerliche Temperaturen bis zu 26 Grad im Westen Deutschlands.

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Irre Wetterprognosen in einer Woche: Das ECMWF rechnet mit kalten Temperaturen und sogar Schnee und Schneeregen, das GFS dagegen mit 20 Grad und mehr.

Frühsommer oder Spätwinter – was stimmt denn nun?

Zwischen Schneeschauer und Sonnenbad – diese Bandbreite macht die Wetterprognose derzeit besonders schwierig. Der Grund dafür liegt in der wechselhaften Großwetterlage, wie sie häufig im Übergang zwischen den Jahreszeiten auftritt. Im Frühling kämpfen warme Luftmassen aus dem Süden gegen kalte Polarluft aus dem Norden. Je nachdem, welche Strömung sich durchsetzt, kann das Wetter innerhalb kürzester Zeit kippen. Für Wetterdienste ist diese Konstellation ein echter Härtetest. Kein Wunder also, dass sich die Modelle derzeit so uneins sind.

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DAs ECMWF rechnet am ersten Aprilwochenende nochmal mit Nachtfrost.

Was Meteorologen jetzt raten

Angesichts der widersprüchlichen Modellrechnungen raten Wetterexperten aktuell zur Geduld. Erst Mitte der kommenden Woche dürfte sich zeigen, welches Modell richtig lag – oder ob sich am Ende sogar ein ganz anderer Verlauf einstellt. „Die Unsicherheiten sind enorm“, sagt Dominik Jung. Wer also schon Ausflüge, Gartenarbeit oder Grillabende für das erste Aprilwochenende plant, sollte mit einem Plan B rechnen. Eine verlässliche Prognose sei frühestens drei bis vier Tage vorher möglich. Bis dahin bleibt nur eins: abwarten.

Das steckt hinter dem Wetter-Wirrwarr

Solche extremen Unterschiede in den Wettermodellen sind zwar selten, aber nicht völlig ungewöhnlich – vor allem im Frühling. Denn in dieser Übergangszeit ist die Atmosphäre besonders labil. Kleine Veränderungen in der Luftdruckverteilung können große Auswirkungen auf die Temperaturentwicklung und das Wettergeschehen haben. Dass eines der Modelle übertreibt, ist wahrscheinlich – nur welches? Wer jetzt glaubt, dass der April damit wieder alle Klischees erfüllt, liegt vermutlich gar nicht so falsch. Eines steht fest: Der Start in den April wird alles – nur nicht langweilig.