Brachiale Wetterwende: Wetterexperte spricht von "unfassbarer Wetterwende". Vom Schneechaos in den Frühling - knapp 20°C

Eben noch Schnee und Frost, jetzt Frühling im November! Eine Bombogenese bei Großbritannien sorgt für extreme Temperaturen bis knapp 20 Grad in Deutschland.


Gerade erst hat sich Deutschland auf einen frühen Wintereinbruch eingestellt: Schneechaos, Frostnächte und vereiste Straßen bestimmten das Wetter in der zweiten Novemberhälfte. Doch nun die krasse Kehrtwende: Schon am Montag werden Temperaturen von 13 bis 17 Grad erwartet, in einigen Regionen sogar knapp 20 Grad. Das bedeutet Frühlingsgefühle mitten im November! Was steckt hinter diesem extremen Wetterwandel? Meteorologen machen ein mächtiges Orkantief über Großbritannien verantwortlich. Durch eine sogenannte Bombogenese – ein rasantes Absinken des Luftdrucks – verändert sich die Wetterlage über Europa schlagartig.

Bombogenese bringt uns warme Luft

Eine Bombogenese beschreibt die explosionsartige Verstärkung eines Tiefdruckgebiets, bei der der Luftdruck innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal fällt. Genau das passiert derzeit westlich von Großbritannien. Das mächtige Orkantief saugt warme Luftmassen aus dem Süden an und lenkt sie direkt nach Mitteleuropa. In Deutschland sorgt das für ungewöhnlich hohe Temperaturen, während die Britischen Inseln mit Sturm und Regen zu kämpfen haben. Es ist, als würde das Tief den Winter einfach wegsaugen und durch einen Hauch Frühling ersetzen.

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Schlagartig wird es ab Sonntag wärmer. Am Montag liegen die Temperaturen regional um mehr als 10 Grad zu hoch für die aktuelle Jahreszeit.

Die warme Luft stammt aus subtropischen Regionen, die normalerweise nicht so weit nach Norden vordringen. Doch durch die spezielle Dynamik des Orkantiefs wird diese Luftmasse quasi „angesogen“ und über die Alpen bis nach Deutschland transportiert.

Von Frost zu Frühling: Ist das noch normal?

Die extremen Schwankungen werfen die Frage auf: Ist das noch normales Wetter oder bereits ein Symptom des Klimawandels? Meteorologen betonen, dass solche Bombogenesen auch früher schon vorkamen. Allerdings wird ihre Häufigkeit und Intensität in einer wärmeren Atmosphäre begünstigt. „Durch den Klimawandel erleben wir zunehmend dynamische Wetterlagen, bei denen warme und kalte Luftmassen aufeinandertreffen“, so Klimaexperten. Das führt zu immer extremeren Ausschlägen – wie jetzt von Schneechaos zu fast 20 Grad innerhalb weniger Tage.

Wetterextreme auf dem Vormarsch

Auch in Zukunft könnten wir solche Wetterextreme häufiger erleben. Der globale Temperaturanstieg destabilisiert atmosphärische Muster, die früher stabiler waren. Die Auswirkungen sind bereits spürbar: Heftige Kälteeinbrüche, gefolgt von plötzlicher Wärme, stellen keine Ausnahme mehr dar. Im November 2024 zeigt sich das besonders deutlich: Der Winterstart war frostig und schneereich, doch eine einzige Wetterlage reicht aus, um das Bild komplett zu drehen. Dieses „Auf und Ab“ ist ein Vorgeschmack darauf, wie der Klimawandel das Wetter noch weiter durcheinanderbringen könnte.

Schuld ist nicht nur die Bombogenese

Neben dem mächtigen Tiefdruckgebiet bei Großbritannien spielt auch das Azorenhoch eine Rolle. Es stabilisiert die Luftströmungen und lenkt die subtropische Warmluft in unsere Richtung. Gleichzeitig verhindert es, dass kalte Luft aus dem Norden nach Mitteleuropa gelangt. Dieses Zusammenspiel von Tief und Hoch ist nicht ungewöhnlich, doch die Intensität der warmen Luftmassen ist außergewöhnlich.

Frühling im November – und was kommt danach?

Für Winterfreunde ist diese Entwicklung eine Enttäuschung, doch andere dürften sich über die milden Tage freuen. Dennoch bleibt die Frage: Ist ein „normaler Winter“ überhaupt noch möglich? Während die Temperaturen Anfang Dezember wieder etwas zurückgehen sollen, bleibt die Langfristprognose unsicher. Klar ist: Solche Wetterextreme könnten künftig zur neuen Normalität werden – und der Klimawandel spielt dabei eine entscheidende Rolle.