Bombogenese-Warnung für Deutschland. Experte rechnet mit Orkanböen und milden Temperaturen am Wochenende

Eine Bombogenese bedroht Westeuropa mit starkem Regen und Orkanböen. Großbritannien wird besonders getroffen, doch auch Deutschland muss sich auf stürmisches Wetter und milde Temperaturen einstellen.


Eine gefährliche Bombogenese droht in den kommenden Tagen weite Teile Westeuropas zu erfassen und sorgt für massive Wetterveränderungen. Schon in der Nacht von Freitag auf Samstag fällt der Luftdruck rasant ab – bis zu 34 Hektopascal innerhalb von 24 Stunden. Besonders betroffen ist Großbritannien, wo schwere Orkanböen und starker Regen erwartet werden. Aber auch in Deutschland werden die Auswirkungen der heftigen Wetterlage spürbar sein, und der Wintereinbruch, der die letzten Tage geprägt hat, wird sich schnell verabschieden. Doch was genau ist eine Bombogenese und wie gefährlich kann sie werden?

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Eine Bombogenese sorgt für ein Orkantief über Westeuropa.

Eine Bombogenese bezeichnet eine Wetterlage, in der sich ein Tiefdruckgebiet innerhalb kürzester Zeit extrem verstärkt. Der Begriff stammt aus der Meteorologie und setzt sich aus „Bombe“ und „Zyklogenese“ zusammen, was die explosive Entwicklung des Tiefdruckgebiets beschreibt. Diese Entwicklung führt dazu, dass extreme Windgeschwindigkeiten und intensiver Niederschlag auftreten können. Die Temperaturunterschiede in der Atmosphäre und starke Luftdruckgegensätze spielen hierbei eine entscheidende Rolle, die diese explosiven Stürme befeuern.

Zwischenüberschrift: Extreme Schäden durch Bombogenesen

In der Vergangenheit haben Bombogenesen bereits massive Schäden angerichtet. Ein bekanntes Beispiel ist der Sturm „Kyrill“, der im Januar 2007 über weite Teile Europas hinwegfegte. Mit Orkanböen von bis zu 225 km/h und zerstörerischen Regenfällen verursachte er Sachschäden in Milliardenhöhe und forderte 47 Menschenleben. Deutschland erlebte eine nie dagewesene Sturmflut und riesige Waldflächen wurden komplett zerstört. Besonders betroffen war Nordrhein-Westfalen, wo zahlreiche Straßen und Bahnstrecken blockiert wurden.

Ein weiteres verheerendes Beispiel ist der Sturm „Herwart“, der im Oktober 2017 Europa traf. Herwart brachte schwere Orkanböen mit sich und sorgte für eine dramatische Sturmflut an der deutschen Nordseeküste. In Hamburg erreichten die Wasserpegel Rekordhöhen, und zahlreiche Keller und Straßen wurden überflutet. Der Sturm legte den Schiffsverkehr lahm und verursachte europaweit Schäden in Millionenhöhe. Für Tage war der Bahnverkehr stark beeinträchtigt, und viele Haushalte blieben ohne Strom.

Zwischenüberschrift: Auch Deutschland erneut im Visier

Der dritte große Sturm dieser Art war „Sabine“ im Februar 2020. Auch dieser Sturm, der durch eine Bombogenese ausgelöst wurde, traf Deutschland mit voller Wucht. In Bayern und Baden-Württemberg knickten Bäume um, Dächer wurden abgedeckt und zahlreiche Flüge und Zugverbindungen mussten gestrichen werden. Die DWD-Meteorologen warnten damals vor einer flächendeckenden Gefahr durch herabfallende Äste und umgestürzte Bäume. Die Schäden gingen in die Hunderte Millionen Euro, und viele Menschen mussten sich auf tagelange Stromausfälle einstellen.

Diese Beispiele zeigen, wie verheerend die Auswirkungen einer Bombogenese sein können. Die Meteorologen warnen nun, dass auch die kommende Wetterlage eine starke Südwestströmung nach Deutschland bringen wird, die mit viel Regen und Orkanböen verbunden ist. Für viele Regionen bedeutet das nicht nur Gefahr durch umherfliegende Trümmer, sondern auch Verkehrschaos und Überschwemmungen. Besonders der Samstagmorgen wird kritisch, wenn die heftigsten Sturmböen erwartet werden.

Für Deutschland bringt die Bombogenese jedoch auch eine erstaunliche Wetterwende. Die kräftige Südwestströmung wird milde Luftmassen mit sich führen und den Frühwinter abrupt beenden. Schon am Sonntag klettern die Temperaturen vielerorts auf 10 bis 15 Grad – von winterlicher Kälte ist dann keine Spur mehr. Doch das bringt auch die Gefahr plötzlicher Wetterwechsel, was für Autofahrer und Outdoor-Aktivitäten riskant sein kann.

Am Ende bleibt die Hoffnung, dass diese Bombogenese weniger zerstörerisch ausfällt als ihre Vorgänger. Dennoch ist Vorsicht geboten: Wer kann, sollte sich auf das stürmische Wochenende vorbereiten und die Wetterwarnungen ernst nehmen. Meteorologen werden die Lage weiterhin genau beobachten und bei Bedarf aktualisierte Warnungen herausgeben.