Bis auf Weiteres: Wechselhaftes, kühles Wetter an Nordsee und Ostsee. Wann kommt endlich der Sommer in den Norden?

Die Ferienzeit steht an. Doch wo bleibt der Sommer? Der Norden Deutschlands erlebt ein weiteres, enttäuschendes Wochenende. Aber gibt es beim Wetter auch Lichtblicke? Und sind die Temperaturen der Nordsee wirklich schon badetauglich?

Hamburger Landungsbrücken
Dicke Quellwolken ziehen über den Hamburger Hafen. So wechselhaft und launisch wie zuletzt soll es vom Wetter auch am Wochenende in Norddeutschland bleiben.

Wer dachte, mit dem Start in den Juni und Beginn der Ferienzeit stellt sich im Norden und Nordwesten Deutschlands auch der Sommer ein, der wird gerade eines Besseren belehrt. Tiefdruckeinfluss bestimmt nun schon seit geraumer Zeit das Wetter in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen.

Allein in den letzten 3 Wochen (seit dem 18.Mai) gab es keinen Tag, an dem es NICHT irgendwo und irgendwann zwischen Flensburg, Lübeck, Bremen und Emden geregnet hätte. Allein in Hamburg fielen an 11 Tagen messbare Niederschläge, am 30. Mai knapp 14 l/m².

Und die letzte "sommerliche Phase" mit Temperaturen von 25 Grad oder mehr datiert auf Mitte Mai. Hier hatte es zwischen dem 13. und 17. des Monats die bisher wärmsten Tage des Jahres gegeben, mit beispielsweise 26°C auf Norderney und 27°C in Bremen.

Doch wo stehen wir beim Wetter? Und was passiert in den kommenden Tagen?

Aktuelle Wetterlage wird dominiert von Tiefdruckkomplex Swantje über dem Nordmeer

Vorweg, der tiefe Luftdruck bleibt uns auch am Wochenende erhalten. Genauer gesagt befindet sich Hamburg, wie auch der gesamte Norden in Nähe zu einem Tiefdruckkomplex mit Zentrum (am Freitagmittag) über dem Nordmeer. Dabei gelangt mit einer westlichen Strömung weiterhin recht feuchte und kühle Meeresluft hierher.

Der Freitag dürfte zumindest phasenweise freundliches Wetter mit allerdings einzelnen Regenschauern bringen. Gerade in Richtung Nordfriesland, Schleswig und Flensburg dominieren dichtere Wolken. Die Temperaturen steigen auf 14/15°C entlang der Inseln und bis zu 18°C in Bremen und Hamburg.

Am Wochenende: Kein Badewetter!

Am Samstag überquert dann eine Kaltfront mit kompakten Wolken von der Nordsee her den Norden Deutschlands. Gerade an den Küsten und auf den Inseln, sowie in der Nordhälfte Schleswig-Holsteins regnet es immer mal wieder. Ab dem frühen Nachmittag breiten sich die Niederschläge bis nach Bremen, Hamburg und Lübeck aus. Dabei frischt der westliche Wind gerade an den Küsten in Böen stark bis stürmisch auf. Maximal 16 Grad an der Nordsee und 19°C im Raum Hamburg, mehr sind nicht drin.

Nur für Mutige? Die gemessenen Wassertemperaturen entlang der Nord- und Ostfriesischen Inseln lagen am Donnerstag, 06. Juni bei 14-16°C. In einzelne "Abschnitten", wie etwa bei Cuxhaven oder Bremerhaven wurden schon knapp 18°C gemessen.

Sonntag könnte dann der "freundlichste Tag" des Wochenendes werden. Bei einem Mix aus Sonne und Wolken bleibt es weitestgehend trocken, nur in Küstennähe und ganz im Norden sind einzelne, schwache Schauer möglich. Sonst kommt vermehrt die Sonne zum Zug, 6-8 Sonnenstunden sind in Schleswig und Stade drin, immerhin noch 4 Stunden in Westerland. Das Thermometer dürfte bei maximal 14-17°C verharren.

Neue Woche: Weiterhin wechselhaft und frisch, mit Schauern, Gewittern und Windböen

Bereits zum Montag deutet sich der nächste Kaltluftvorstoß an, wenn ein Randtief von den Britischen Inseln über die Nordsee in Richtung Dänemark rauscht. Die Ausläufer bringen nicht nur viele Wolken, sondern auch neue, teils kräftige Regengüsse mit sich, durchaus auch mal von einem Gewittern begleitet.

Schwerpunkt der Niederschläge dürften die Ostfriesischen Inseln sein mit Regenmengen von über 10 l/m². Der mäßige Nordwestwind dürfte gerade an der See in Schauernähe stürmisch auffrischen. Mehr als 13°C auf Sylt und 17°C in Bremerhaven sind nicht drin.


Wechselhaft, kühl und windig, so geht es auch in der neuen Woche unter Zustrom subpolarer Meeresluft weiter. Gerade am Dienstag ziehen erneut Regenschauer übers Land, ehe die Schauerneigung ab Wochenmitte allmählich nachlässt. Bei einem Mix aus Sonne und Wolken sollten die Temperaturen allmählich in Richtung 20 Grad klettern. Entlang der Küsten Niedersachsens und Schleswig-Holsteins bleibt es 2-3 Grad kühler. Hier sind weiterhin einzelne frische-starke Windböen aus West-Nordwest aktiv.

Stabile Hochdrucklage und Sommerwetter? Auch bis zum nächsten Wochenende Fehlanzeige!

Wie sich das Wetter am nachfolgenden Wochenende und in den kommenden 14 Tagen entwickelt? Nun ja, dies ist alles andere als gewiss. Denkbar und möglich wäre ein Anhalten der unbeständigen und kühlen Witterung bis weit in den Juni. Eine Umstellung der Wetterlage hin zu deutlich höheren Temperaturen erscheint derzeit wenig wahrscheinlich.