Erst Gruselwetter mit Hochwasser, ab September tolles Spätsommerwetter
Seit Tagen ist das Wetter in Deutschland herbstlich. Durch den vielen Regen steigt jetzt sogar wieder die Hochwassergefahr an. Doch mit dem meteorologischen Herbstanfang im September tut sich was: Kommt dann der Spätsommer?
Tief Nick dreht seine Kreise und schüttet Deutschland dabei regelrecht mit Regen zu. Was für ein unterirdisches Ende des meteorologischen Sommers! Viele Menschen haben diesen nicht als solchen empfunden: Zu nass, zu grau und kühl! Die Statistik stimmt aber nur teilweise mit dem Gefühl überein. Es war zwar vielerorts zu nass (ungefähr 20% mehr gegenüber 1961-1990), aber die Sonne schien nicht weniger als im Mittel. Außerdem war es sogar fast 2 Grad wärmer als im Mittel!
Wir erleben aber nun mal kein Klima, sondern nur Wetter. Und verglichen mit den letzten drei Jahren fällt der Sommer tatsächlich eher 'negativ' aus der Reihe. Abgesehen von den Hochwassern tut der ausgiebige Regen der Natur aber gut. Im Westen und Süden konnte die Dürre der letzten Jahre gelindert werden. In den östlichen Bundesländern gibt es in tieferen Bodenschichten aber immer noch ein Feuchtedefizit!
Hochwassergefahr am Alpenrand
Also zurück zum Wetter: Heute und am Montag regnet es fast überall immer wieder schauerartig verstärkt. Besonders am Nordrand der Mittelgebirge und in den Alpen wird die feuchte Luftmasse regelrecht ausgequetscht. Bis Dienstagabend können speziell im Erzgebirge und in den Nordalpen lokal 50 bis 100 mm herunterkommen. Die Schneefallgrenze sinkt in den Alpen zeitweise auf 2000 Meter ab. Da die Böden hier gesättigt sind, steigt die Hochwassergefahr! Kleinere Bäche und Flüsse können über die Ufer treten.
Im Westen regnet es insgesamt weniger, am Montag und Dienstag kommt hier schon wieder die Sonne zum Vorschein. Das Hoch Gaya über Großbritannien streckt seine Fühler aus. Das Ganze bei Höchstwerten um 20 Grad, im Regen bleibts meist bei herbstlichen 15 Grad. Am Alpenrand gibt's im Dauerregen sogar nur frische 10 Grad...
Spätsommerlich im September, aber wie lange?
Ab Mittwoch bessert sich das Wetter auch im Osten und Süden langsam. Nach Nebelauflösung kommt die Sonne heraus und auch der Donnerstag wird ähnlich schön. Das Thermometer steigt dazu auf spätsommerliche 21 bis 25 Grad. Auch im Bergland wird es mit 15 bis 20 Grad nochmal angenehm. Zum nächsten Wochenende ist die Vorhersage noch unsicher.
Der Osten könnte erneut von kühlerer Luft und Wolken gestreift werden. Im Süden und Westen könnte es aber sogar für längere Zeit spätsommerlich werden! Zwar werden die Nächte jetzt schon herbstlich frisch und örtlich neblig, tagsüber heizt die frühe Septembersonne aber noch ordentlich ein. Nach den wechselhaften Sommermonaten Juli und August wäre ein spätsommerlicher September jedenfalls nicht ungewöhnlich. Wer wünscht sich das bei einem Blick aus dem Fenster aktuell nicht...