Teilweise mehr Schnee als im gesamten Winter in den Alpen - Meteorologe Köss erstaunt: "Bald wieder 20 Grad möglich"

Besser spät als nie? Nach dem viel zu trockenen und schneearmen Winter in den Alpen, gab es jetzt bis zu einem Meter Neuschnee und eine rapide ansteigende Lawinengefahr. Nach eisigen Nächten kehrt im Verlauf der Woche aber der Frühling mit aller Macht zurück.

Alpen
Tief winterlich präsentieren sich die Alpen in diesen Tagen in den höheren Lagen (Foto Markus Köss, Gerlospass/Salzburg am 14.03.25)

Mehrere Artikel zu dem viel zu trockenen vergangenen Winter in den Alpen habe ich in den letzten Wochen geschrieben. Nicht nur in den tieferen Lagen lag kein oder kaum Schnee, auch die Hochlagen verzeichneten teilweise Rekordminimum-Schneehöhen.

Immer wieder sorgten Hochdruckgebiete für viel Sonnenschein und Niederschläge waren im gesamten Alpenraum nur selten und wenn, dann mit überschaubaren Mengen anzutreffen. Das galt sowohl für die Alpennord-, als auch für die Alpensüdseite.

Bis zu einem Meter Neuschnee

In den vergangenen Tagen ist dann aber in einigen Regionen so viel Schnee gefallen, wie im gesamten Winter nicht. Besonders viel geschneit hat es in Südstaulagen, denn ein Bodentief über Norditalien schickte die feuchten Luftmassen an die Alpen, wo diese sich an den Bergen stauten und zu großen Niederschlagsmengen führten.

Kein Wunder also, dass die Alpensüdseite den größten Schneezuwachs verzeichnete. In Ladurns (1970m) in Südtirol fielen seit der vergangenen Woche bis zu einem Meter Neuschnee, so viel wie im gesamten Winter nicht! Ähnlich große Neuschneemengen verzeichneten die höheren Lagen in Osttirol und Kärnten, sowie auf der Alpensüdseite in der Schweiz.

Aber auch auf der Alpennordseite und in den bayerischen Alpen gab es nach langer Zeit wieder eine ordentliche Portion Neuschnee, hier fielen die Mengen aber deutlich geringer aus. Dafür schneite es hier teilweise bis auf 500-800 Meter Höhe herab, während in den Südalpen die Schneefallgrenze oft deutlich über 1000 Metern, teilweise über 1500 Metern lag.

Mit dem Neuschnee ist auch die Lawinengefahr deutlich angestiegen und liegt auf der Alpensüdseite und am Alpenhauptkamm bei Stufe 3 (erhebliche Gefahr) von 5. Abseits der gesicherten Pisten ist für Wintersportler in diesen Regionen besondere Vorsicht geboten. Lawinen können bereits von einer einzelnen Person ausgelöst werden oder auch spontan abgehen.

In dieser Woche wird sich das Wetter allerdings beruhigen und die Wetterbedingungen erlauben eine allmähliche Setzung der Schneedecke, wie der Lawinenwarndienst am Sonntag in seinem Lagebericht schreibt. Damit wird die Lawinengefahr im Laufe der Woche allmählich sinken.

20 Grad möglich

Im Laufe der Woche kehrt dann wieder der Frühling mit aller Macht zurück. Bis zu 20 Grad sind dann wieder möglich. Während es am Montag auf der Alpennordseite noch leicht wechselhaft ist mit letzten geringen Regen- oder Schneefällen, setzt sich ab Dienstag im gesamten Alpenraum ein Hoch durch.

So gibt es bis zum Ende der Woche viel Sonnenschein von früh bis spät und die Temperaturen steigen Tag für Tag an. Die Höchstwerte liegen am Dienstag in den Tallagen noch bei maximal 13 Grad, am Mittwoch bei 15 und können am Donnerstag schon bis auf 18 Grad steigen. Am Freitag sind dann vereinzelt sogar schon wieder 20 Grad im Bereich des Möglichen. Nachts kann es unter klarem Himmel aber verbreitet noch zu Frost kommen. Bis zur Wochenmitte sind in höher gelegenen Tälern auch noch Tiefstwerte bis -10 Grad möglich.