Alarmstufe lila! Superzellen sorgen heute für Schwergewitterlage mit Unwettern und Tornadogefahr!
Schwere Gewitter und Unwetter drohen im Tagesverlauf. Aus Frankreich und Benelux ziehen heftige Gewitter heran. Regional sind Unwetter möglich. Es kommt zu Starkregen, Sturmböen und Hagel. Selbst Tornados könnten sich innerhalb von Superzellen bilden.
Heute droht im Westen und in der Landesmitte eine Schwergewitterlage. Die schwülen und feuchten Luftmassen explodieren im wahrsten Sinne des Wortes. Es kommt zu heftigen Entwicklungen. Superzellen können sich bilden. Das bedeutet, besonders heftige Gewitter können zwischen Nordsee und Schwarzwald auftreten. Bitte bei Aktivitäten im Freien unbedingt aufpassen. Das kann sehr gefährlich werden. Dazu kann man sich am besten bei uns in den Unwetterwarnungen informieren. Besonders heftige Zellen bringen gefährlichen Hagel und Starkregen. Da können binnen weniger Minuten Regenmassen vom Himmel herunterkommen.
Dabei können Keller volllaufen und Straßen überflutet werden. Binnen nur einer Stunde fallen regional mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Dabei kann es regional eng begrenzt zu Sturzfluten kommen. Großkörniger Hagel kann ebenfalls für Schäden sorgen, wie auch Sturmböen und Orkanböen. Bei besonders heftigen Superzellen drohen sogar gefährliche Stürme. Im Vorfeld der Unwetterlage klettern die Höchstwerte noch einmal deutlich über die 30-Grad-Marke. Gestern wurden bis zu 35 Grad gemessen. Heute Nachmittag werden es regional bis zu 36 oder 37 Grad sein.
Superzellen mit Tornadogefahr
Eine Superzelle ist ein gewaltiges und besonders starkes Gewitter, das oft mit extremen Wetterbedingungen wie Hagel, Starkregen, Sturmböen und Tornados verbunden ist. Superzellen sind charakterisiert durch ihre lange Lebensdauer, ihre große Ausdehnung und die Fähigkeit, sich eigenständig zu organisieren und aufrechtzuerhalten. Superzellen entstehen in Gebieten, in denen sich unterschiedliche Luftmassen mit verschiedenen Eigenschaften treffen. Normalerweise bilden sich Superzellen in einer instabilen Atmosphäre, in der warme und feuchte Luft auf kalte und trockene Luft trifft.
Dieses Zusammentreffen erzeugt starke Aufwinde, die das Gewitterwolkenwachstum unterstützen. Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Superzelle von einem gewöhnlichen Gewitter unterscheiden. Ein entscheidender Aspekt ist die Vorhandenheit eines rotierenden Aufwindbereichs, auch Mesozyklon genannt. Dieser Mesozyklon entsteht durch die Scherung der Windgeschwindigkeit und -richtung mit der Höhe. Durch diese Scherung wird der Aufwind gedreht und eine rotierende Säule aus aufsteigender Luft entsteht.
Wie entstehen Tornados?
Innerhalb dieses Mesozyklons können sich dann Tornados bilden. Tornados sind starke, rotierende Luftsäulen, die sich von einer Superzelle oder auch anderen Gewitterarten entwickeln können. Tornados entstehen, wenn die rotierende Säule des Mesozyklons Bodenkontakt bekommt und sich bis zum Boden erstreckt. Sobald dies geschieht, kann der Tornado enormen Schaden anrichten, da er mit extrem starken Windgeschwindigkeiten einhergeht. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Superzellen Tornados erzeugen. Tatsächlich ist die Mehrheit der Superzellen nicht tornadogen (tornadoerzeugend).
Bei den Unwettern heute Nachmittag ist Potenzial für die Bildung von Tornados vorhanden. Daher heißt es besonders wachsam sein. Mit den Unwettern ist die Hitze aber noch nicht vorbei. Morgen und am Dienstag bleibt es sehr warm bis heiß. Am Dienstag sind im Süden schon wieder bis zu 36 Grad möglich. Dabei ist es drückend schwül!