Experte Markus Köss warnt: Weitere Unwetter in den Alpen! Viel Schnee in den Hochlagen, Wanderer aufgepasst!

Die Sommer- und Wandersaison hat in den Alpen begonnen. Doch Vorsicht: In den Hochlagen liegt auch jetzt noch viel Schnee, was viele Wanderwege noch unpassierbar macht. Zudem drohen in dieser Woche weitere schwere Gewitter mit Unwetterpotential!

Alpenschnee
In den Hochlagen der Alpen liegt noch einiges an Schnee und macht Wanderwege unpassierbar (Foto Markus Köss, 24.06.24 am Timmelsjoch)

In vielen vergangenen Artikeln habe ich immer wieder über den vielen Schnee in den Hochlagen der Alpen in der vergangenen Wintersaison geschrieben. Der Winter war zwar sehr mild, aber auch sehr niederschlagsreich. Oberhalb von 2000 Metern kamen dadurch große Schneemengen zusammen.

Wenig Tauwetter durch kühlen Juni

In diesen Höhen ist es auch in milden Wintern noch kalt genug damit die Niederschläge als Schnee fallen. Vereinfacht gesagt, ist es dem Schnee egal, ob er bei minus 5 Grad oder bei minus 1 Grad fällt. Zudem fiel auch im Frühjahr in den Alpen viel Niederschlag, der in den höheren Lagen oft noch als Schnee fiel.

Zusätzlich sorgte der bisher relativ kühle Juni dafür, dass sich das Tauwetter bisher in Grenzen hielt. Vor einem Jahr sorgte ein rekordwarmer Juni dafür, dass der im Frühling noch viele Schnee in den Alpen rasch abtaute. Bitter war dies auch für die Gletscher, die teilweise schon Ende Juni schneefrei waren.

Ganz anders die Situation in diesem Jahr: Seit dem Jahr 2019 lag nicht mehr so viel Schnee in den Hochlagen. Dies zeigt sich auch an den Alpenpässen, die aufgrund der großen Schneemassen erst spät eröffnet werden konnten.

Ein gutes Beispiel ist der Timmelsjoch-Hochalpenpass (2500m) zwischen dem österreichischen Tirol und dem italienischen Südtirol, der erst vor gut einer Woche für den Verkehr freigegeben werden konnte.

Das bedeutet für Alpenurlauber aber auch, dass die höher gelegenen Wanderwege oft noch unpassierbar sind. Große Schneefelder an steilen Hänger bedeuten auch akute Absturzgefahr! Bitte vor einer Wanderung im Hochgebirge über die aktuelle Lage vor Ort informieren!

Gewitter und Unwettergefahr

In tieferen und mittleren Lagen unterhalb von etwa 2000 Metern ist Schnee allerdings kein Thema mehr und hier lässt sich hervorragend wandern. Doch auch hier droht weiter Ungemach in Form von schweren Gewittern mit der Gefahr von Überflutungen und Murenabgängen.

Während in weiten Teilen Deutschlands noch stabiles Hochsommerwetter durch ein Hochdruckgebiet über der Ostsee vorherrscht, liegen die Alpen schon im Einflussbereich eines Höhentiefs über Norditalien. Dadurch gab es schon am Dienstag erste starke Gewitter.

Bis zum Ende der Woche drohen immer wieder Schauer und Gewitter, die örtlich auch zu großen Regenmengen in kurzer Zeit führen können. Wie immer gilt, es trifft nicht alle, aber da wo es runterhaut, sind auch Überflutungen und Murenabgänge möglich. Auch hier sollten Urlauber und Wanderer vorsichtig sein und die aktuelle Warnlage aufmerksam verfolgen!

Der Freitag verspricht eine vorübergehende Wetterbesserung bei einer nur geringen Gewittergefahr. Zudem wird es hochsommerlich heiß bei Temperaturen über 30 Grad in Tallagen. Am Wochenende bleibt es zwar weiter sehr warm, es gibt aber besonders ab dem Mittag wieder häufigere Schauer und Gewitter.