Über 1 Meter Neuschnee in den Alpen bis Weihnachten - Traum oder Alptraum für die Winterurlauber? Lawinengefahr steigt
Wo gibt es garantiert weiße Weihnachten? Genau, in den Alpen! Hier fallen bis Weihnachten teilweise über einen Meter Neuschnee! Die Schneelage wird damit pünktlich zu den Weihnachtsferien grandios. Die Anreise könnte aber zur Herausforderung werden und auch die Lawinengefahr wird steigen. Wie geht es nach Weihnachten weiter?
Während im deutschen Flachland in Sachen "weißer Weihnacht" nichts zu holen sein wird, bekommen die Alpen pünktlich zum Fest "Schnee ohne Ende". In den klassischen Nordstaulagen, wie am Arlberg, kann es bis Heiligabend über einen Meter Neuschnee geben.
Viel Schnee auch im Allgäu
Aber auch sonst gibt es insbesondere auf der Alpennordseite viel Neuschnee. Der Meteored-Trend zeigt selbst für Oberstdorf auf 800 Meter Höhe jede Menge Schnee bis Weihnachten. Die aufsummierten Niederschlagsmengen liegen hier bei gut 80 mm, was grob gesagt etwa 80 cm Schnee entsprechen.
Diese Woche war es auch in den Alpen deutlich zu mild für die Jahreszeit. Zwar liegt schon Schnee besonders oberhalb von 1000 Metern, aber die Mengen sind oft noch eher bescheiden. In Seefeld in Tirol (1200m), wo der Autor dieses Artikels diesen Winter verbringen darf, lagen am Mittwoch bei milden 5 Grad plus nur noch knapp 10 Zentimeter Naturschnee.
Dank Kunstschnee sind die Wintersportbedingungen zwar vielerorts schon gut, aber eine ordentliche Portion Neuschnee kurz vor den Weihnachtsferien ist sicherlich sehr willkommen. Bei zwei Ereignissen wird bis Weihnachten viel Schnee in den Bergen fallen, die aber auch von stürmischen Winden begleitet werden und zu Problemen bei der Anreise der Urlauber führen können.
Nur mit Winterreifen und Schneeketten in die Alpen
Ohne Winterausrüstung mit guten Winterreifen sollte in den kommenden Tagen niemand in die Alpen fahren. Für Berg- und Passstraßen können auch Schneeketten erforderlich sein. Auch wenn man es sich im größten Teil Deutschlands nur schwerlich vorstellen kann, wird es tiefwinterliche Straßenverhältnisse geben, auf die die "Flachlandtiroler" gut vorbereitet sein sollten.
Für Skifahrer werden die Bedingungen während der starken Schneefälle und dem eisigen Wind alles andere als angenehm bis Weihnachten. Auch die Lawinengefahr wird mit den großen Neuschneemengen steigen. Urlauber sollten die gesicherten Pisten nicht verlassen und die Lawinenwarnberichte aufmerksam verfolgen.
Der Ablauf sieht folgendermaßen aus: Am Donnerstag erreicht abends eine markante Kaltfront die Alpen und beendet die milde Witterungsphase abrupt. In der Nacht zu Freitag dreht der Wind auf Nordwest und es regnet und schneit auf der Alpennordseite verbreitet und teils kräftig. Die Schneefallgrenze sinkt von anfangs 1600 Meter langsam auf etwa 600 Meter.
Am Freitag gibt es weitere Schneefälle und auf den Bergen können 20-30 Zentimeter Neuschnee fallen. In den tiefen Tälern, wie im Inn- oder Rheintal wird nur wenig Schnee oder Regen fallen. Die Höchstwerte liegen bei -2°C bis 4°C, auf 2000 Meter hat es eisige -10 Grad.
Der Samstag bringt eine Ruhepause mit zeitweiligem Sonnenschein. Nach eisiger Nacht gibt es tagsüber nur Temperaturen um 0 Grad in den Tälern und -10 Grad in 2000 Metern. Am Sonntag zieht dann die nächste Front in die Alpen und es gibt verbreitete Schneefälle mit jeder Menge Neuschnee in den Bergen. Vorübergehend wird auch mal etwas mildere Luft wetterbestimmend, so dass die Schneefallgrenze zwischen 500 und 1300 Metern schwanken kann.
Im Laufe des Sonntags sorgt dann eine weitere Kaltfront für erneute Schneefälle und mit stark auffrischendem Wind schneit es wieder bis in die Tallagen. Es stellt sich eine klassische Nordstaulage ein mit großen Neuschneemengen in den schon erwähnten Regionen.
Nach Weihnachten Wintermärchen für Skiurlauber?
Noch ist nicht klar, wie lange die Nordstauphase genau dauert und ob zu Heiligabend wieder etwas mildere Luftmassen einströmen werden. Wahrscheinlich wird es aber am Montag und Dienstag weitere Schneefälle geben, so dass beispielsweise am Arlberg oder im Kleinwalsertal über einen Meter Neuschnee zusammen kommen können.
Ab Mittwoch (25.12.) stellt sich dann voraussichtlich trockenes und deutlich milderes Hochdruckwetter in den Alpen durch. Für die Wintersportler wäre dann das Wintermärchen perfekt, denn nach dem vielen Neuschnee gäbe es viel Sonnenschein bei angenehmen und nicht eisigen Temperaturen mit leichten Plusgraden in den Hochlagen. Dem Schnee ginge es in der dann sehr trockenen Luft trotzdem nicht an den Kragen!