Hitze am Siebenschläfertag: Bekommen wir einen Mega-Sommer?
Wer kennt ihn nicht - den Siebenschläfertag! Er ist jedes Jahr am 27. Juni und entscheidet angeblich über das Sommerwetter der kommenden sieben Wochen. Was erwartet uns in diesem Jahr?
Laut alter Bauernregel steht der Sommer bald am Scheideweg, denn am 27. Juni ist der berühmt-berüchtigte Siebenschläfertag. Er entscheidet angeblich über das Schicksal des Sommers in den kommenden sieben Wochen. Allerdings muss man hier ganz klar sagen, dass das naturwissenschaftlich gesehen ziemlicher Unsinn ist. Das Wetter an einem einzigen Tag kann niemals eine Aussage über die Wetterlage der kommenden Wochen machen. Das wäre in der Tat purer Zufall. Außerdem muss man noch festhalten, dass der Siebenschläfertag heutzutage eigentlich ohnehin erst 10 Tage später.
Es gab vor einigen hundert Jahren unter Papst Gregor eine Kalenderreform. Dort beschloss der Papst, dass 10 Tage aus dem Kalender gestrichen werden. Da die Siebenschläferregel schon deutlich älter ist, wäre damit der Siebenschläfertag in der heutigen Zeit eigentlich erst 10 Tage später. So oder so: es bleibt dabei - das Wetter an einem einzigen Tag kann nicht über den gesamten kommenden Sommer entscheiden.
Nicht der Tag, sondern der Zeitraum ist entscheidend
Siebenschläfer hat in diesem Fall übrigens rein gar nichts mit dem gleichnamigen Tierchen zu tun. Das Ganze geht zurück auf eine Legende zu Zeiten der Christenverfolgung. Damals wurden sieben Brüder lebendig eingemauert. Sie starben nicht, sondern schliefen 195 Jahre lang und wurden am 27. Juni 446 n. Chr. entdeckt. Kurz danach sind sie dann verstorben. Auf diesen Tag geht die sogenannte Siebenschläferregel zurück.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass man sich statt dem einzelnen Tag besser den Zeitraum Ende Juni/Anfang Juli anschauen sollte. Dort fand man tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Wetter und der Wetterlage der kommenden Wochen. War das Wetter in diesem Zeitraum recht stabil geprägt mit viel Sonne und Wärme, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es auch in den kommenden Wochen so bleiben könnte. Ist es dagegen wechselhaft, könnte es auch danach wechselhaft bleiben.
Was sagt der Siebenschläferzeitraum in diesem Jahr?
Diese Regel trifft vor allen Dingen in Süddeutschland zu 60 bis 70 Prozent zu. Mit jedem Kilometer weiter Richtung Norden verliert diese Regel allerdings an Trefferquote. Direkt an den Küsten kann man sie gar nicht mehr anwenden, denn dort ist das Wetter einfach generell zu wechselhaft. Die Regel setzt im Süden auf die Beständigkeit der Wetterlage. Hat sich einmal ein Hoch in dem Zeitraum etabliert bleibt es in der Regel auch längere Zeit erhalten und das könnte dann einen schönen Sommer bringen. Ist es dagegen wechselhaft, dann ist es auch in den folgenden Wochen eher unwahrscheinlich, dass sich noch schönes Sommerwetter etablieren kann.
In diesem Jahr sieht es am Siebenschläfertag selbst sehr hochsommerlich aus. Die Höchstwerte liegen bei 24 bis 31 Grad und dazu gibt es Sonne satt. Würde dieser eine Tag über den Sommer entscheide sehe es ja geradezu blenden aus. Doch dem ist ja nicht so wie wir nun wissen. Derzeit sieht es so aus, als könne es auch nach dem Siebenschläfertag eher trocken und freundlich weitergehen. Die Zeichen auf einen freundlichen Sommer scheinen also recht gut zu stehen.