Hat der Sommer bereits sein Pulver verschossen?
April und Mai waren rekordwarm. Auch der Juni ist heiß gestartet. Da fragen immer mehr Menchen: Hat der Sommer schon fertig? Hat er bereits sein Pulver verschossen und kommen bald Regen und Kälte?
Diese Frage kam in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder bei uns auf: Hat der Sommer nun schon sein ganzes Pulver verschossen? Auch einige Meteorologen-Kollegen in der Wetterbranche ertappt man immer wieder dabei wie sie den Menschen erklären, dass das aktuell sehr warme und sonnige Wetter einen kalten und nassen Sommer nach sich ziehen würden. Das ist allerdings ausgemachter Unsinn und entbehrt jeder Grundlage. Wer so etwas behauptet der hat aber auch rein gar nichts von der Naturwissenschaft die hinter der Meteorologie steckt verstanden.
Als bestes Gegenbeispiel kann man direkt den Sommer 2003 nennen. Das war ein Jahrhundertsommer. Es war der bisher heißeste Sommer den Deutschland und weite Teile Europas seit Beginn der Wetteraufzeichnungen jemals erlebt haben. Tagelang stiegt das Thermometer im Juli und August 2003 immer wieder auf Werte von über 35 Grad im Schatten. Wie war im Jahr 2003 der Frühling? Nun der war ebenfalls sehr sonnig, sehr trocken und vor allen Dingen sehr warm. Fazit: Die "Regel", dass es nach einem schönen Frühjahr einen miesen Sommer gibt ist totaler Unsinn und wenn es denn so ist, dann ist es reiner Zufall.
Der August weiß nix vom Mai
Es ist also nicht sehr sinnvoll aktuell auf eine Art Zahltag zu warten, ab dem es dann Richtung mieser Sommer gehen könnte. Die folgenden Monate haben keine Ahnung wie das Frühjahr gewesen ist. Zudem ist das Wetter kein Leistungssportler und dementsprechend kann es sich auch nicht verausgaben und irgendwann schlapp machen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die aktuelle Wetterlage gar nicht so ohne ist. Es ist zwar vielfach warm bis heiß, aber auch sehr unwetterlastig und regional wiederum auch extrem trocken. Ganz so schön ist die aktuelle Wetterlage also gar nicht. Für Natur und Landwirtschaft wäre dringend ergiebiger und vor allen Dingen flächendeckender Landregen notwendig.
Doch es geht erstmal weiter wie bisher: sehr heiß und dazwischen gibt es immer wieder heftige Gewitter. Diese werden wie immer nicht jeden treffen. Wie geht es nun weiter? Zunächst ah es so aus, als würde es in der kommenden Woche markant kälter werden, doch das ist jetzt schon wieder relativiert worden. Die Abkühlung fällt nach aktuellem Stand ziemlich moderat aus. Meist liegen die Tageshöchstwerte weiterhin um oder auch mal deutlich über 20 Grad und zum nächsten Wochenende deuten sich auch schon wieder 30 Grad und mehr an.
Im Sommer drohen viele Hitzewellen oder auch nicht
Der Juni 2018 ist derzeit auf einem Rekordkurs. Bisher ist der Monat 3,8 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Nach der Abkühlung in der kommenden Woche deutet sich rasch wieder eine neue Erwärmung bis hin zur Hitzewelle an. Sollte sich das Wetter weiter fortsetzen dann könnte sich der Juni 2018 Richtung Top der wärmsten Juni-Monate aller Zeiten bewegen. Um den ersten Platz einzufahren müsste er allerdings schon noch ordentlich weiter Wärme und Hitze bringen.
Auf jeden Fall sieht die Prognose bis zum Sonntag erstmal hochsommerlich warm bis heiß aus. Am Samstag erwarten wir 25 bis 34 Grad. Dabei ist es im Rhein-Main-Gebiet am wärmsten. Auch der Sonntag bringen nochmal 25 bis 32 Grad, der Montag 21 bis 22 Grad. Achtung: An allen Tagen muss man besonders nachmittags mit heftigen Unwettern rechnen. Nur die Küsten bleiben noch bis Sonntag verschont, dann muss man aber auch dort mit Hagel, Starkregen und Sturmböen rechnen.