Zur Sonnenwende: ein Fünftel des globalen Strombedarfs aus Solarenergie!
Die Denkfabrik EMBER schätzt, dass 20 Prozent der weltweiten Stromerzeugung während der Mittagsspitzen zur Sonnenwende auf Solarenergie zurückzuführen waren. Auf den 24-Stunden-Tag des 21.Juni bezogen wurden an diesem Tag ca. 8,2 % des weltweiten Stroms aus Solarenergie erzeugt.
Solarenergie ist die am schnellsten wachsende Stromquelle der Welt. Die Volksrepublik China ist mit der Installation von 152 Prozent an neuer, zusätzlicher Solarkapazität im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr global führend. Dieser Anstieg unterstreicht die zentrale Rolle, die China der Solarenergie bei der globalen Umstellung zu sauberer Energie einräumt.
China ist bei seiner Expansion nicht allein. Immerhin 34 Volkswirtschaften erzeugen mittlerweile über 10 % ihres Stroms aus Solarenergie, darunter auch Deutschland. EMBER geht davon aus, dass der Ausbau von Solarenergieanlagen weiter exponentiell verläuft, was den Energiesektor weiter verändern und den weltweiten Übergang zu erneuerbaren Energien beschleunigen werde.
Globale Spitzenwerte in der nördlichen Hemisphäre
Auf das gesamte Jahr bezogen erreicht die globale Solarstromerzeugung in den Sommermonaten der nördlichen Hemisphäre ihren Höhepunkt. Dort sind nach Schätzungen von EMBER 89 % der weltweiten Solarmodule installiert.
EMBER verfolgt und dokumentiert die monatliche Stromerzeugung für 80 Länder. Basierend auf historischen Monatsdaten ist die monatliche globale Solarstromerzeugung von Mai bis August sehr ähnlich. Allerdings sinkt ihr prozentualer Anteil gegen August leicht ab, da der globale Strombedarf aufgrund des erhöhten Einsatzes von Klimaanlagen in der nördlichen Hemisphäre steigt.
Die Prognose von EMBER für den Solarstromanteil im Juni 2024 liegt bei den bereits erwähnten 8,2 Prozent, verglichen mit 6,7 Prozent im Juni 2023. In absoluten Zahlen erwartet EMBER einen Anstieg der Solarenergie um 28 Prozent, und zwar von 157 TWh im Juni 2023 auf 201 TWh im Juni 2024.
Im gesamten Jahr 2023 erzeugte die Solarenergie einen Rekordanteil von 5,5 % des globalen Stroms.
Im Fokus: die Solarstromerzeugung der vier größten Solarmärkte
China war und bleibt der weltweit größte Solarmarkt. Im Jahr 2023 wurden 36 Prozent der weltweiten Solarstromerzeugung in China produziert. EMBER schätzt, dass der Anteil der Solarenergie an der gesamten Stromerzeugung im Juni 2024 9,6 Prozent erreichen wird, gegenüber 7 Prozent im Juni des Vorjahres. Im Durchschnitt des gesamten Jahres 2023 lag der Anteil der Solarenergie an der chinesischen Stromerzeugung bei 6,2 Prozent.
Im Durchschnitt des gesamten Jahres 2023 betrug der Solaranteil der EU 9,2 Prozent. Die führenden Produzenten von Solarstrom in der EU sind in der Reihenfolge Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich, die Niederlande und Polen. In Deutschland liegt der Anteil an Solarstrom bei etwa 13,5 Prozent der gesamten Nettostromerzeugung. Für Spanien, das einen der höchsten Solaranteile in der EU und der Welt hat, wird der Solaranteil im Juni 2024 voraussichtlich noch höher sein und bei 30 Prozent liegen. Der Gesamtanteil von Solarstrom im Jahr 2023 lag in Spanien bei knapp 20 Prozent.
USA und Indien halten nicht ganz mit
Deutlich langsamer steigt die Produktion von Solarstrom in den USA und in Indien an. EMBER schätzt, dass die USA und Indien im Juni 2024 einen sehr ähnlichen Solaranteil von 6,9 Prozent bzw. 7,1 Prozent haben werden. Beide Werte liegen unter dem weltweiten Durchschnitt von 8,2 Prozent. Beide Länder hatten im Durchschnitt des Jahres 2023 einen sehr ähnlichen Solaranteil mit 5,6 Prozent für die USA und 5,8 Prozent für Indien.
Die Zahlenentwicklung zeigt in beiden Ländern ebenfalls nach oben, allerdings mit etwas geringerer Geschwindigkeit als China und die EU27.
Modulkapazität und Handwerksbetriebe in vielen Ländern als Engpass
Die von EMBER dargestellte Entwicklung der Solarstromproduktion zeigt, dass regenerative Stromerzeugung global sehr stark an Bedeutung gewinnt. Allerdings stehen die Verfügbarkeit von Solarmodulen und die hohe Abhängigkeit von China, Produktionsengpässe für leistungsfähige Wechselrichter, lange Lieferzeiten für bestimmte Installationsmaterialien und vor allen Dingen der Installationskapazität geeigneter Handwerksbetriebe zur eigentlichen Bau der Anlagen je nach Land immer noch einem schnelleren Ausbau im Wege.
Während China hier unbegrenzte Ressourcen hat, ist die Situation in Europa, den USA und Indien sowie zahlreichen anderen Ländern derzeit noch deutlich schlechter. Allerdings gibt es laut Branchenberichten sehr positive Anzeichen für eine Entspannung aller genannten Engpässe in den kommenden Jahren.
Das hohe Ziel einer regenerativen Stromproduktion von 50% bis 2030 bleibt laut der Internationalen Energieagentur IEA erreichbar, wenn auch ambitioniert.
Der dynamische, exponentielle Ausbau der Solarstromproduktion, in Kombination mit der ebenfalls sehr stark wachsenden Produktion von Windstrom bilden dafür die Grundlage.
Der Link zum gesamten Bericht von EMBER mit vielen Grafiken:
https://ember-climate.org/insights/in-brief/the-global-solar-revolution/