Wissenschaftler warnen: „Wir sind von der Erde abhängig, behandeln sie aber wie Müll!"
Die Erde, Grundlage des menschlichen Lebens, wird zunehmend degradiert. Mit 40 % betroffener Landflächen warnt die Wissenschaft: Nachhaltige Lösungen sind unerlässlich, um katastrophale Folgen abzuwenden.
Eine alarmierende Studie von UNCCD und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung verdeutlicht die fortschreitende Zerstörung globaler Landressourcen.
Bis zu 40 % der Landflächen weltweit sind degradiert, was nicht nur die Ernährungssicherheit von Milliarden gefährdet, sondern auch Migration, Konflikte und den Verlust biologischer Vielfalt verstärkt.
Kritische Ursachen der Landdegradation
Landdegradation beschreibt die fortschreitende Verschlechterung von Böden, die ihre Nutzbarkeit und Fruchtbarkeit verlieren. Laut dem Bericht sind weltweit etwa 15 Millionen Quadratkilometer Land degradiert, was rund 1,2 Milliarden Menschen betrifft.
Die Haupttreiber sind intensive Landwirtschaft, Abholzung und Urbanisierung. Diese Praktiken führen zu einer dramatischen Reduktion der Fruchtbarkeit und Funktionalität der Böden. Zudem zeigt der Bericht, dass die globale Landwirtschaft 80 % der Abholzung, 70 % des Wasserverbrauchs und 23 % der Treibhausgasemissionen verursacht.
Überschrittene planetare Grenzen
Der Bericht verweist auf die „planetaren Belastbarkeitsgrenzen“, von denen sechs durch die aktuelle Landnutzung überschritten sind.
Nur 60 % der ursprünglichen globalen Waldfläche bleiben erhalten, was die Dringlichkeit von Wiederaufforstungsmaßnahmen unterstreicht. Diese könnten nicht nur die Landdegradation umkehren, sondern auch die Kohlenstoffspeicherung erhöhen.
Empfehlungen zur Landrettung
Effizientere Düngemittelanwendungen könnten den übermäßigen Eintrag von Stickstoff und Phosphor in Gewässer reduzieren. Zudem wird ein globales Engagement für nachhaltige Landnutzung und Wiederaufforstung als unabdingbar angesehen.
Die Menschheit steht an einem Wendepunkt.
Johan Rockström, Hauptautor der Studie, mahnt:
Die Zerstörung unserer Böden und Ökosysteme ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine existenzielle Krise. Ohne rasches Handeln droht ein irreversibler Wandel, der die Fähigkeit der Erde, menschliches Leben zu unterstützen, dramatisch einschränken könnte. Der Bericht sendet einen klaren Appell: Nachhaltigkeit muss Priorität haben, um eine lebenswerte Zukunft zu sichern.
Quellenangaben
- Konzept der „planetaren Grenzen: Entwickelt unter der Leitung von Johan Rockström und weiteren Wissenschaftlern zur Bewertung der Umweltbelastung in zentralen Bereichen wie Klima, Biodiversität und Landnutzung.
- Earth.com: Ausführliche Analyse zu den Auswirkungen der Landdegradation auf planetare Belastungsgrenzen und nachhaltige Lösungsansätze, darunter Regenerative Landwirtschaft und Technologielösungen wie Präzisionslandwirtschaft.
- UNCCD: Die offizielle Publikation vonn Verbindungen zwischen Landnutzung und planetaren Grenzen