Wind und Regen. Wie lange denn noch?
Die West-Wetterlagen nehmen aktuell kein Ende. Der Januar präsentiert sich derzeit nicht von seiner winterlichsten Seite. Ob uns schon bald wieder ein Wintermärchen wie zum Beginn des vergangenen Dezembers erwartet, erfahrt ihr im Artikel.
Wind, Regen, milde Temperaturen: Seit Mitte Dezember hat sich das Blatt gewendet. Der Winter, der mit kalten Temperaturen und Schnee begann, schwächelt aktuell gewaltig. Wie am Fließband halten atlantische Tiefdruckgebiete eine Westwindwetterlage nach der anderen aufrecht.
Viel Regen
Vor allem in Süd- und Westdeutschland sorgt die feuchtmilde Meeresluft immer wieder für ergiebige Niederschläge. In den Staulagen des Schwarzwalds (Baden-Württemberg) und des bergischen Lands (Nordrhein-Westfalen) sollen in der kommenden Woche mehr als 100 l/m² fallen. Der Schneeanteil bleibt allerdings äußerst überschaubar. Nur in der heutigen Nacht auf Dienstag fällt die Schneefallgrenze kurzzeitig unter 600m. Morgen Abend sorgt dann die Warmfront von Tiefdruckgebiet "Delf" schon wieder für milde Temperaturen und eine Schneefallgrenze um 1500m. So kommt nur auf den Spitzen der Mittelgebirge ein wenig Schnee zusammen, in den hohen Alpenlagen natürlich auch. Die breite Masse geht jedoch leer aus.
Dazu bleibt es auch in den kommenden Tagen weiterhin windig bis stürmisch. Ein Ende der heranrauschenden Tiefdruckgebiete ist derzeit nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Nach Tief "Delf" lauert schon der nächste Ausläufer, der aktuell noch vor der Ostküste Nordamerikas platziert ist. Weil sich das Azorenhoch etwas nach Norden verlagert können die Sturmtiefs dann aus Nordwesten annähern. Insbesondere entlang der Elbe bis nach Hamburg bietet diese Windrichtung ideale Voraussetzungen für eine Sturmflut.
Eine bemerkenswerte Situation bahnt sich laut ECMWF für den kommenden Donnerstag an. Hier könnte sich ein kleines Randtief über Mitteldeutschland hinwegbewegen. Die Besonderheit daran: Der sonst vom Wind so gebeutelte Norden hat es dann nahezu windstill - das Sturmfeld überquert nur den Süden Deutschlands. Ein prominentes Beispiel für ein solches Tiefdruckgebiet ist der Orkan Lothar von 1999, der in Süddeutschland für Böen von bis 272 km/h sorgte (Hohentwiel bei Singen).
Wer also auf ein baldiges Ende der Westwindwetterlage gehofft hat, den müssen wir hier leider enttäuschen: Ein Ende ist derzeit nicht in Sicht, es geht bis mindestens Mitte Januar mit viel Regen, viel Wind und weitestgehend auch milden Temperaturen weiter.